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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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schaukelte, bekam er das Mädchen direkt neben sich zu packen und hob sie durch den Notausgang ins Freie.
    »Pack das Kabel!« befahl er. »Zieh dich selbst hinauf!« Die Füße des Mädchens hatten die Tür kaum erreicht, als Blaine das nächste Kind aufforderte, zu ihm zu klettern. Er spürte, wie sich der Bus langsam senkte, weil das Kabel sich durch die dicken Reifen hindurchfraß. Er zwang sich mit aller Kraft, nicht daran zu denken, wieviel Zeit ihm noch blieb, hob das vorletzte Kind ins Freie und griff nach dem letzten Jungen.
    »Los!« Er winkte ihm zu.
    »Mein Fuß«, jammerte der Junge. »Er steckt fest.«
    Blaine ließ sich an dem elastischen Seil zu dem Jungen hinunter. Dessen Fuß klemmte unter einem Sitz fest. Blaine bewegte ihn vorsichtig hin und her, bis er freikam. Er schob sich näher ran, um den Jungen herauszuheben, und sah plötzlich einen Mann, der hinter dem Armaturenbrett klemmte.
    Der Busfahrer! In all dem Chaos hatte er den Busfahrer vergessen!
    »Halte dich an mir fest«, befahl Blaine dem Jungen und zog sich wieder zum Notausgang des Busses hoch. »Laß mich nicht los. Halt dich ganz fest und mach die Augen zu!«
    Der Bus schwankte immer stärker, was Blaines Aufstieg zum Notausgang erheblich erschwerte. Aber er erreichte die Luke und hob den Jungen hindurch. Über ihm wurden gerade zwei Kinder über das Brückengeländer gehoben.
    »Klettere!« befahl Blaine dem Jungen …
    »Ich kann nicht!«
    »Du kannst!« Dann senkte er die Stimme. »Immer nur ein bißchen auf einmal, bis sie dich von der Brücke aus mit der Hand erreichen können.«
    Der Junge biß die Zähne zusammen und begann sich hochzuziehen. Blaine drehte sich um und glitt zurück durch die Luke zu dem Busfahrer, der offensichtlich bewußtlos war.
    Als er am Fahrersitz angekommen war, sah er, daß der Fahrer eine Frau war. Blaine schob eine Hand unter ihren Gürtel und hob sie auf seine Schulter, die Buck Torrey wieder auf Vordermann gebracht hatte. Dies ließ ihm beim Zurückgehen durch den Mittelgang einen Arm frei. Er stützte sich an den Sitzen ab, um seinen Weg zum Notausgang schneller zu bewältigen. Er packte das Kabel mit beiden Händen und zog sich zusammen mit der Fahrerin durch die Luke. Gerade als er auf dem Heck des Busses stand, trennte das Kabel den Reifen vollends durch.
    Der Bus stürzte in die Tiefe. Blaine baumelte am Seil und gab sich alle Mühe, die Frau zu halten. Unter ihm schlug der Bus mit der Nase voran auf dem Hudson River auf und versank augenblicklich in der Strömung.
    Über ihm kletterten die beiden Kinder, denen er hinausgeholfen hatte, mühsam hinauf. Blaine gelang es, das Kabel mit der freien Hand zu fangen, und er band es um die Taille der bewußtlosen Busfahrerin. Er sah zur Brücke hinauf und gab Johnny ein Signal.
    Blaine baumelte am Seil und beobachtete, wie die Busfahrerin über ihm langsam, aber stetig hinaufgezogen wurde. Auch ihn würde Johnny hochziehen, wenn alle Insassen des Busses in Sicherheit waren. Er war so glücklich, daß sein Herz jedesmal höherschlug, wenn ein Kind über das Geländer gehoben wurde.
    Der Hubschrauber des Fernsehens schwebte noch immer in seiner Nähe. Der Kameramann richtete das Objektiv kurz auf Blaine, der den Daumen nach oben zückte, als plötzlich ein zweiter Hubschrauber wie aus dem Nichts auftauchte.

52.
    Wareagle beobachtete den neuen Hubschrauber, der auf den unteren Brückenbogen zuraste. Nur zwei Kinder baumelten noch unter dem Sicherheitsgeländer, und die Helfer mühten sich gerade, sie heraufzuziehen.
    Als Johnny selbst das Kabel ergriff, blitzte es im Innern des Hubschraubers auf.
    »Bringt die Kinder von hier fort!« befahl er den Zuschauern, während Liz den letzten Jungen über das Geländer hob. »Bringt alle von hier weg!«
    Die Menschen rannten aufgeregt zu einer sichereren Stelle des Brückenbogens. Johnny glitt zur Seite und begann, mit Sal Belamos Hilfe McCracken hinaufzuziehen. Plötzlich lehnte sich eine Gestalt aus dem Hubschrauber.
    Blaine sah die M-203 mit dem Granatwerfer, noch ehe er den Mann erblickte, der sie handhabte.
    Was war geschehen?
    Der Schütze drückte ab, und die Granate schoß mit einem Summen direkt in die Leitplanken des unteren Decks hinein. Schotter wurde durch die Luft gewirbelt und warf Sal Belamo und Johnny Wareagle zurück. Liz Halprin schaffte es gerade noch, das letzte Kind über den Rand zu ziehen, doch sie verlor die Busfahrerin, die noch unter ihr an dem Abschleppkabel baumelte.
    Auch das Seil, an

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