Manhattan Projekt
nicht die Leichtigkeit, mit der wir töteten, sondern die Haltung, die uns am Leben erhielt. Es ist eine Geisteskraft, die Ebene, auf der ich, der Indianer und dein Vater ihr Leben spielen … und auch du, wenn du dich dafür entscheidest.«
Ihr Blick fiel auf Blaines Finger. »Ist dir nicht aufgefallen, daß mir Buck nie einen von diesen Ringen gegeben hat?«
»Vielleicht hat er darauf gewartet, daß du ihn danach fragst.«
»Warum?«
»Weil er nicht wollte, daß du den gleichen Preis dafür zahlen mußt wie er.«
»War das der Grund, warum er weggelaufen ist und sich in Condor Key versteckt hat?«
»Nicht mehr als der Indianer oder ich uns an anderen Orten versteckt haben. Das ist das, was dir dein Vater ersparen wollte. Ich glaube nicht, daß er gemerkt hat, was mit ihm passiert ist, bis ich ihn da unten gefunden habe. Aber er hat es zurückbekommen, Liz. Darum ist er zurückgekehrt. Das hat ihn dazu gebracht, nach Strattons Gold zu suchen. Er hat begriffen, wie sehr er das Leben vermißt hat, dem er den Rücken gekehrt hatte, als er nach Condor Key gegangen war.«
»Danke, daß du zu ihm gegangen bist und ihn daran erinnert hast«, sagte Liz und versuchte gar nicht, ihre Verbitterung zu verbergen. »Es tut mir leid. Das hätte ich nicht sagen sollen.«
»Wieso nicht? Es ist die Wahrheit.«
»Ich habe ihn einmal für fünf Jahre verloren. Ich will ihn nicht noch einmal verlieren.«
»Das wirst du nicht«, versprach Blaine.
Will Thatch wartete auf dem Treppenabsatz, als Bob Snelling zu seinem Büro ging.
»Ich habe dir gesagt, daß ich dich nie wieder sehen will«, sagte Snelling zu ihm.
»Es gibt etwas, worum ich dich bitten muß«, sagte Will.
»Ich will nie wieder mit diesen Leuten zu tun haben.«
»Das ist jetzt vorbei, glaub mir.«
Snelling sah über seine Schulter hinweg. »Also, worum geht es?«
»Meine Familie. Ich möchte, daß du sie für mich findest.«
Sie trafen sich in einer Imbißstube auf der Landstraße. Farley Stratton saß vor seiner zweiten Tasse Kaffee, als McCracken durch die Tür kam. Er legte den Lederbeutel, den er bei der Leiche William Henry Strattons gefunden hatte, auf den Tisch und schob ihn dem Ururenkel des Colonels zu.
»Ich glaube, ich habe die Dokumente, die Sie gesucht haben, gefunden«, sagte Blaine. »Ich habe mir gedacht, ich überlasse den Rest am besten Ihnen.«
Stratton hielt den Beutel fest in der Hand. »Ich habe einen Tresor, der auf sie wartet.«
»Sie wollen den Beutel nicht öffnen?«
»Sie haben mir schon gesagt, was drin ist.«
»Das muß nicht heißen, daß ich recht hatte.«
»Aber auf diese Weise werde ich nie erfahren, daß Sie sich geirrt haben.«
»Also bleibt die Geschichte unverändert bestehen«, schloß Blaine.
»Der Colonel war ein Held. Er half, den Bürgerkrieg zu gewinnen. Das genügt mir.«
»Und wie steht's mit dem Ungeheuer im See?«
Farley Stratton lehnte sich zurück. »Ich finde, es ist an der Zeit, daß es ausstirbt.«
»Schade, es war das letzte seiner Art.«
»So was passiert. Wie bei den Dinosauriern.«
»Seien Sie vorsichtig«, warnte Blaine mit einem kaum sichtbaren Lächeln auf den Lippen. »Sie sind dafür bekannt, daß sie zurückkehren.«
»Weiter kann ich Sie nicht mitnehmen«, sagte der Sheriff und hielt den alten Streifenwagen am Ende der verstaubten Straße. »Aber ich schätze, daß er diesmal von Ihrem Kommen unterrichtet ist.«
Blaine McCracken nickte zum Dank und glitt aus dem Wagen.
»Vergessen Sie nicht Ihre Tasche«, erinnerte ihn der Sheriff und schob sie über den Rücksitz.
Blaine langte hinein und hob seinen Seesack mühelos heraus. Der Sheriff machte keine Anstalten, selbst aus dem Wagen zu steigen, deutete stattdessen durch die Windschutzscheibe.
»Sieht aus, als ob er auf Sie wartet.«
Jetzt erst bemerkte Blaine Buck Torrey, der auf dem Steg saß. Er hörte den Sheriff davonfahren und machte sich auf den Weg. Buck saß da, und starrte vor sich hin. Seine Beine baumelten über dem Wasser. Zwei feuchte Krücken lagen neben ihm. Das vertraute Ruderboot war an einem Liegeplatz vertäut.
Buck hob den Blick nicht vom Wasser. »Ich habe gehört, was du für Liz getan hast.«
»Ich habe beim FBI nur wiederholt, was du gesagt hast.«
Buck sah ihn an. »Auch gut, weil ich noch ein Hühnchen mit dir zu rupfen habe. Was zum Teufel hast du hier verloren, wo doch diese Hurensöhne von black flag immer noch frei herumlaufen?«
»Sie haben Hank Belgrade und Will Thatch wieder freigelassen,
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