Manhattan Projekt
Wagenladung Rohre zu der Grube zu fahren, als die Welt erbebte und New York City vom Rest der Zivilisation abgeschnitten wurde. Der Verkehr war zum absoluten Stillstand gekommen, und Gus mußte seinen Laster abstellen und zu Fuß zurück zur Baustelle laufen. Dies war gar nicht so einfach, da sich die New Yorker Bevölkerung auf den Straßen versammelte und es kaum ein Durchkommen gab. Alle versammelten sich vor den Fernsehern in den Schaufenstern der Elektroläden, um die Ereignisse mitzuverfolgen.
Gus eilte hinter den verlassenen Maschinen zu seinem Wohnwagen, stinkwütend auf seine Arbeiter, die während seiner Abwesenheit wohl eine ruhige Kugel schieben wollten. Als er den Wohnwagen betrat, fand er sie alle vor einem winzigen Fernseher versammelt, der die ersten Berichte über die Ereignisse in der Stadt sendete.
»Was zum Teufel ist denn mit euch los?«
Die Männer wandten sich zu ihm um.
»Jemand jagt die ganze Stadt in die Luft«, sagte einer von ihnen und deutete auf den Bildschirm.
»Das weiß ich, verdammt noch mal. Aber das bedeutet nicht, daß wir deshalb nicht weitermachen.«
»Sie wollen, daß wir trotzdem arbeiten?« fragte ein anderer Mann ungläubig.
»Wieso nicht? Ihr könnt jetzt sowieso nicht mehr nach Hause gehen.«
Johnny ritt alleine, während Liz mit Sal Belamo auf dem zweiten Pferd saß, den Jungen hatten sie zwischen sich geklemmt.
»Brrrrrrr …«, murmelte Sal in einem fort.
»Du hast wohl noch nie auf einem Pferd gesessen.« Liz konnte sich trotz der dramatischen Ereignisse ein Lächeln nicht verkneifen.
»Du hast es erfaßt.«
Je weiter sie sich von dem Verkehrschaos entfernten, das sich in der Mitte der Brücke gebildet hatte, desto schneller kamen sie vorwärts. Sie erreichten die Auffahrt zur Brücke und ritten auf dem schnellsten Weg zum Columbia Presbyterian Medical Center, das ein Dutzend Häuserblocks entfernt lag.
53.
»Ich will Bürgermeisterin Correntes eine Nachricht übergeben. Sagen Sie ihr, daß ich diese Stadt als Geisel genommen habe und daß alle fünf Millionen Einwohner sterben werden, wenn meine Forderungen nicht erfüllt werden …«
Bürgermeisterin Lucille Correntes lehnte sich über den Konferenztisch und drückte die Stoptaste des Kassettenrecorders. »Wie Sie sicher alle wissen«, sagte sie zu ihren Mitarbeitern, »ist dieses Band heute morgen von einem Radiosender aufgenommen worden. Bis jetzt haben wir noch nicht mit dem Terroristen gesprochen, aber ich bin sicher, daß wir schon bald von ihm hören werden.«
Es war halb elf, als sich die Abteilungschefs in Bürgermeisterin Lucille Correntes Konferenzraum eingefunden hatten. Als sie Platz nahmen, bot das zerbrochene Glas des Erkerfensters den perfekten Rahmen, denn so wurden sie unaufhörlich daran erinnert, womit sie es hier zu tun hatten. Auf der anderen Seite des Raumes war eine Reihe von Männern emsig damit beschäftigt, Leitungen für Ersatztelefone, Computer und Faxgeräte zu legen.
»Mr. Kirkland, wir können anfangen.«
Sam Kirkland zog sein Jackett wieder an und begab sich mit schnellen Schritten zum Konferenztisch.
Bürgermeisterin Correntes schaltete das Mikrophon ein, das vor ihr stand. »Herr Gouverneur, können Sie mich hören?«
»Laut und deutlich, Lucille. Steht die Verbindung nach Washington?«
Correntes sah zu den Mitarbeitern des Kirkland-Teams, die noch immer Verlängerungskabel zu den Steckbuchsen an der gegenüberliegenden Wand zogen.
»Jeden Augenblick«, sagte sie.
»Ich bin hier mit der Bundespolizei, der Nationalgarde und Fort Dix in New Jersey verbunden.«
»Welche Hilfe können wir von denen erwarten?«
»Die ersten Truppen aus Fort Dix müßten in wenigen Minuten über den Luftweg eintreffen. MPs, logistische Unterstützung, Kampftechniker und so weiter … Sie werden eine sichere Zone zum Landen brauchen.«
»Dafür ist schon gesorgt, Sir«, sagte Kirkland, der sich mittlerweile an den Tisch gesetzt hatte. »Ich bin Sam Kirkland, Stellvertretender Direktor des FBI. Wir haben einen Geländestreifen im Central Park geräumt. Ich stehe mit den Leuten vom Fort Dix in Verbindung, um die Koordinaten durchzugeben.«
»Das ist ein guter Anfang.«
»Wenn Sie jetzt bitte alle«, fuhr Kirkland fort, »die Akten öffnen würden, die ich vorhin verteilt habe. Sie haben hier das Dossier über den Mann, der unseren Ermittlungen nach für den Anschlag verantwortlich ist. Herr Gouverneur, ich habe Ihnen die Unterlagen zugefaxt.«
»Es liegt vor mir«, sagte der
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