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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Blaine und leuchtete mit seiner Taschenlampe den düsteren und trüben Kellerraum aus; Les Carney stöberte herum.
    Dann hielt Carney inne und sah ihn an. »Riechen Sie das?«
    »Nein, ich rieche nichts.«
    »Der Geruch kommt und geht«, sagte Carney und schob einige Kisten beiseite, die in der Mitte des Raumes auf dem Fußboden standen. »Deshalb ist es so schwierig, die Quelle zu finden.«
    Der Kesselraum der Klinik war mit alten Rohren ausgestattet, die willkürlich in alle Richtungen verliefen. Das hohle Pumpen der Klimaanlage und das Geräusch der Ablaßventile verstärkte die unheimliche Atmosphäre des Ortes. Verdutzt sah Blaine zu, wie sich Carney etwa in der Mitte des Kellerraumes auf den Boden legte.
    »Genau wie ich's gedacht habe …«
    Der Boden war spinnwebenartig von winzigen haarfeinen Rissen durchzogen, manche waren so schmal, daß nicht einmal ein Fingernagel hineinpaßte. Blaine fuhr mit dem Finger über die Risse, als Carney mit einem verrosteten Eimer voller Wasser ankam. Der Chef der Verkehrsbehörde schüttete das Wasser über den Boden und beobachtete, wie es leicht sprudelte, während es durch die haarfeinen Risse in den Asphalt drang.
    »Aus dieser Stelle kommt das Gas«, verkündete Carney. »Darum sind die Patienten im oberen Geschoß krank geworden.«
    »Kommt was?«
    »Methan«, erklärte Carney ausdruckslos. »Genau so jagt Tyrell die Stadt in die Luft.«
    Liz starrte wie hypnotisiert auf die Akte in ihrer Hand. Die Antworten lagen genau vor ihr – in der Personalakte, die Mr. Frawley ihr besorgt hatte. Sie wußte jetzt, warum Jack Tyrell zurückgekommen war und warum er es auf New York City abgesehen hatte.
    Sie wählte Sam Kirklands Funktelefon an, der sich schon nach dem ersten Klingelzeichen meldete.
    »Ich habe McCracken erwartet.«
    »Ich weiß jetzt«, sagte Liz, »warum Tyrell das tut.«
    »Ich muß die Leitung wirkl …«
    »Tyrells Sohn ist bei der Schießerei in der Schule getötet worden, aber er war nicht der Geiselnehmer.« Sie beruhigte sich selbst mit einem tiefen Atemzug. »Es war der Lehrer! Sagen Sie McCracken, daß Tyrells Sohn der Lehrer war!«
    »McCracken, wo zum Teufel …«
    »Ihre Leitung war besetzt«, sagte Blaine zu Kirkland.
    »Ich habe mit Ihrer Freundin Liz Halprin geredet.«
    »Wo steckt sie?«
    »In einer verdammten Schule. Sie sagt, der Lehrer, der bei der Schießerei erschossen wurde, war Tyrells Sohn! Gemäß seiner Geburtsurkunde wurde er eine Woche vor dem Bombenattentat auf die Mercantile Bank geboren.«
    »Wie der Mann von black flag sagte …«
    Blaine fühlte sich wie elektrisiert, als ihm die Ironie des Schicksals aufging: Jack Tyrells Sohn war ein aufrechter Bürger geworden, nur um das gleiche gewalttätige Schicksal zu erleiden, das sein Vater gegen alle Befürchtungen so lange Zeit von ihm ferngehalten hatte.
    »Es hat nicht geklappt. Wir haben in der ganzen Stadt nur Fehlanzeigen«, sagte ihm Kirkland. »Sie werden zum Hafen gehen und dieses Arschloch auszahlen müssen. Es ist aus.«
    »Nein, das ist es nicht. Hören Sie mir zu, Kirkland. Diese Kreise in der Karte sind Gasfelder, die sich in den Regenwasserkanälen angesammelt hatten. Tyrell will das Devil's Brew in unmittelbarer Nähe dieser Felder zur Explosion bringen, um so die ganze Stadt in die Luft zu jagen.«
    Stille.
    »Hören Sie mich, Kirkland?«
    »Scheiße …«
    »Haben Sie sonst nichts dazu zu sagen …«
    »Nein, es ist Tyrell. Er meldet sich mit seinen endgültigen Instruktionen.«
    Liz, die noch immer im Sekretariat der früheren Grundschule ihres Sohnes stand, dachte über Jacky Terrors Motive nach. Sie stellte sich vor, wie er aus der Ferne miterleben mußte, wie sein Sohn aufwuchs, wie er gelitten haben mußte, den Jungen und später den Mann nie getroffen zu haben. Es war nicht schwer, sich vorzustellen, daß der sinnlose Tod seines Sohnes ausgereicht hatte, ihn wieder über den Rand des Abgrunds zu werfen …
    Wenn sie nur besser gezielt hätte … Wenn dieser Querschläger nur nicht …
    »Ist McCracken unterwegs?«
    Diese Stimme rüttelte sie wach. Mr. Frawley richtete sich auf.
    »Er ist auf dem Weg, Tyrell.«
    »Jetzt zu dem, was er zu tun hat …«
    Sie hörte Jack Tyrell zu! Sein jüngster Anruf ins Rathaus war von dem Walkie-Talkie, das an Mr. Frawleys Gürtel hing, irgendwie aufgefangen worden.
    »Er muß die gleiche Frequenz haben«, sagte Johnny Wareagle.
    Liz starrte auf Frawleys Walkie-Talkie. »Wie groß ist die Reichweite von diesem

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