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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Ding?«
    »Ein paar Häuserblocks«, antwortete Sal Belamo. »Höchstens.«
    »Der Schachtdeckel! Beeilen Sie sich!«
    Blaine hob ihn hoch und setzte ihn beiseite, während Les Carney wieder nervös die Karte studierte und die Kreise mit dem Finger nachzeichnete.
    »Er muß das Devil's Brew an dieser Linie entlang ausgelegt haben.«
    McCracken wartete immer noch auf Kirkland in der Leitung. »Und wie stehen unsere Chancen, die Sprengladungen von einander zu trennen?«
    »Nicht sehr gut.«
    »Selbst dann nicht, wenn wir die Verstecke kennen?«
    »Das wird uns nicht weiterhelfen. Das Kanalsystem unter der Stadt ist etwa fünftausend Meilen lang. Unsere Teams könnten da unten Tage und Wochen verbringen und das Devil's Brew trotzdem nicht finden.«
    »Sie haben fünfundsiebzig Minuten«, sagte McCracken.
    Der Hubschrauber glitt durch den Himmel auf die Mitte des Madison-Square-Park zu, während Blaine mit dem Telefon ans Ohr gepreßt wartete.
    »Tyrell verlangt von uns, daß wir die Edelsteine in luftdichte Sondermüllcontainer füllen«, erklärte Kirkland. »Danach sollen wir die Container – und Sie – auf ein Boot am Pier 36 laden.«
    »Und dann?«
    »Das hat er noch nicht gesagt.«
    Der Hubschrauber setzte zur Landung an. »Und wenn er mich sitzenläßt und seine restlichen Unterwasserminen in die Luft jagt?«
    »Ich arbeite daran.«
    »Machen Sie aber schnell.«
    Und Blaine eilte geduckt zum Hubschrauber.

56.
    Les Carney beleuchtete mit der Taschenlampe den Boden vor sich. Manchmal blieb er stehen und leuchtete auf seinen Sprengstoffsensor, immer in der Hoffnung, daß er ein Zeichen vom Devil's Brew registriert hätte. Der Abwassertunnel verlief steil abwärts, und Carney ging etwas schneller. Er wußte, daß er sich im Westen der Stadt befand, denn er hatte die großangelegten Verbesserungsarbeiten geleitet, um das Kanalisationssystem den Erfordernissen des einundzwanzigsten Jahrhunderts anzupassen.
    Carney machte sich keine Illusionen darüber, daß die anderen Suchteams bei ihren Nachforschungen erfolgreicher wären als er selbst. Bevor er die Verkehrsbehörde übernommen hatte, war er beim Umweltministerium dafür verantwortlich gewesen, einen Plan für den Wiederaufbau des zerfallenden Abwassersystems zu entwerfen. Während jener Monate war der terrassenartig angelegte Irrgarten von Abwasserkanälen seine Welt geworden.
    Und jetzt war das Entwässerungsystem von New York City so restauriert worden, daß keine Karte mehr stimmte. Manche Abschnitte des alten Rohrsystems waren noch aus Holz, und dieser Abschnitt an der West Side war im schlechtesten Zustand von allen. Die labyrinthischen Tunnel endeten ohne Vorwarnung, weil sie Jahre zuvor gesperrt oder verlassen worden waren. Irgendwie hatte es Tyrell geschafft, die gleichen stillgelegten Kanäle zu finden, die unter eben den Hauptabwasserrohren verliefen, die Carney für die erste Phase der neuen Infrastruktursanierung ausgewählt hatte. Kirklands Einheiten hätten niemals zu dem gleichen Ergebnis kommen können, weil sie knietief im Schlamm wateten, ohne zu wissen, was sich unter ihnen befand. Und hier unten konnte Carney sein Funktelefon nicht benutzen, um sie zu informieren.
    Plötzlich traf ein scharfer Geruch Carneys Nasenlöcher. Er lief weiter, bis er kaum noch atmen konnte. Carney zündete ein Streichholz an und hielt es an einen Spalt. Er sprang aufgeregt zurück, als eine blaue Flamme aufblitzte und an dem Streichholz züngelte.
    Er beruhigte sich wieder und versuchte nicht tief einzuatmen, denn er wußte, daß er eine von den Gasfeldern gefunden hatte. Er ging ein paar Schritte zurück und schritt dann den Weg noch einmal mit seinem Sprengstoffsensor ab.
    Sam Kirkland stürzte auf der neunten Etage der New Yorker FBI-Zentrale aus dem Aufzug. Sein Knie schmerzte und knackte – es war die Strafe für die vielen Jahre, in denen er Football gespielt hatte. In den letzten Jahren waren die Schmerzen so stark, daß er aufhören mußte zu joggen. Und so war er jetzt schon, während dieses kurzen Sprints über den halben Korridor, naßgeschwitzt und schnappte nach Luft.
    Das Büro, in das er nun eintrat, war vollgestellt mit Maschinen, so vielen, daß es aussah, als ob sie jemand reingeschoben und einfach stehengelassen hätte. Mittendrin, auf dem Fußboden, saß ein bärtiger Mann mit einem langen Pferdeschwanz, die Beine hielt er gekreuzt und ließ ein verkohltes Stück Stahl darüber balancieren. Kirkland kannte ihn nicht unter seinem wirklichen

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