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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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vermissen, das sie von anderen unterschied.
    »… wir haben geglaubt«, fuhr er fort, »und es hat uns unsere Identität gekostet, unsere Namen und unser Gesicht. Aber wir haben einen Krieg gestoppt. Heute kann da draußen niemand auch nur eine Uhr anhalten.«
    »Heute gibt es keinen Krieg, den man stoppen müßte, Tyrell.«
    »Doch, es gibt ihn, McCracken, und ich habe ihn erklärt. Ich habe diesem verdammten Land den Krieg erklärt. Glaubst du, daß das hier heute endet? Scheiße! Das ist nur der Anfang. Ich werde vielen anderen Städten einen Besuch abstatten. Bis ich bekommen habe, was ich will.«
    »Und was ist das?«
    »Genugtuung.«
    »Nicht einfach, Genugtuung in einen Giftmüllcontainer zu packen.«
    »Ich glaube, ich werde mich mit dem zufrieden geben müssen, was du in diese Container gepackt hast.«
    »Stehen die fünfzehn Milliarden auf dem Preisschild deiner Genugtuung?«
    »Ich muß die Menschen dort treffen, wo es sie schmerzt, mein Freund. Geld ist heutzutage das einzige, was jedem Menschen etwas bedeutet.«
    »Und vielleicht ist es auch das, was du in Wirklichkeit haben willst. Wie jeder andere, der Geiseln nimmt. Wie der Abschaum, der deinen Sohn getötet hat … oder die Leute vom black flag, die dich auf das Monument losgelassen haben.«
    »Ich sehe, du hast deine Hausaufgaben gemacht.«
    »Sie haben von mir verlangt, daß ich dich verfolge … Du bist eine Last für sie geworden, ein Stück Scheiße.«
    »Und sie schicken dich, damit du das Klo sauber machst, ist es das?«
    Es folgte eine lange Pause, Blaine wartete gespannt darauf, was Tyrell als nächstes sagen würde.
    »Das Problem ist nur, daß du auf der falschen Seite bist, McCracken.«
    »Es steht mir ganz gut, dein Gegner zu sein.«
    »Dann fahr jetzt mit deinem Boot in die Mitte des Hafens.«
    McCracken startete den Motor des Hafenpatrouillenbootes und blickte auf die Sondermüllcontainer, die im Heck verstaut waren. Er hatte nur eine Hand am Lenkrad, mit der anderen hielt er das Funktelefon an sein Ohr gepreßt und hörte, wie Jacky Terror einen einzigen Befehl erteilte:
    »Entschärft die Minen.«
    In dem Moment, als die Minen entschärft wurden, war auf Mr. Peabodys Computer der Teufel los. Seine Balkendiagramme und Wellenanzeiger veränderten sich plötzlich wie wild. Seinen Kopfhörer hatte er aufgesetzt, die Schwingungszahlen auf dem Bildschirm erhöhten sich stetig. Zwei andere Bildschirme blieben jedoch völlig ruhig.
    »Komm schon«, sagte er zu sich selbst, während er die Tasten bediente, »wo bist du? Wo zum Teufel bist du?«
    Blaine brachte das Boot an der Stelle zum Halten, die er als die Mitte des Hafens einschätzte. Die Freiheitsstatue beobachtete jede seiner Bewegungen, gemeinsam mit Dutzenden von Polizisten auf der Pier, die aus der Entfernung nur noch als kleine Pünktchen zu sehen waren.
    McCracken legte das Funktelefon wieder an sein Ohr. »Und jetzt, Jack?«
    »Mach die Kanister auf und wirf die Diamanten über Bord.«
    »Was?«
    »Du hast es richtig verstanden, McCracken, hier geht es nicht um Geld; das hat es nie. Ich wollte die Stadt nur dort treffen, wo es schmerzt. Hey, die Leute könnten glauben, daß ich verrückt sei, eine Stadt als Geisel zu nehmen, und kein Lösegeld zu verlangen.«
    »Du hattest also die ganze Zeit vor, sie in die Luft zu jagen.«
    »Tu, was ich dir sage, und ich werd's vielleicht nicht tun. Vielleicht kannst du mich ja umstimmen.«
    Blaine legte das Funktelefon auf ein Brett vor dem Lenkrad und ging zum Heck des Bootes. Er öffnete den versiegelten Deckel des ersten Containers und stemmte ihn hoch. Dann hob er den Container über die Bootskante und schüttete die Diamanten ins Wasser. Ein paar von ihnen wurden von der Strömung erfaßt. Andere schwebten kurz auf der Oberfläche und fielen dann langsam auf den Grund des New Yorker Hafens.
    Es war schon fast 2:50 Uhr, als Liz, Johnny und Sal Belamo sich auf einer Baustelle an der 23. Straße, fünf Blocks von der William-T.-Harris-Grundschule entfernt, trafen. An der Ecke waren unter dem merkwürdigen Motto Wir bauen New York wieder auf, Stein für Stein Ausbesserungsarbeiten der städtischen Abwasserkanäle im Gange.
    Liz' Bemühungen waren bis jetzt erfolglos geblieben. Die Stärke und die Dauer des Signals, das sie zufällig aufgefangen hatten, wiesen eindeutig darauf hin, daß Tyrell sich in einem Radius von drei bis vier Häuserblocks aufhielt. Aber jeder Häuserblock umfaßte unzählige Gebäude, und Tyrell benötigte

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