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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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einen von den Baggern selbst zu fahren. Er und die anderen Fahrer rollten weiter, die Schaufeln der Bagger waren so gestellt, daß die Bewaffneten nicht in die Fahrerkabinen blicken konnten, geschweige denn hineinschießen. Und dann begann ein spindeldürrer Mann, der aussah, als ob er sich das Gesicht weiß maskiert hätte, auf sie zu schießen.
    Zwei Schaufelradbagger schlossen die Männer ein und hielten sie so lange in ihrer Mitte gefangen, bis die Reißzähne der Bagger ihr Fleisch zerfetzt hatten. Und doch eröffnete irgend jemand wieder das Feuer. Sal duckte sich, als Glassplitter um ihn herum wirbelten. Er nahm die Pistole vom Sitz, verlor sie aber direkt wieder, als eine neue Salve noch mehr Glas auf ihn regnen ließ. Daraufhin brauste Gus Sabella auf die zwei bewaffneten Männer zu, die sich nun hinter einem Bauwagen zeigten. Er erwischte einen der Männer und spießte ihn mit seinen Baggerschaufeln auf.
    »Das passiert mit euch, wenn ihr euch mit meiner Stadt anlegt!« brüllte Gus und machte weiter.
    Les Carney hatte eine zweite Viertelmeile hinter sich gebracht, als die LED-Anzeige seiner Sensoren in den roten Bereich sprang. Er hob den Sensor weg von der flüssigen Suppe, in der er stand, und die Nadel sprang sofort ins Schwarze zurück. Dann senkte er den Sensor fast auf gleiche Höhe mit dem Wasserspiegel, und die Nadel sprang weit über den roten Bereich hinaus.
    Wenn Carney sich richtig orientierte, dann war er ziemlich nahe an dem Gebiet, wo die Kreise auf der Karte begannen. Er nahm eine Kopie dieser Karte aus der Tasche und folgte der gezackten Linie, die auf ihr eingezeichnet war. Dann schaute er zurück, leuchtete mit seiner Taschenlampe weit in den Tunnel hinein. Diese verlassenen Tunnel, so erinnerte er sich, gingen quer durch Manhattan – in dieselbe Richtung, in die jetzt die Strömung floß.
    Strömung …
    Carney erschauerte. Er begann, der Strömung entgegengesetzt, den Kanal hinunterzulaufen.
    *
    »Packt ein! Wir müssen fort!« sagte Jack Tyrell zu den noch verbliebenen Söldnern seiner Bande. »Ihr wißt alle, was zu tun ist. Es ist 2:25 Uhr. In dreißig Minuten wollen wir aus Manhattan raus sein.«
    Tyrell blickte zu einem Fernsehbildschirm, der den dritten riesigen Frachthubschrauber zeigte, der über der Washington Bridge schwebte.
    »Und es sieht ganz so aus, als ob unser Fluchtweg gerade fertig geworden sei.«
    Warren Muldoon verfolgte die Arbeit seiner Crew, die fieberhaft versuchte, die Deckplatte über die Stahlträger zu legen. Die Behelfsbrücke, die sich daraus ergab, hatte man genau nach seinen Anweisungen entworfen; sie war nur wenig breiter als eine einzige Fahrbahn, also gerade ausreichend, um der Kolonne aus Fort Dix, die von New Jersey aus in wenigen Minuten anrollen würde, Platz zu bieten.
    Er merkte, daß er durch die Anspannung der Operation ins Schwitzen gekommen war, und wischte sich übers feuchte Gesicht. Doch dann steckte Muldoon sein Taschentuch wieder ein und hob sein Funktelefon an die Lippen.
    »Hier ist Muldoon«, sagte er über das laute Hämmern seiner Crew hinweg, die die Deckplatten gerade miteinander verschraubten. »Stellen Sie mich zur Bürgermeisterin durch.« Dann zu sich selbst, während er wartete: »Muldoon, du hast es wieder einmal geschafft!«
    »Wie kann es sein, daß der Truck möglicherweise da unten ist?« fragte Liz Halprin Johnny Wareagle.
    »Er ist vor vielen Stunden aus dieser Richtung gekommen und den Tunnel hinuntergefahren«, sagte Johnny. Er ging in die Hocke und prüfte den Schlamm, durch den sie die ganze Zeit gewatet waren.
    Er stand wieder auf, seine Knie waren mit Schlamm bedeckt, und er folgte weiter der Spur des Tankzuges.
    »Wir sind fast da«, sagte er und hielt plötzlich inne.
    »Worauf warten wir dann?« fragte Liz.
    »Es kommt jemand«, sagte Johnny.
    Les Carney dachte an seinen fehlenden Arm. Immer wenn er nervös war oder ängstlich, spürte er ein Zucken in seiner Schulter. Er lief weiter gegen die weiche, fast nicht wahrnehmbare Strömung, überzeugt, wenigstens einen Teil von Jack Tyrells Plan aufgedeckt zu haben. Plötzlich kam er, wie es schien, in eine Sackgasse, in der sich das Wasser sammelte.
    Er hatte gerade noch registriert, daß sich der LED-Anzeiger seines Sensors immer noch im roten Bereich bewegte, als ein riesiger Arm um seinen Hals gelegt wurde.
    »Wer sind Sie?« fragte eine Stimme.
    »Ich arbeite für die Stadt! Verkehrsbehörde«, stöhnte Carney und merkte, daß der Arm sich lockerte und

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