Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
Thatch, der in einer von Rauchschwaden vernebelten Straße einem schwer verwundeten Mann Erste Hilfe leistete.
    Es war der Tag, an dem das FBI durch einen Spitzel die Gelegenheit bekam, die gesamte Gang im Gebäude der Mercantile Bank zu stellen. Das Sonderdezernat war mit einer schweren Einheit der New Yorker Polizei angerückt und lieferte sich ein Feuergefecht mit Mitgliedern der Gang, wenige Minuten bevor die Bombe explodierte.
    Obwohl sie viele Bandenmitglieder getötet hatte, mußte die Spezialeinheit des FBI an diesem Tag Jack Tyrell und andere seiner Kämpfer, unter ihnen die Yost-Brüder und Othell Vance entkommen lassen. Und Will trug den zweifelhaften Ruhm mit sich herum, daß er Tyrell in den Armen gehalten hatte, ohne ihn zu erkennen …
    Ein mit Blut überströmtet Vater über seinen sterbenden Sohn gebeugt.
    Will hatte den Mann in diesem Moment getröstet, ihm ein Handtuch angeboten und ihn zu einem Priester gebracht, der zwanzig Minuten später ohne Kleider tot aufgefunden wurde.
    Danach verlor sich jede Spur von Jack Tyrell. Jedoch gab Will die Suche nach dem Terroristen nie auf, selbst dann nicht, als dies seinen Job und seine Familie gekostet hatte. Nach seiner Entlassung verbrachte er weitere drei Jahre damit, seine Rente mit einer privaten Verfolgungsjagd zu verschwenden.
    Als er auch damit scheiterte, verfiel er dem Alkohol und befaßte sich nicht mehr mit dem Thema, außer wenn er die Zeitungen durchforstete. Das tat er meistens in der öffentlichen Bibliothek von New York, sichtete Seite für Seite so viele auswärtige Zeitungen, bis die Schrift vor seinen Augen verschwamm. Wenn Jacky Terror jemals wieder zurückkam, dann würde Will wissen, wo er zu finden sein würde. Er hatte schon seine veraltete kurzläufige 38er Smith & Wesson unter seiner Matratze versteckt für den Fall, daß dieser Tag trotz aller Rückschläge kommen würde.
    Als er jedoch nach fünfundzwanzig Jahren das erste Mal in der Zeitung von Jack Tyrell las, hatte er die Ausgabe nicht in der Bibliothek, sondern an einem Zeitungsstand entdeckt. Auf der Rückseite der New York Post entdeckte er ein schwarzweißes Phantombild von einem Mann, der im Zusammenhang mit der Ermordung von vier nicht identifizierten Männern im Crest Haven Memorial Park in New Jersey gesucht wurde. Will kaufte das Blatt, stand auf dem Bürgersteig und studierte das Phantombild sehr lange, bis die Post in seinen leberfleckigen Händen zu zittern begann.
    Seitdem hatte er jeden Tag alle New Yorker Zeitungen durchgesehen. Aber seltsamerweise wurden nur in der Post die Friedhofsmorde erwähnt. Nirgendwo war auch nur ein einziger Folgebericht zu finden, und wenn er nicht den Artikel an seine Pinnwand geklemmt hätte, würde er daran zweifeln, daß es je passiert war.
    Dann war der Artikel über die Morde in Akron in der Spätausgabe der New York Times erschienen, zusammen mit dem Foto von den Yost-Brüdern, aufgenommen von einer Überwachungs-Kamera; auf dem Bild war aber noch dunkel eine dritte Gestalt von der Seite zu sehen – und dieses dunkle Bild reichte Will aus.
    Er konnte Jack Tyrells Gestalt immer erkennen, und wie es sich herausstellte, war das Phantombild in der Post einen Monat zuvor Jack gar nicht so unähnlich.
    Will schenkte sich den letzten Rest Scotch ein und goß ihn hinunter. Sein Hals brannte, und sein Magen drehte sich um. Er überflog die Bilder an seiner Pinnwand und fragte sich, mit wie vielen ehemaligen Mitgliedern der Midnight-Run-Bande der alte Jack bis jetzt Kontakt aufgenommen hatte. Tyrell tat nie etwas ohne eine feste Absicht, und jetzt hatte irgend etwas ihn dazu gebracht, seine Truppen wieder zusammenzuziehen. Was das genau war, wußte Will noch nicht, aber bei zwei Dingen war er sich ganz sicher:
    Jacky Terror war wieder im Geschäft.
    Und diesmal würde Will ihn kriegen.

17.
    »Wann haben Sie Ihren Vater das letzte Mal gesehen, Miss Halprin?« fragte Chief Lanning.
    »Vorgestern.«
    Lanning vermerkte ihre Antwort auf dem Formular, das vor ihm lag. »Und Sie können sich nicht vorstellen, wo er hingegangen sein könnte?«
    »Er hatte etwas zu besprechen mit Mr. Maxwell Rentz.«
    Als Lanning das hörte, blickte er auf. »In welcher Angelegenheit?«
    »Er wollte mit Mr. Rentz dessen Angebot für den Kauf der Farm diskutieren.«
    »Was ist Ihr Vater von Beruf?«
    »Er hat sich zur Ruhe gesetzt.«
    »Zur Ruhe gesetzt von was?«
    »Ist das wichtig?«
    »Reine Routine.«
    »Gehört es auch zur Routine, Mr. Rentz zu

Weitere Kostenlose Bücher