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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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immer ihn auch erwartete. Er vertraute ihm die Sicherheit seiner Tochter an und betraute ihn mit der Aufgabe aufzudecken, was passiert war.
    Blaine zog das Funktelefon an sich und wählte eine andere Nummer als die des Mannes, der auf seinen Anruf wartete.
    »Ja?« grüßte eine krächzende, griesgrämige Stimme.
    »Ich bin's, Sal.«
    Die Stimme wurde augenblicklich munterer. »Genießt du immer noch all den Spaß in der Sonne, Chef?«
    »Ich komme heim.«
    »Wurde aber auch Zeit«, sagte Sal Belamo.
    »Buck Torrey wird vermißt.«
    »Oh-oh …«
    »Ich laß dir zukommen, was ich weiß. Die Einzelheiten besprechen wir später.«
    »Alles klar. Noch was?«
    »Ja.« Blaine blickte wieder auf seinen Ring. »Ruf Johnny an. Sag ihm, daß er seine Koffer packen soll.«

15.
    Queen Mary konzentrierte sich auf die Karte, die die Frau eng an ihre Brust drückte.
    »Also, was ist es?«
    »Ein Herz«, antwortete Mary.
    Die Frau, mit der sie die Zelle teilte, schüttelte den Kopf und warf ihr noch einen Dollar zu. »Das sind acht in einer Reihe, richtig. Wie machst du das?«
    »Welche Karte ist es?« rief in der Zelle eine andere Frau mit faulen Zähnen und widerlichem Mundgeruch und packte Marys Handgelenk, bevor die den Geldschein vom Boden aufheben konnte.
    »Ich sagte, ich könnte die Farbe sagen, aber nicht die Karte.«
    Die Frau gab sich damit nicht zufrieden. »Na los, du Schlampe, zeig uns, was du wirklich draufhast. Welche Karte hat sie?«
    »Herz acht«, antwortete Mary.
    Die Insassin, die die Karte hielt, warf sie aufgedeckt auf den Boden: Herz zehn.
    »Bezahle«, befahl die mit den schlechten Zähnen.
    »Das werde ich nicht tun.«
    »Oh, doch! Das wirst du, Schätzchen. Du hast doch schon genug Probleme.«
    »Habe ich?«
    »Du hast dein eigenes Kind getötet, nicht wahr?«
    Die Frau mit den schlechten Zähnen erschauderte. »Was zum Henk …«
    »Er nahm eine Überdosis von deinen Drogen. Der kleine Zehnjährige ging ins Badezimmer, sich eine zu schießen, wie seine Mama.«
    Die Frau ließ Marys Handgelenk los und ging hinaus.
    »Du hast ihn gefunden, die Nadel war noch in seinem Arm. War er schon tot, oder starb er erst später? Das ist das einzige, was ich noch nicht weiß …«
    Jack Tyrell ging in die Polizeidienststelle von Akron, Ohio, er sah sauber und adrett aus in seinem frisch gebügelten Anzug, das Haar gekämmt und hinten mit einem Gummiband zusammengehalten.
    »Verzeihen Sie«, sagte er zu dem Beamten hinter dem dicken Glas.
    Es war noch ein Mann mit dem Beamten hinter dem Glas, er hantierte mit seinem Funkgerät. Drinnen liefen vier weitere Polizisten herum, zwei hatten sich gerade hingesetzt, mit frischem Kaffee in ihren Bechern.
    »Was kann ich für Sie tun, Sir?«
    »Man sagte mir, Sie hätten hier eine Gefangene zu verlegen …« Jack musterte das Namensschild des Mannes, »Sergeant. Eine Freundin von mir. Sie heißt Mary Raffa.«
    »Verlegen?«
    »Morgen, ins Bezirksgefängnis. Für dreißig Tage wegen eines Bagatelldiebstahls, glaube ich. Sie ist gestern verurteilt worden.«
    »Ja, und?«
    »Na, ja, wie ich schon sagte, ist sie eine Freundin von mir, und ich würde gerne wissen, ob ich für sie die Geldstrafe bezahlen könnte, um die Dinge in Ordnung zu bringen.«
    »Jetzt? Es ist fast Mitternacht.«
    »Gibt keinen besseren Zeitpunkt als jetzt.«
    Der Sergeant wußte nicht so recht, ob er ihn für voll nehmen sollte. »Verstehen Sie doch, das ist etwas, was man nur bei Gericht vor einem Richter erledigen kann.«
    »Morgen?« fragte ein enttäuschter Jack Tyrell.
    »Mehr kann ich nicht für Sie tun.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Sorry …«
    Tyrell wandte sich um und ging niedergeschlagen zur Tür hinaus. Der Sergeant widmete sich wieder seinen Papieren, bis ihn das Aufheulen eines Motors aufschreckte.
    Die Lichter des Kombis waren ausgeschaltet, so daß er nichts sehen konnte, außer daß Lem Trumble mit dem Fahrzeug den Eingang durchbrach, gegen die Sicherheitswand aus Glas knallte und sie zum Einstürzen brachte. Earl Yost stieg als erster aus, dicht gefolgt von Weeb, beide hielten Maschinengewehre und feuerten so lange, bis sich drinnen keiner der sechs Polizisten mehr rührte.
    *
    »Du hast deinen Verstand verloren, Jacky! Diesmal bist du wirklich hingegangen und hast es getan!« schrie Mary, als er sie durch den Flur vor ihrer Gefängniszelle führte.
    Sie hatten sich während der Zweiten Schlacht von Chicago 1969 kennengelernt, einer Weatherman-Aktion, die Tyrell zutiefst verstimmt hatte,

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