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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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befragen?«
    »Von was hat sich Ihr Vater zur Ruhe gesetzt, Ma'am?«
    »Von der Armee.«
    Lannings Augenbrauen zuckten. »Und er ist zu Mr. Rentz gegangen, um über ein Angebot für Ihre Farm zu diskutieren?«
    »Warum fragen Sie nicht Mr. Rentz, Chief?«
    »Ich möchte erst wissen, warum Ihr Vater hierher nach Virginia gekommen ist.«
    Liz fühlte Ärger in sich hochsteigen. »Und ich möchte wissen, was zwei Ihrer Beamten in Begleitung von Mr. Rentz zu suchen hatten.«
    »Ich dachte, das hätten wir bereits geklärt. Am Telefon.«
    »Nicht zu meiner Zufriedenheit.«
    »Sie waren zu jenem Zeitpunkt nicht im Dienst. Mr. Rentz hatte sie angeheuert, um ein Arbeitsgelände abzusichern.«
    »Was mußte denn um den See herum abgesichert werden, Chief? Erwartete Mr. Rentz etwa von ihnen, daß sie den Verkehr von der nächstgelegenen Straße umleiten?«
    »Das weiß ich nicht, Miss Halprin. Was ich aber weiß ist, daß ich Sie wegen illegalen Waffengebrauchs und vielleicht wegen verbrecherischen Angriffs festgenommen hätte, wenn ich in dieser Nacht am See gewesen wäre.« Lanning ließ seinen Stift fallen und lehnte sich vor. »Was ich meine, ist, daß Sie hierher kommen und von mir verlangen, etwas gegen Mr. Rentz zu unternehmen, obwohl er sicherlich mehr Grund dazu hätte, von mir zu verlangen, etwas gegen Sie zu unternehmen.«
    »Warum hat er es dann nicht getan?«
    Lanning ließ sich von ihrer Antwort nicht beeindrucken. »Vielleicht weil er die Dinge lieber wie ein Gentleman angehen will.«
    »Rentz kennt nicht einmal die Bedeutung dieses Wortes.«
    »Verlangen Sie nicht von mir, daß ich Partei ergreife, Miss Halprin.«
    »Ich verlange von Ihnen, daß Sie das Richtige tun.«
    »Im Augenblick hieße das, Sie zu verhaften. Maxwell Rentz ist ein mächtiger Mann, und er hat vor, hier ein Erholungsgebiet zu errichten, welches dieser Stadt den erhofften wirtschaftlichen Aufschwung bringen wird, um den Menschen Arbeit zu geben.«
    »Etwa jenen Männern vom Viehzüchter-Verband, die mir einen Besuch abgestattet haben, Chief?«
    »Dieser Bezirk hat schon lange keinen Viehzüchter-Verband mehr, Miss Halprin.«
    »Ein Mann namens John Redding?«
    »Nie von ihm gehört.«
    »Dann muß er einer von den Männern sein, die Arbeit suchen.«
    Liz war nicht in die Polizeidienststelle gekommen, weil sie etwa Hilfe erwartet hätte, sondern um die Leute in der Stadt davon in Kenntnis zu setzen, daß sie nicht so leicht aufgeben würde. Wenn sie Krieg wollten, dann würden sie ihn bekommen. Dazu war sie bereit. Sonst hätte sie ihren Vater nicht gerufen, hätte ihn nicht mit hineingezogen, nach all den Jahren der Entfremdung. Er hatte ihr nicht einmal im einzelnen erzählt, wie er herausgefunden hatte, was genau los war. Liz vermutete, daß seine alten Armee-Verbindungen dahinter steckten, daß es jemanden gab, der sie im Auge behielt und ihrem Vater meldete, wenn etwas nicht stimmte.
    Es wäre ihr nie in den Sinn gekommen, daß Maxwell Rentz und seine Schläger es mit ihrem Vater hätten aufnehmen können. Buck Torrey war eine Wand aus Granit, und es hatte sie die ersten fünfundzwanzig Jahre ihres Lebens gekostet, ihn zu knacken. Das war vor fünf Jahren, als Buck sich von der Welt und von seiner Familie abgewendet hatte. Liz hatte fast ein Jahr lang nicht einmal seine Adresse gehabt, sandte Briefe nach Fort Bragg und wußte nicht, ob er sie je bekommen hatte.
    Schließlich schrieb er ihr zurück und gab ihr eine Postfachadresse, die sie auch häufig benutzte. Sie schrieb von ihrer Scheidung in der Gewißheit, daß er eine gewisse Befriedigung darüber empfand, denn er war von Anfang an überzeugt, daß ihr Mann ein Schweinehund war. Sie hielt ihn auf dem laufenden über Justins Fortschritte in der Schule, über ihre eigene Karriere und ihren Traum von der Aufnahme in das Sonderkommando des FBI.
    Liz hatte nicht aufgehört zu schreiben, obgleich die Antworten ihres Vaters bestenfalls oberflächlich ausfielen. Jedesmal, wenn sie soweit war, aufzugeben, überwältigten sie Erinnerungen an einen warmherzigen, einzigartigen Buck. Liz war sein einziges Kind. Nie war sie auf den Gedanken gekommen, daß es ihn glücklicher gemacht hätte, einen Sohn zu haben. Junge oder Mädchen – das machte keinen Unterschied für ihn. Buck wollte einen Menschen aufziehen, nicht ein Mädchen oder einen Jungen.
    Sie hatten alles zusammen getan, auch nach der Scheidung ihrer Eltern. Liz wußte, daß er auf die finanzielle Abfindung für die Farm verzichtet

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