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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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ihm kennen, könnten Sie mir auch erzählen, warum auch Sie hinter Tyrell her sind.«
    Der Mann an der Wand ging auf Will zu. »Was wir von Ihnen wissen wollen, ist, wohin Sie gegangen sind, nachdem Sie heute morgen den Friedhof verlassen haben.«
    »Geht Sie das wirklich etwas an?«
    »Mit wem haben Sie sonst noch über diese Sache gesprochen?« fragte sein Kollege.
    Will sah an dem kleineren Mann vorbei zu dem Foto, an das er in der Bücherei gedacht hatte. Aber aus dieser Entfernung konnte er es nicht genau genug sehen. Er wandte sich zu seinem Bett, in dem er seine 38er versteckt hatte.
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich mich erst hinsetze, ich bin etwas müde.«
    »Fahren Sie fort«, sagte der kleinere Mann.
    Er ging zum Bett, setzte sich und griff nach der 38er. »Im Grunde sind wir ja Kollegen, was diesen Fall betrifft. Ich meine, ihr seid doch genauso wie ich hinter Tyrell her, nicht?«
    »Sicher.«
    »Die vier Typen, die er in Crest Haven vergraben hatte, waren eure Leute. Sie waren nah an ihn herangekommen, müssen ihn aber unterschätzt haben. Ein Fehler, den man leicht begeht. Oder liege ich mit diesen Vermutungen falsch?«
    »Mit wem haben Sie sonst noch gesprochen, nachdem Sie den Friedhof verlassen haben?« fragte diesmal der kleinere Mann.
    »Würde es euch etwas ausmachen, mir zu sagen, für wen ihr arbeitet?«
    »Sie sagten doch gerade, daß wir Kollegen wären.«
    »Aber ihr gehört nicht zum FBI, denn sonst hättet ihr angeklopft, anstatt einfach reinzukommen.«
    Will wußte, daß sie ihn töten würden. Zuerst herausfinden, was er wußte, und es dann wie einen Unfall aussehen lassen. Er schob die Hand weiter unter die Matratze.
    »Tatsache ist, daß ich euch helfen kann, Tyrell zu finden.«
    »Wieso glauben Sie, daß wir ihn suchen?« fragte der größere Mann.
    »Wie haben Sie mich denn gefunden?«
    »Das war nicht schwer. Wir finden jeden.«
    »Schön, wenn man etwas gut kann.«
    Der kleinere Mann kam etwas näher. »Wer wußte sonst noch davon, daß Sie im Friedhof waren?«
    »Vielleicht ist das FBI jetzt davon unterrichtet.«
    »Sie waren nicht da?«
    »Ich habe vielleicht angerufen. Einer dieser anonymen Hinweise, um den Mann ans Messer zu liefern, der vier Leichen im Friedhof vergraben hat. Einfach ein wenig von Jacky Terrors Comeback erzählen!«
    »Das liegt nicht in deren Zuständigkeitsbereich.«
    »Dann liegt diese Sache wohl in Ihrem«, sagte Will, es trennten ihn nur noch Zentimeter von seiner Waffe. »Trotzdem weiß ich immer noch nicht, wer Sie sind.«
    Der kleinere Mann goß etwas Scotch in ein schmutziges Glas und brachte es hinüber zu Will. »Wieso trinken Sie nicht erstmal einen?«
    Will nahm das Glas. Es fiel ihm nicht schwer, seine Hand zum Zittern zu bringen. »Danke.«
    Er kippte den Scotch herunter, aber es schmeckte gräßlich. Es war das letzte, was er in diesem Moment durch seine Speiseröhre jagen wollte. Will hielt das leere Glas hoch. »Es gibt nichts Besseres als das.«
    Der kleine Mann nahm es. »Wer weiß noch, daß Tyrell auf diesem Friedhof gewesen ist?«
    »Sie beschützen ihn, nicht?«
    »Sie machen es uns schwer«, sagte der größere Mann. »Das sollten Sie nicht.«
    »Wir wollen ihn finden, genau wie Sie.«
    »Wenn das wirklich so wäre, würden Sie Ihre Zeit jetzt nicht mit mir verschwenden.«
    Der kleinere Mann schenkte Will noch einen Scotch ein und kam auf ihn zu. Der größere Mann folgte ihm. Einen Augenblick lang achteten sie nicht auf ihn.
    Will griff zu der 38er.
    Mit einer Bewegung, die viel zu ungeschickt war, um bedrohlich zu wirken, zog er sie unter der Matratze hervor. Die beiden Männer hatten noch gar nicht begriffen, was geschah, bis Will die Waffe endgültig hochhielt, um sich die beiden vom Leibe zu halten. Doch der größere Mann griff sofort nach seiner Waffe, und der kleinere Mann ließ das Glas auf den Fußboden des Hotelzimmers fallen, um seinerseits zur Waffe zu greifen.
    Will schoß, und noch bevor er nachdenken oder atmen konnte, fielen beide Männer zu Boden, just in dem Augenblick, als die 38er eine leere Kammer erwischte. Blut spritzte in alle Richtungen.
    Erst dann wurde Will bewußt, daß er immer noch auf seinem Bett saß. Es kostete ihn viel Kraft, sich zu erheben, einen Bogen um die Männer zu machen und an seine Pinnwand zu treten. Er nahm das Foto ab, an das er sich in der Bücherei erinnert hatte, und stopfte es zusammen mit den Fotokopien der Todesanzeigen in seine Tasche. Plötzlich hörte er Schritte auf

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