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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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der uns beobachtet.«
    »Einen Mann?«
    »Na ja, nicht eigentlich einen Mann. Es war eher ein …«
    Blaine versuchte vergeblich, ihrem Blick zu folgen. »Ein was?«
    Liz zuckte mit den Schultern. »Ein Geist!«

25.
    Will Thatch verließ den Crest Haven Memorial Park mit einer Liste der acht Beerdigungen, die an jenem Tag stattgefunden hatten, an dem Jack Tyrell auf dem Friedhof gesehen worden war. Er nahm den Zug zurück in die New Yorker Innenstadt und ging zu Fuß in die Fifth Avenue zur Hauptgeschäftsstelle der New Yorker Bibliothek, um die Todesanzeigen zu studieren.
    Viele der Zeitungen waren auf Mikrofilm aufgezeichnet, und so brauchte er eine Weile, bis er die richtigen Artikel fand. Normalerweise hätte Will sich nichts daraus gemacht, weil er keine Verpflichtungen hatte. Aber heute war er ungeduldig. Fünfundzwanzig Jahre lang hatte er auf diese Gelegenheit gewartet, und jetzt konnte er nicht einmal sicher sein, daß die Todesanzeigen einen Hinweis geben würden. Vielleicht war Jack Tyrell nur auf den Friedhof gegangen, um sich mit den vier Männern zu treffen.
    Nein, entschied Will, sich in der Öffentlichkeit zu treffen war ganz und gar nicht sein Stil, auch nicht auf einem Friedhof. Tyrell hatte nicht erwartet, die vier Männer dort anzutreffen, und diese hatten nicht damit gerechnet, zu sterben. Der Schauplatz paßte, das war aber auch alles.
    Was jedoch Will mehr beschäftigte, waren die vermeintlichen Beamten, die nach dem Mord in Crest Haven aufgetaucht und mit den Leichen wieder abgezogen waren. Es hatte sie nicht gekümmert, was Sunderwick zu sagen hatte, weil es nichts gab, was sie nicht schon selber wußten. Das lag auf der Hand.
    Aber, wer waren sie und in welcher Verbindung standen sie zu Jack Tyrell? Waren sie hinter ihm her? Und warum wurde dieser Fall für die Medien freigegeben?
    Will wußte nicht, was genau passiert war, aber eine Erklärung mußte irgendwo in den Nachrufen jener Leute zu finden sein, die damals begraben wurden. Er machte Fotokopien und studierte sie stundenlang in der Bibliothek. Keiner von den drei Frauen und den fünf Männern war Mitglied des Midnight Run. Dessen war sich Will ganz sicher. Vier von ihnen waren an Altersschwäche gestorben, zwei an Krankheit, einer war in einen Autounfall verwickelt, ein anderer erschossen worden.
    Wo gab es einen Anhaltspunkt?
    Will überprüfte ihr Alter und dachte an das Foto, das an seiner Pinnwand hing.
    Was, wenn …
    Der Gedanke war ihm schon vor langer Zeit gekommen. Zuerst hatte er ihn verworfen, weil er unbegründet schien. Doch jetzt war seine Neugier geweckt.
    Will packte die Fotokopien zusammen und eilte zum Ausgang. Er mußte zurück auf sein Zimmer, das Bild sehen, um zu prüfen, ob seine Vermutung richtig war. Wenn ja, war es schlimmer, als er ursprünglich angenommen hatte.
    Er lief fast den ganzen Weg zurück zum Hotel, stampfte keuchend und schwitzend die Treppe hinauf, öffnete die Tür und blickte zu seiner Pinnwand.
    Ein Mann stand davor, ein anderer wartete neben dem Fenster. Beide waren gut gekleidet und bewaffnet.
    Der Mann neben dem Fenster sagte: »Bitte, schließen Sie die Tür.«
    Will tat, wie ihm aufgetragen wurde, und versuchte sich zu erinnern, ob Sunderwick die Männer beschrieben hatte, die wegen der Leichen bei ihm gewesen waren.
    »Nette Bildersammlung«, sagte der Mann an der Pinnwand.
    »Können Sie etwas damit anfangen?« fragte Will.
    »Sollten wir?« fragte der Mann neben dem Fenster.
    »Es ist nur so, wenn Sie Einbrecher sind«, sagte Will achselzuckend, »dann muß ich Sie enttäuschen.«
    »Wir wollen mit Ihnen über Jack Tyrell reden«, sagte der kleinere Mann.
    »Fahren Sie fort.«
    »Sie scheinen sich sehr für ihn zu interessieren.«
    »Aus gutem Grund.«
    »Wirklich?«
    »Ich habe ihn damals entkommen lassen.«
    Die beiden Männer sahen einander an.
    »Dritte Reihe von rechts, viertes Bild«, sagte Will.
    Der Mann neben der Pinnwand sah sich das vergilbte Stück Papier aus der Nähe an. »Sind Sie das?«
    »Das bin ich.«
    »Sie wollen mich auf den Arm nehmen?«
    »Ich hatte ihn zum Greifen nahe und habe ihn laufenlassen.« Will zwang sich zu einem Lachen. »Ihr seid von so weit hergekommen, ohne zu wissen, wer ich bin?«
    Der Größere der beiden sagte: »Wir wissen, daß Sie vom FBI sind.«
    Der Kleinere fügte hinzu: »Wir wußten nicht, daß Sie mit Tyrell in Verbindung stehen. Jetzt verstehen wir, warum Sie sich für ihn interessieren.«
    »Und jetzt, da Sie meine Verbindung zu

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