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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Freunde.«
    »Nach sechs Monaten Abwesenheit?«
    »Karten wie diese haben kein Verfallsdatum.«
    Vierzig Minuten später schob der Archivar einen Rollwagen in den geräumigen holzgetäfelten Saal. Im Wagen lag ein Dutzend Archivordner mit militärischen Unterlagen über die verschiedenen Lieferungen an die damalige Front. Der Archivar hatte drei Dokumente gefunden, in denen der Name H. Culbertson genannt wurde, ein Zimmermann, der für die Truppen des Nordens arbeitete. Aber keines davon fiel in die Zeit, die mit dem Schild zusammengepaßt hätte.
    Blaine und Liz saßen die nächsten zwei Stunden an einem langen Holztisch und blätterten die Listen durch. Sie suchten verzweifelt nach einem Lieferdatum, das jenem Januar 1863 am nächsten kam. Blaine hatte sein drittes Buch zur Hälfte durch, als er hochfuhr.
    »Ein Dutzend Güterwagen mit hoher Tragfähigkeit«, sagte er plötzlich und legte den Zeigefinger auf die Listen, die vor ihm im trüben Licht lagen. »Nach dem, was hier steht, hat Culbertson ein Dutzend Güterwagen hergestellt. Der Auftrag wurde ihm im Oktober 1862 erteilt, und er lieferte sie im Januar 1863 an einen Colonel William Henry Stratton.«
    Liz lehnte sich vor und zog das Buch zu sich hin. »Sieht so aus, als ob dieser Colonel Stratton noch am gleichen Tag etwas anderes geliefert bekommen hätte«, sagte sie.
    »Vier Faßkästen«, las McCracken laut vor.
    »Faßkästen?«
    »Große Kassetten.«
    »Genau das richtige, um Goldmünzen zu transportieren – ist es das, woran Sie jetzt denken?«
    »Ich habe die Überreste eines dieser Kästen auf dem Grund des Sees gesehen.«
    Auf der zweiten Etage forderten sie die militärischen Aufzeichnungen von William Henry Stratton an. Wieder wurde ihnen das Material in den Hauptlesesaal gebracht, diesmal jedoch nur ein einziger Ordner. Die Aufzeichnungen in diesem Ordner erwiesen sich als nicht besonders ergiebig.
    »Vielleicht gibt es dazu noch mehr Informationen«, sagte Liz, nachdem sie die Aufzeichnungen noch einmal überflogen hatte, in der Hoffnung, daß Blaine vielleicht etwas übersehen hätte.
    »Wenn das so wäre, hätten wir sie gefunden«, erwiderte er und rieb sich die Augen. »Es gibt keine einzige Eintragung zu diesem Colonel William Henry Stratton nach der zweiten Hälfte des Jahres 1862.«
    »Könnte er gestorben sein?«
    »Auch dazu müßte es eine Eintragung geben.«
    »Es scheint Sie nicht zu überraschen.«
    »Weil ich nicht daran glaube, daß es Stratton nach 1863 noch gegeben hat.« Er rückte seinen Stuhl näher an ihren. »Jetzt wollen wir noch einmal alles zusammentragen, was wir wissen. Nach diesen Aufzeichnungen hatte Stratton am 11. Januar 1863 die Lieferung jener Güterwagen mit den Kästen entgegengenommen. Danach begab er sich auf eine scheinbar geheime Mission, die ihn nach Virginia führte.«
    »Eine Brigade der Unionstruppen auf dem Weg nach Süden mit einer schweren Ladung?«
    »Ich würde sagen, daß sie eine geheime Route genommen haben, um weder der einen noch der anderen Seite in die Arme zu laufen. Problematisch wurde es, als das Regiment statt dessen in diesen legendären Sturm geriet und Schutz suchte.« Blaine hielt inne und sah sie an. »Ihn schließlich in einer Scheune auch fand.«
    »In der Scheune, deren Überreste Sie im See gefunden haben …«
    »Eines Sees, der sich erst am folgenden Morgen bildete, als der Bull Run das Tal überschwemmte und die Truppen unter sich begrub.«
    Liz nickte. »Stratton hat seine Mission nie beendet, und da es keinen Vermerk über die Mission gegeben hat …«
    »Kümmerte sich auch niemand darum«, ergänzte Blaine.
    »Bis Maxwell Rentz, der bis zur Nasenspitze in Schulden steckt, auf irgendeine Weise das gleiche herausbekommen hat wie wir. Woraufhin er seine Geschichte mit dem Bau des Erholungsgebietes ausheckte und alles Land um den See herum aufkaufte.«
    »Aber die Sache hatte einen Haken, nicht?«
    »Mich«, sagte Liz.
    »Und dann Buck. Was ich aber noch nicht verstehe ist, daß dieser Colonel Stratton zwölf Güterwagen brauchte, um vier Kisten voller Goldmünzen zu transportieren.«
    »Was bedeutet …«
    »Was bedeutet, daß er noch etwas anderes transportiert haben muß.«
    Liz blätterte die letzten Seiten von Strattons militärischen Aufzeichnungen durch und entdeckte plötzlich eine zerrissene Fotografie, die einen kräftig aussehenden Mann in einer eleganten Offiziersuniform wiedergab. Sie sah sich die Fotografie näher an, und die Farbe wich aus ihrem

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