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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Büro zurückgekehrt und hatte sich hinter dessen Schreibtisch und dem Computer eingerichtet. Es wurde Zeit herauszufinden, wo sich die ehemaligen Söldner von Jack Tyrells Bande aufhielten und wen Tyrell schon kontaktiert hatte. Will hatte vor langer Zeit sechsundzwanzig Namen auswendig gelernt, denen er achtzehn feste Wohnsitze zuordnen konnte. Viele von denen, die einen Wohnsitz hatten, hatten in den letzten vier Wochen ihre Jobs geschmissen, ihre Wohnung gekündigt oder waren ganz einfach verschwunden …
    All dies fing am Tage nach der Beerdigung an, die auf dem Friedhof von New Jersey vier Männer das Leben gekostet hatte.
    Jack Tyrell setzte seine Truppe des Midnight Run wieder zusammen. All jene, die im Untergrund schmorten oder im Gefängnis verfaulten, zusammen mit einigen anderen, die es geschafft hatten, ein normales Leben zu führen – sie alle waren jederzeit bereit, alles für Jacky Terror aufzugeben.
    Eine Liste dieser Männer und Frauen lag vor Will auf dem Tisch des Motelzimmers und erglühte jedesmal, wenn die Reklame aufleuchtete. Er vergrub das Gesicht in den Händen. Früher oder später würde ein fähiger FBI-Agent erkennen, mit wem sie es hier zu tun hatten. Aber Jacky Terror war kein Name, der noch in den Köpfen der Leute herumspukte, und so war Will im Augenblick der einzige, der etwas tun konnte.
    Aber wie? Er hatte keinen Anhaltspunkt außer der kalten Gewißheit, daß Jack Tyrell viel nachzuholen hatte.
    Seine Gedanken wanderten wieder zurück in Huggins Büro. Huggin dachte zuerst, er sei verrückt geworden, als er ihm eröffnete, was er brauchte.
    »Sie wollen was?«
    Will wiederholte seinen Wunsch.
    »Warum holen Sie es sich nicht bei Ihren eigenen Leuten?«
    »Weil die Information, die ich brauche, Morde betreffen, die vor zwei Tagen geschehen sind. Die Berichte der Beamten vor Ort liegen in den Datenbanken in Washington noch nicht vor.«
    »Das wird ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen«, seufzte Huggins.
    »Ich kann warten.«
    Und so saß er nun in seinem Motelzimmer und stellte sich vor, wie ihm der erste Schluck Whiskey die Kehle runter rann und ihn von innen her wärmte. Das Zittern und die Angst milderte. Half, die Erinnerungen in den Griff zu bekommen und sie etwas zurechtzubiegen, damit die Kanten nicht mehr spitz genug waren, um zu stechen.
    Eine Flasche würde sicherlich ausreichen.
    Dann fixierte Will jedoch das Telefon und dachte an all die langen Jahre, in denen er die Nummer seiner Familie gewählt hatte, aber dann keinen Ton herausbrachte. Schließlich wurden die Nummern geändert.
    Manchmal, nachdem Bob Snelling sie wieder für ihn ausfindig gemacht hatte, hatte Will die neuen Nummern gewählt. Oder er war mit einem Leihwagen zum Haus eines seiner erwachsenen Kinder gefahren in der Hoffnung, einen Blick auf seine Enkelkinder zu erhaschen. Nie war er lange genug geblieben, manchmal hatte er nicht einmal gehalten. Dann fuhr er die Straße rauf und runter und hoffte inständig, daß ihn niemand gesehen hatte.
    Vielleicht sollte er Bob Snelling wieder anrufen, um nach den neuesten Adressen und Namen zu fragen, damit er seiner Frau und seinen Kindern endlich erzählen konnte, wie es ihm ging. Er streckte gerade die Hand aus, um zu wählen, als das Telefon klingelte.
    Detective Huggins war nicht besonders erfreut, Will Thatch zu so später Stunde in sein Büro zu bitten. Um so höher mußte man es ihm anrechnen, daß er auf einer einzigen Diskette alle Berichte über Straftaten auflistete, die in den letzten achtundvierzig Stunden nach dem Massaker in der Polizeistation von Akron, Ohio, begangen worden waren.
    Thatch sortierte erst die Bagatelldelikte aus und löschte sie. Dann suchte er nach jener Sorte Verbrechen, mit denen Jack Tyrell und seine Söldner früher von sich reden gemacht hatten: Mord, Kidnapping, schwerer Diebstahl.
    Zum Schluß blieben drei Berichte über Vorfälle übrig, die zu Jack Tyrell und seinen Leuten paßten:
    Die vierköpfige Familie, deren Kombi benutzt wurde, um das Stahltor am Gefängnis von Akron zu durchbrechen, wurde tot am Rand einer Landstraße bei Cliveland gefunden.
    Zwei Laster, die Zirkustiere befördert hatten, wurden angehalten, die Tiere freigesetzt und die Fahrer gezwungen, barfuß zurück nach Pittsburgh zu laufen.
    Zwei Mädchen auf dem Weg zurück ins College wurden in Pennsylvania als vermißt gemeldet. Sie wurden zuletzt gesehen, als sie versuchten, ein Rad ihres Wagens zu wechseln. Ihr Wagen war bis heute nicht gefunden

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