Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
rang. Im gleichen Moment befreite sich Dobbler aus den Resten des Ausstellungskastens und hob grinsend einen glänzenden Säbel vom Boden. Blaine schnappte sich ein ähnliches Schwert, das zwischen der ausgedienten Gatling und deren Fortsatz gefallen war, und konnte gerade noch rechtzeitig Dobblers wütenden Hieb abwehren.
    Blaine verfehlte seinen Gegner und hieb den Kopf einer Ausstellungspuppe ab, die als Sergeant der Union kostümiert worden war. Dann stach er hinter sie, und zwar genau in jenem Moment, als Dobbler hinter der Puppe hervorstürzte, jedoch anstatt Blaine nur die Taille der Puppe traf. Dobbler hatte die Klinge schon herausgezogen, und ehe Blaine auf ihn losstürzen konnte, stach er zu. Blaine gelang es noch rechtzeitig zur Seite zu springen und mit seiner eigenen Klinge den Stoß abzuwehren. Dann versuchte er seinerseits einen Angriff, den Dobbler jedoch mühelos parierte.
    Blaine war sich sicher, daß Dobblers Leute, während sie oben gewartet hatten, die Nachtwachen des Museums außer Gefecht gesetzt und das Sicherheitssystem ausgeschaltet hatten.
    Blaine duckte sich unter Dobblers nächstem Streich, wodurch ein Ölbild mit einer Szene aus dem Bürgerkrieg dran glauben mußte. Dobbler wiederum konnte nur mit Mühe Blaines Vergeltungsschlag ausweichen und brachte einen Glasschrank voller Briefe von Südstaatlersoldaten an ihre Angehörigen zum Einstürzen. Blaine sprang über das zerbrochene Glas, doch Dobbler parierte McCrackens Angriff. Jeder von beiden suchte nach der einfachsten Möglichkeit, seinem Gegner das Leben zu nehmen.
    Plötzlich stürzte Blaine los und tat dann so, als ob er ausrutschen würde. Dadurch brachte er Dobbler dazu, sich ihm gefährlich zu nähern, um den blutigen Kampf zu einem Ende zu bringen.
    Blaine wartete bis zum letzten Augenblick, ehe er auswich, und stach dann auf Dobbler ein. Die Augen des kleineren Mannes weiteten sich, als er mit seinem Säbel Dobblers fleischigen Oberschenkel durchbohrte.
    Dobbler schrie vor Schmerz, versuchte über den eigenen Kopf hinweg einen Stich nach unten zu vollführen, rutschte aber in seinem eigenen Blut aus. Während er fiel, stieß Blaine ihm seine Klinge in die Schulter. Die rasiermesserscharfe Spitze durchtrennte Fleisch und Sehnen. Blaine spürte, wie sie auf Knochen stieß, drückte das Schwert fester hinein und schob Dobbler mit dem Säbel zurück.
    Die Klinge trat an der Rückseite seiner Schulter wieder hinaus und grub sich in die Wand.
    Blaine hatte Dobbler an die Wand genagelt. Seine Schreie hallten durch das Museum. Blaine lief sofort zu Liz.
    »Ist alles in Ordnung?«
    Sie setzte sich, noch benebelt, mit seiner Hilfe auf. »Ich … glaube«, schaffte sie gerade noch zu sagen. Eine große Wunde klaffte an ihrem Kopf. Blut tropfte auf ihre Wange.
    Blaine richtete sie auf, stützte sie. »Lehn dich an mich. Wir werden jetzt hinausgehen.«
    Er nahm Dobblers Pistole vom Boden auf und hielt sie in seiner freien Hand, während er Liz stützte. Liz hatte sich schnell wieder erholt und ging fast schon wieder allein, als sie endlich den Notausgang erreichten. Sie brauchte nur noch wenig Unterstützung, die Treppe ins Erdgeschoß hinunterzugehen. Blaine fand schnell den Ausgang, und sie stürzten in die nächtliche Fourteenth Street hinaus.
    »Der Lieferwagen«, erinnerte sich Liz.
    McCracken steckte die Pistole in seinen Gurt. »Kümmere dich nicht darum. Wir werden ein anderes Fahrzeug finden …«
    »Keine Bewegung!« befahl eine Stimme hinter ihnen. »Drehen Sie sich nicht um!«
    Blaine und Liz standen da wie festgefroren.
    »Lassen Sie die Waffe fallen!«
    Blaine zog Dobblers Pistole langsam aus seinem Gurt und ließ sie auf den weichen Boden fallen.
    »Jetzt drehen Sie sich um. Langsam. Beide.«
    Sie drehten sich gegenseitig um und erblickten einen Mann mit einem alten 44er Kaliber Colt in der Hand.
    Das war nicht möglich.
    Blaine erkannte den dicken Schnurrbart und die tiefsitzenden Augen. Es war das gleiche Gesicht, das er auf einem Bild im Hauptlesesaal des Nationalarchives gesehen hatte.
    Es war Colonel William Henry Stratton!

34.
    Am späten Nachmittag überkam Will Thatch in seinem billigen Motelzimmer wieder die Verlockung der Flasche. Er trug nur ein T-Shirt, der einzige Anzug, den er noch besaß, lag ordentlich gefaltet auf dem Bett; die Dunkelheit in seinem Zimmer wurde nur durchbrochen vom Leuchten eines Neonschildes, welches von draußen in sein Zimmer fiel.
    Gott, er brauchte einen Drink.
    Er war in Huggins

Weitere Kostenlose Bücher