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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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worden.
    Diese drei Vorfälle, die sowohl chronologisch als auch geographisch zusammenpaßten, hatten sich während eines Zeitraumes von vierundzwanzig Stunden ereignet. Will wußte jetzt, daß Tyrell von Ohio aus nach Südosten unterwegs war. Weitere Polizeiberichte über Verbrechen, die Jacky Terrors Handschrift trugen, konnte er nicht finden. Das bedeutete, daß Tyrell Pennsylvania vielleicht noch nicht verlassen hatte.

35.
    »Ich habe gesagt, keine Bewegung, sonst bringe ich Sie auf der Stelle um! Dann könnten Sie auch nicht mehr alles in die Welt hinausposaunen!«
    »Was hinausposaunen?« fragte Blaine den vermeintlichen William Henry Stratton.
    »Das Gold! Sie rufen wieder alles in Erinnerung, tun alles, um den Namen meiner Familie zu zerstören!«
    »Wer sind Sie?« fragte Liz.
    »Ich werde das nicht zulassen!« beharrte der Mann weiter, anstatt auf die Frage zu antworten. »Ich habe viel zu hart dafür gearbeitet, die Vergangenheit zu begraben, um zuzulassen, daß jemand sie jetzt wieder ausgräbt!«
    »Die Fallen!« Jetzt hatte Blaine verstanden. »Der Stacheldraht unten im See – Sie waren es, der ihn dort ausgelegt hat!«
    »Und es funktionierte! Jahrelang hatte er jeden davon abgehalten, den Schatz herauszuholen! … Bis Sie dann schließlich kamen.«
    »Sie haben Ihre Zeit vergeudet. Es gibt keinen Schatz in diesem See.«
    »Unsinn! Er ist da, und wenn ihn jemand findet …«
    »Sie werden ihn nicht finden, weil William Henry Stratton und seine Begleiter weitergezogen sind«, sagte Blaine.
    »Nein! Er hat das Gold gestohlen und ist auf dieser Farm gestorben!«
    »Er hat das Gold überhaupt nicht gestohlen«, beharrte Blaine, »und ich kann es beweisen.«
    »Sie fahren!« befahl Stratton Uz, als sie an die Ecke Fourteenth Street und Constitution Avenue kamen, wo sein Wagen stand. Dann forderte er Blaine auf, sich neben ihn auf den Rücksitz zu setzen.
    Liz wartete, bis beide Türen hinter ihr geschlossen wurden, ehe sie den Motor startete und den Gang einlegte. Sie ließ den Wagen auf die Straße rollen und bremste genau in dem Moment, als Blaine Stratton die Waffe aus der Hand schlug. Der Colt dröhnte, und ein Blitz erhellte das Innere des Wagens. Das Fenster hinter dem Fremden explodierte, als Blaine ihm mit seiner freien Hand ins Gesicht schlug und ihm die Nase brach.
    Die wäßrigen Augen des Fremden beäugten ihn furchtsam.
    McCracken warf den Colt neben Liz auf den Vordersitz und sagte: »Also gut, wer sind Sie?«
    Der Mann hielt seine Nase, das Blut lief ihm über seine Finger.
    »Ich bin Farley Stratton«, sagte er leise. »Der Ururenkel des Colonels.«
    »Gut, Farley, wie würden Sie es finden, wenn ich den Colonel rehabilitieren kann?«
    Der Mann nahm die Hände von seiner Nase und ließ das Blut ungehindert tropfen. »Ich wäre Ihnen außerordentlich dankbar. Meine Familie hat mit dem Fluch einhundertundfünfunddreißig Jahre lang gelebt. Die Legende hat uns fast vollkommen zerstört.«
    »Darum haben Sie im See die lächerlichen Fallen gelegt«, sagte Liz.
    »Ja! Genau dort, wo Stratton es versteckte.«
    »Falsch«, sagte McCracken. »Alles, was William Henry Stratton getan hat, tat er in Übereinstimmung mit Präsident Lincoln.«
    »Lincoln hat ihm befohlen, das Gold zu stehlen?«
    »Nein. Er hat ihm das Gold gegeben als Abfindung für die Südstaaten.«
    »Was für eine Abfindung?« fragte Liz.
    »Eine Abfindung, die man gibt, wenn man um Frieden ersucht und sich mit den Bedingungen des Feindes einverstanden erklärt.«
    »Lincoln hat sich ergeben?« fragte Stratton ungläubig.
    »Er befahl die Herstellung einer Viertelmillion Goldmünzen wenige Tage nach dem Treffen mit den Industriellen des Nordens, die für die Kriegskosten aufkamen. Es waren Goldstücke, auf deren Rückseite die Aufschrift ›United States of America‹ nicht eingraviert wurde, weil sie für die Konföderation bestimmt waren.« Blaines Augen verengten sich, er blickte Liz an, bevor er sich wieder an Stratton wandte. »Ihr Ururgroßvater war beauftragt worden, das Gold den Abgeordneten des Südens auszuhändigen, zusammen mit den Dokumenten über die Kapitulation des Nordens!«
    »Wo ist denn da der Unterschied? Er hat sie doch immer noch gestohlen!«
    »Nein, das hat er nicht. Strattons Leichtsinn war eine Mär, die Lincoln ausgebrütet hat, um sich die Industriellen des Nordens vom Halse zu schaffen. Stratton hat nie den Auftrag bekommen, das Gold auszuhändigen. Der Befehl an Stratton lautete, so zu tun, als ob

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