Manhattan Projekt
hatte, der jetzt mit schmerzverzerrtem Gesicht ein Tuch an sein verwundetes Bein drückte. Es war das erste Mal, daß Trumble mehr als nur einen Kratzer abbekommen hatte.
»Wollt ihr denen im Dunkeln hinterherjagen?« wollte er wissen. »Das halte ich für keinen guten Einfall, Jungs.«
»Hast du einen besseren?«
Tyrells Blick fiel auf den Truck. »Und ob ich den habe.«
»Ich habe sie richtig angeschmiert«, verkündete Buck Torrey voller Stolz.
Liz stützte ihn, während er seine Geschichte weiter erzählte. Johnny Wareagle versorgte Bucks Wunde mit dem Verbandszeug aus dem Erste-Hilfe-Kasten, den Buck die Nacht zuvor aus dem Track geholt hatte.
»Ich habe sie glauben lassen, ich sei einer von den toten Soldaten. In der Dunkelheit kann man sich ungehindert bewegen, nicht wahr, mein Sohn? Ihre Kugeln hatten ein Feuer ausgelöst, und ich habe versucht, die Flammen auf sie zu lenken, wie es nur ging. Leider sind die Feuerlöscher dieses verdammten Lasters viel zu schnell angegangen.«
Als Johnny Wareagle mit dem Verbinden fertig war, sah er Blaine fragend an.
»Der Fußknöchel ist zerschmettert. Die Kugeln haben ihn seitlich durchbohrt.« Johnny sah besorgt aus. »Er hat sehr viel Blut verloren, Blainey.«
»Zur Hölle, soviel hätte ich euch auch sagen können«, sagte Buck und kam mit Liz' Hilfe auf die Beine. »Jetzt hört mir mal zu: dieser Ort ist eine Todesfalle. Es schwebt hier genug Kohlenstoff-Monoxyd in der Luft, um eine ganze Stadt zu ersticken. Noch sind wir davor sicher, aber wenn es regnet und die unteren Kammern des Stollens überflutet werden, wird das Kohlenmonoxyd hier nach oben gedrängt.«
Blaine sah Johnny an. »Das würde erklären, warum Hank nie wieder etwas von dem Tankwagen und der Crew gehört hat, nachdem sie hier reingefahren sind, um Schutz vor dem Sturm zu suchen.«
Buck unterbrach ihn. »Könnte mir vielleicht jemand erklären, wie ihr mich hier gefunden habt?«
»Wir suchen nach einem Schatz«, sagte Liz. »So wie du.«
Blaine sah zurück zu der Stelle, an der vorher der Lastzug stand. »Dann laßt uns zusehen, daß nicht unsere Freunde damit abziehen.«
Othell Vance gefiel Tyrells Idee ganz und gar nicht. »Du kannst nicht einfach an einem Tankwagen wie diesem ein Ventil öffnen. Das ist kein Öltanker, und da ist kein verdammtes Benzin drin.«
»Was wir hier haben, sind fünfzigtausend Gallonen flüssiger Tod, der nur darauf wartet, von uns benutzt zu werden.« Jacks Augen glänzten. »Ich würde mir gerne mal ansehen, wie das funktioniert.«
»Ich weiß noch nicht einmal, wieviel wir davon absaugen müßten!«
»Überleg's dir und sieh zu, daß du uns nicht mit in die Luft jagst.«
Der glänzende Tankwagen wurde von der Seilwinde des Abschleppwagens Stück für Stück aus dem Stollen gezogen. Gerade als Blaine und Johnny mit ihren M-16 an den Eingang der Mine gelangten, stand er vollends im Freien.
Blaine behielt mit seinem M-16 eine Seite der Mine im Auge, Johnny deckte die andere Seite ab. Sie hofften, daß sich einer ihrer Gegner das steile Gefälle hinunterwagen und im Licht eine klare Zielscheibe abgeben würde. Blaine sah gerade durch den Sucher, als einer der Zwillinge auftauchte. Der Albino blickte mit seinen rosigen Augen in die Dunkelheit hinein und tastete sich rückwärtsgehend den Abhang hinauf. Blaine atmete tief durch und schoß.
Es sah so aus, als ob die Beine des Albinos unter ihm weggerissen wurden. Blutspritzer tränkten die Luft. Sein Zwillingsbruder schnellte verzweifelt den steilen Anstieg hinauf, doch gerade als er den Toten erreichte, eröffnete auch Johnny das Feuer.
»Laß ihn!« befahl Jack Tyrell.
»Einen Scheiß werde ich!« rief Earl zurück und schoß mit seiner Maschinenpistole blindlings in den Stollen. Dann nahm er den Leichnam seines Bruders auf die Schultern und stieg den Abhang hinauf, während er erneut die Mine unter Beschuß nahm.
»Und was soll ich jetzt damit tun?« stammelte Othell Vance nervös. Kaum war der Truck sicher auf dem Hügel angekommen, hatte er auf Jack Terrors Befehl das Devil's Brew in zwei Feldflaschen gefüllt – wo es jetzt bedrohlich hin und her schwappte.
»Kipp es dort unten aus!« befahl Tyrell.
»Nur auskippen?«
»Sofort!«
Othell tat, wie ihm geheißen wurde. Er goß das Devil's Brew in eine Furche, so daß es in den Stollen lief. Dann hörte er ein Geräusch, das sich wie ein Zischen anhörte.
»Wie wollen wir es entzünden?« fragte Tyrell, während Earl Yost einen zweiten
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