Manhattan
behalten, besten Dank.«
Aber seine Stimme war dünn und gepresst, und beide hörten es.
»Das kann ich nicht, müssen Sie wissen«, sagte sie, als ihre Hüften sich langsam an ihm rieben.
Sie schloss die Augen, lächelte und seufzte.
»Sie meinen richtig?«, fragte Walter. »Oder nur ein frisson? «
»Was ich für ihn tun kann, kann sie nicht«, sagte sie plötzlich.
»Immerhin ist er mit ihr verheiratet.«
»Aber er fickt mich.«
»Ihr Englisch wird immerhin besser.«
Die Musik hörte auf. Marta lächelte ihn an und blieb ein paar Sekunden dicht vor ihm stehen, bevor sie zur Seite trat. Sie ließ sich von ihm zum Tisch zurückführen, wo sie sich neben Madeleine setzte und sagte: »Ihr Joe ist ein wundervoller Tänzer, wie es scheint.«
»Ja, das ist er«, erwiderte Madeleine.
»Im Vergleich zu Walter Withers«, sagte Keneally, »bin ich ein Tölpel.«
Keneally lächelte, doch der Ausdruck in seinem Gesicht gab Marta zu verstehen, dass sie der entscheidenden Grenze etwas zu nahe kam.
»Wo haben Sie tanzen gelernt, Walter?«, fragte Keneally.
»Ach, meine Mutter ließ mich in eine dieser scheußlichen Tanzschulen gehen, als ich ein Junge war«, erwiderte Walter. »Es war natürlich die reine Folter für mich, umso mehr, als meine Partnerin ein rothaariges Mädchen mit grünen Augen war. Sie hieß Jill und war meine erste Liebe.«
»Und hat sie Ihnen das Herz gebrochen?«, wollte Madeleine wissen.
»Natürlich. Aber ihre Familie zog nach ein paar Monaten weg. Wir haben einander noch ein paar Briefe geschrieben, und dann …«
Der Kellner erschien. Keneally bestellte noch eine Runde; Champagner für die Damen, einen Martini für Walter und einen Scotch on the Rocks für sich.
Der Schlagzeuger trommelte einen schnellen Wirbel, und Annes Stimme intonierte: » Ask me how do I feel / Now that we ' re cozy and clinging. « Es waren die ersten Zeilen eines schneller als üblich gesungenen »If I Were A Bell«.
»Ich könnte wetten, dass auch Sie sich schon als Herzensbrecher hervorgetan haben«, sagte Madeleine zu Walter.
»Ich fürchte nein«, entgegnete er. »Nein, es ist mein Schicksal, im Film immer die zweite Geige zu spielen. Der andere bekommt immer das Mädchen.«
»Immer die Brautjungfer, nie die Braut?«, fragte Keneally.
»So in etwa.«
Madeleine sah Marta spitz an. »Sie werden ihm doch nicht das Herz brechen, oder?«
»Nein, ich glaube, er wird mir das Herz brechen«, gab Marta zurück. »Ich glaube nicht, dass er mich überhaupt liebt.«
»Walter, Sie Schuft!«, sagte Madeleine.
»Die Sängerin ist fabelhaft«, warf Keneally ein.
»Ja, nicht wahr?«, quittierte Walter sofort.
Und sieht auch noch umwerfend aus. Ein enganliegendes, klassisches schwarzes Sängerinnenkleid, dazu die Perlenkette, die wir zusammen in Nizza gekauft haben. Das Haar schimmerndes Gold. Und sie wird mir das Herz brechen.
» And if I were a bell
If I were a bell,
If I were a bell I'd go
Ding-dong ding-dong ding. «
Die letzten Töne hingen wie Kristalle in der Luft – » ding-dong ding «.
Als wäre der Abend nicht schon spannungsgeladen genug, bat Keneally Anne nach dem Auftritt an den Tisch. Sie kam und brachte das Glas gekühlten Grapefruitsaft mit, das sie immer zwischen den Auftritten trank, und sagte mit einem eiskalten Lächeln: »Hallo miteinander. Hallo, Walter.«
»Hallo, Anne.«
»Sie beide kennen sich?!«, fragte Madeleine.
»Jeder kennt Walter«, entgegnete Anne. »Er ist ein wahrer Lebemann.«
»Wir sind alte Freunde«, erklärte Walter.
»Warum haben Sie das denn nicht gesagt?«, fragte Madeleine.
Anne sah sie ungläubig an, dann Marta und fragte: »Wirklich?«
Keneally, der sofort spürte, dass ein Mitbruder in Nöten war, sprang ihm bei: »Sie sind eine fabelhafte Sängerin. Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen.«
»Ich wünschte, ich könnte das auch von Ihnen sagen, Senator.«
Damit ist die erste Runde eingeläutet, dachte Walter.
»Sie halten mich nicht für einen fabelhaften Sänger?«, fragte Keneally ironisch.
»Es ist kein Vergnügen, Sie kennenzulernen.«
»Anne …«, begann Walter, doch Keneallys Lachen ließ ihn innehalten.
»Sind Sie Republikanerin, Miss Blanchard?«, fragte Keneally.
»Lieber würde ich meine Zähne runterschlucken«, entgegnete sie. »Nein, ich hasse einfach nur, was Sie und Ihre Bande dem Land antun.«
»Meine Bande?«, fragte Keneally.
»Ihr Ausschuss«, erläuterte Anne ihm. »Der Senatsausschuss für innere
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