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Manhattan

Manhattan

Titel: Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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nicht.«
    »Walter.«
    »Das wäre voreilig.«
    »Ich sterbe vor Neugier.«
    »Ich werde mich darum kümmern«, sagte Walter.
    Wenn alles gutgeht, dachte er.
    »Sie sind süß, Walter. Und Sie tanzen sehr gut.«
    Im Rainbow Room tanzen wir alle sehr gut, süße Maddy. In einer funkelnden Nacht in der Hauptstadt der Welt an den letzten Tagen des Jahres unseres Herrn 1958. Ich tanze mit der Ehefrau, die Geliebte tanzt mit dem Ehemann, und meine Geliebte funkelt mich wütend an und singt.
    Wir tanzen, tauschen die Partner und tanzen weiter.
     
    Walter rauchte gerade eine Zigarette und hielt sich in Jimmy Keneallys Zimmer im Plaza an einem Whiskey fest, als Jimmy hereinkam und sich aufs Bett setzte.
    »Darf ich das als Zeichen dafür werten, dass der fleischliche Akt vollzogen ist?«, fragte Walter. »Madeleine sicher in ihrem keuschen Zimmer eingesperrt. Ihr edler Bruder und Ihr noch edleres Selbst bei einem politischen Treffen zusammengekuschelt, das einfach nicht bis morgen warten konnte?«
    »Ich habe schon oft gesagt, dass es nur eins gibt, was zwischen Joe und dem Weißen Haus steht, nämlich sein Schwanz«, erwiderte Jimmy. »Sie sind ein gebildeter Mann …«
    »Das hat man jedenfalls in Yale gesagt«, sagte Walter mit einem Schulterzucken.
    »Dann wissen Sie auch, dass jeder Held seinen schicksalhaften Makel hat«, sagte Jimmy. »Joes Makel sind die Frauen.«
    »Seine Achillesferse sitzt ein bisschen weiter nördlich«, bemerkte Walter. »Ich muss sagen, er hat ungeheure Ausdauer.«
    »Er schläft nicht«, sagte Jimmy. »Zwei oder drei Stunden in der Nacht, vielleicht. Ich weiß ehrlich nicht, ob es ihn nach Sex verlangt oder ob er einfach nur verzweifelt Gesellschaft braucht.«
    »In den gefürchteten frühen Morgenstunden«, sagte Walter.
    »Es sind die Pillen«, fügte Jimmy hinzu.
    »Die Pillen?«
    »Gegen seine Rückenschmerzen«, erklärte Jimmy. »Er nimmt Pillen gegen den Schmerz, Pillen zum Schlafen, Pillen, um wach zu bleiben … Eigentlich dürfte ich Ihnen das nicht erzählen.«
    »Man hat uns heute Abend beschattet«, sagte Walter.
    In Jimmys Augen blitzte nur kurz Besorgnis auf, bevor er wieder seinen normalen kühlen Ausdruck aufsetzte.
    »Wer?«, fragte er.
    »Ich habe sie nicht gefragt«, entgegnete Walter. »Aber ich würde mein Geld darauf verwetten, dass es Leute vom FBI waren.«
    Jimmy nickte. »Dieser gottverdammte Hoover. Ich schwöre, der alte Scheißkerl kann Sex riechen.«
    »Ich bin mit Marta aufs Zimmer gegangen und habe mich hingesetzt, während sie trank«, sagte Walter. »Es war niemand draußen im Flur, als der Senator auf Zehenspitzen ankam.«
    »Vielen Dank.«
    »Ich will nicht unhöflich sein, möchte aber doch festhalten«, sagte Walter, »dass ich es nicht gern getan habe.«
    »Ich verstehe«, erwiderte Jimmy.
    »Mein Boss hat mir einen Auftrag erteilt, und ich führe ihn aus«, sagte Walter. »Es ist also eine Sache zwischen ihm und mir. Am Montagmorgen gehe ich zu ihm ins Büro und sage ihm, dass ich nicht mehr für Sie arbeiten werde.«
    Jimmy seufzte und sagte: »Sie muss gehen, Walter. Jetzt.«
    »Sie sind das Mädchen für alles«, sagte Walter. »Sie sind berühmt dafür.«
    »Ich kann es ihr nicht sagen, Walter.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich Angst davor habe.«
    »Bitte«, schnaubte Walter. »Sie sind der Bursche, der Joe McCarthy bei den Hörnern gepackt hat, Sie haben sich den Gewerkschaften gestellt, was in dieser Stadt bedeutet, dass man sich mit der Mafia anlegt, und Sie wollen vor Marta Marlund Angst haben?«
    Jimmy starrte auf den Fußboden. »Angst vor mir und Marta.«
    »Ah.«
    Jimmy lächelte. »Ah.«
    »Haben Sie …«
    »Noch nicht«, entgegnete Jimmy schnell. »Das ist ein weiterer Grund dafür, dass sie jetzt gehen muss.«
    Walter trank sein Glas leer und sagte: »Dann werde ich wohl einfach losgehen und ihr die frohe Kunde bringen.«
    »Sie sind ein Kumpel, Walter.«
    Ja, ein Kumpel.
     
    Marta saß auf dem Bett. Ihr durchsichtiges Nachthemd verbarg nichts von ihren beträchtlichen Reizen. In der linken Hand hielt sie ein Glas umfasst, das Wodka zu enthalten schien. Auf dem Nachttisch brannte eine Zigarette in einem Aschenbecher. Daneben ein Fläschchen mit einem Medikament.
    »Es ist gefährlich, im Bett zu rauchen«, sagte Walter.
    »Haben Sie Joe gut zugedeckt?«
    Belegte Stimme, lallt nur noch, dachte Walter. Sie hat ziemlich geladen.
    »Der Senator liegt in Morpheus' Armen«, sagte er.
    »Was immer das bedeuten soll.«
    »Er

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