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Manipulationen abwehren(TaschenGuide)

Manipulationen abwehren(TaschenGuide)

Titel: Manipulationen abwehren(TaschenGuide) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Edmüller , Thomas Wilhelm , Monika Radecki
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lassen und zu verstehen.
Bleiben Sie beim Thema. Das ist zumeist genug Stoff für dieses Gespräch. Holen Sie Ihren Gesprächspartner ggf. auch zu diesem einen Thema zurück.
Wärmen Sie nicht alte Geschichten auf. Es sei denn, Sie haben gemeinsam die Vergangenheit bewusst als Thema dieses Gesprächs gewählt.
Weichen Sie nicht auf andere Themen aus, die im Augenblick irrelevant sind. Hacken Sie nicht auf Nebensachen herum.
Vermeiden Sie negative Bezeichnungen und Schimpfworte. Hier geht es nicht nur um passives Schweigen, sondern darum, auch mal aktiv den Mund zu halten.
Versuchen Sie, die Redezeit unter sich aufzuteilen. Neigen Sie dazu, andere zuzutexten? Dann halten Sie sich zurück, und laden Sie den anderen zum Sprechen ein. Gehören Sie zu denen, die sich das Ruder aus der Hand nehmen lassen? Dann verschaffen Sie sich Gehör, und lernen Sie, sich nicht unterbrechen zu lassen.

Würdigen Sie den anderen
    Liest man über Kommunikation, dann kann man schier verzweifeln: Es scheint Glückssache zu sein, ob wir uns überhaupt verstehen. Wenn ich „blühender Baum“ sage, habe ich den zart erblühenden Mirabellenbaum vor meinem Wohnzimmerfenster im Sinn. Ich habe die Vermutung, dass Sie nicht an einen Mirabellenbaum gedacht haben – aber das hat für unsere Verständigung kaum Konsequenzen. Anders sieht es aus, wenn wir uns über Begriffe wie „angemessenes Honorar“ oder „Anerkennung“ austauschen.
    Wenn Sie einmal anfangen, darüber nachzusinnen, wie Sie sprechen und zuhören, werden Sie merken, dass Sie zum Teil reflexartig reagieren. Mit einer solchen automatischen Reaktion verschenken Sie aber eine Chance auf Verständigung. Denn jeder Mensch ist anders, jeder Mensch ist in jeder Situation wieder anders … und auf Sie und mich trifft das ebenfalls zu. Wie viel Information geht uns dabei verloren!
    Der andere ist anders
    Dieser Gedanke hat eine Menge philosophischer Implikationen. Aber es stecken auch viele praktische Vorteile darin. Man kann davon ausgehen, dass in einem guten Gespräch achtzig Prozent für den Beziehungsaufbau, die „Rahmung“, aufgewendet werden. Nur die restlichen zwanzig Prozent sind tatsächlich Inhalt.
    Versuchen Sie es doch mal: Wählen Sie in der nächsten Woche fünf Gesprächssituationen aus, die ein heimliches Übenzulassen. Sie sollten dabei eine deutliche Botschaft für den anderen haben. Schätzen Sie ein, wie viel Zeit Ihnen für das Gespräch zur Verfügung steht. Haben Sie zum Beispiel dreißig Minuten für eine Besprechung mit Ihrem Chef, so nutzen Sie zwanzig Minuten vor allem dafür, einen guten Boden zu bereiten, eine gute Stimmung herzustellen:
Verstehen Sie Ihren Chef?
Welche Stimmung hat er heute?
Wie ist er gerade Ihnen gegenüber eingestellt?
Hat er sich schon zu dem Thema geäußert?
Sagen Sie etwas Positives über die derzeitige Situation. Fragen Sie. Leiten Sie langsam Ihr Thema ein. Und wenn Sie den Eindruck haben, die Chemie stimmt, dann eröffnen Sie Ihr Thema, und erst dann sagen Sie knapp und verständlich, was Sie loswerden, besprechen, entscheiden möchten.
    Ihr Ziel im Auge
    Dieses Vorgehen birgt ein gewisses Risiko. Gehören Sie zu den Menschen, die sich regelmäßig schlecht abgrenzen können, so kann es passieren, dass – bezogen auf das Beispiel – Ihr Chef die ganze Besprechung für seine eigenen Themen nutzt und Sie nicht zu Ihrem Ziel gelangen.
    Nehmen Sie sich deshalb vor, diese Situation als Übung zu nutzen. Bereiten Sie sich vor. Haben Sie sowohl die Uhr als auch Ihr Ziel im Auge. Aber vor allem bereiten Sie einen guten Boden.
    Respekt als Basis
    Respekt gebührt nicht nur den Personen oberhalb unserer eigenen Hierarchieebene. Respekt verdienen alle Menschen. Überlegen Sie einmal, welche Situationen Sie kennen, in denen Ihnen angenehm aufgefallen ist, dass man Sie mit Respekt behandelt hat. In einem guten Hotel, bei einem Arztbesuch, bei einem Gespräch mit der Geschäftsführung. Was ist diesen Situationen gemeinsam? Ihre Basis ist eine gewisse Distanz der Beteiligten, die freundlich und wohlmeinend ist.
    Das Leben ist sehr ausdifferenziert. Wir begegnen einer Menge Menschen zu sehr verschiedenen Anlässen und mit unterschiedlichen Fragestellungen. Dabei wissen wir zumeist, was unser Anlass, unsere Fragestellung, unser Ziel ist. Aber über die anderen haben wir selten ausreichend Fakten, sondern wir bilden Hypothesen. Wie hilfreich ist es da, wenn wir ihnen in einer respektvollen Zugewandtheit begegnen können! Das ist eine positive

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