Manipulationen abwehren(TaschenGuide)
seine Interessen, und man selbst merkt, wie einem das eigene Gesicht entgleist: „Schon wieder will der mich über den Tisch ziehen.“
Oft gibt es Möglichkeiten, die man auf den ersten Blick gar nicht realistisch findet. Wenn es darum geht, dass Sie zu etwas Nein sagen möchten, dann kann es hilfreich sein, wenn Sie zusätzlich noch zwei weitere Alternativen haben.
Wenn ich nicht (1) mehr Honorar bekomme, möchte ich (2) mehr Zeit oder (3) einen garantierten Folgeauftrag.
Ich kaufe (1) entweder diesen Drucker mit Rabatt, oder (2) ich kaufe den Drucker und bekomme einen Toner dazu, oder (3) ich gehe zu einem anderen Händler.
Versuchen Sie es. Nehmen Sie es sportlich.
Nutzen Sie die Sprache Ihres Körpers
Wenn Sie ein paar Seiten zurück blättern, finden Sie die Grafik mit dem Eisberg, die zeigt: Nur zwanzig Prozent der Kommunikation laufen bewusst ab. Die restlichen unbewussten achtzig Prozent geschehen durch unsere Stimme, unseren Blick, unsere Haltung, unseren Körper. Diesen Teil können wir nicht vollständig steuern, wir können aber lernen, ihn teilweise zu nutzen.
Die nicht sprachlichen Elemente einsetzen
Es kann richtig Freude machen, wenn man entdeckt: Ich kann auch die Sprache meines Körpers nutzen, um beim anderen anzukommen. Menschen, die singen oder sportlich aktiv sind, haben ein Gefühl dafür, wie sehr sich die eigene Präsenz verstärkt, wenn man eine gute Körperspannung aufbaut, wenn man ein gutes Körperbewusstsein hat.
Der Blick
Einer Ihrer stärksten Partner beim Neinsagen mit dem ganzen Körper ist Ihr Blick: Sagen Sie Nein, und schauen Sie den anderen dabei an. Es geht um keine Geste, mit der Sie wie ein Cowboy Ihrem Gegner starr ins Gesicht schauen – nein, es geht um Ihre Präsenz: Sie haben etwas zu sagen, und zwar Nein, und Ihr Gegenüber soll sehen, dass Sie es wirklich ehrlich meinen.
Mit dem Mund, aber ohne Worte
Es geht nicht darum, mit dem Körper zu manipulieren oder etwas auszudrücken, was Sie gar nicht meinen. Es geht darum, ihn einzusetzen. Weil in den meisten Gesprächen und Auseinandersetzungen sowieso genug Worte ausgetauscht werden.
Was halten Sie davon, vor eine Ablehnung ein Lächeln zu setzen. Deuten Sie ohne Worte an: Das, was jetzt kommt, ist höflich und würdigend.
Um Nein zu sagen, brauchen Sie kein verkniffenes Gesicht oder einen harten Mund. Zeigen Sie mit einem zugewandten Gesichtsausdruck, dass Sie Ihr Gegenüber und sein Anliegen ernst nehmen. Dann wird die Tür nach Ihrem Nein nicht zuschlagen, sondern für Sie offen bleiben.
Das ganze Repertoire an Körpersprache nutzen
Aber es gibt auch noch weitere Maßnahmen, die wir oft nicht aktiv wählen, weil sie als nicht schicklich oder gar ungeschickt gelten.
Haben Sie eine Situation parat, in der Sie beim nächsten Mal klarer Nein sagen wollen? Gehen Sie die nächsten Punkte durch, und überlegen Sie, ob Sie so Ihr Nein wirksam unterstreichen könnten.
Stellen Sie sich vor, dass Sie zunächst Ihr Gespräch führen. Grenzen Sie sich in der gewünschten Form ab. Wenn das zu keinem Erfolg führt, versuchen Sie Folgendes:
Arme verschränken : Wenn Ihr Nein nicht gefruchtet hat, sagen Sie noch einmal, was Sie sagen wollen, und verschränken Sie dann ganz langsam die Arme.
Mund einziehen : Wenn Ihre Ablehnung einem Angebot gegenüber nicht respektiert wird, sagen Sie noch einmal, was Sie sagen wollen, und ziehen Sie dann ganz langsam den Mund ein.
Zurücklehnen : Wenn Sie in einem Gespräch, das kooperativ begann, auf Ablehnung stoßen, die Sie als unangemessen bewerten, beugen Sie sich vor, sagen Sie noch einmal, was Sie sagen wollen, und lehnen Sie sich dann ganz langsam zurück. (Gelingt möglicherweise nur, wenn Sie sitzen.)
Kopfschütteln : Wenn jemand versucht, Sie zu etwas zu überreden, das Sie gerade bereits begründet abgelehnt haben, sagen Sie nichts weiter, sondern schütteln Sie einfach langsam den Kopf.
Wichtig
Sie können mit diesen Mitteln niemanden manipulieren. Und es wäre schade, wenn das Ihre Absicht wäre. Aber Sie tragen mit Ihrem Körper ein wundervolles Medium mit sich herum, mit dem Sie Ihre Botschaften verstärken können.
Sind Ihre Botschaften authentisch, wird Ihnen niemand Ihre Körpersprache verübeln.
Eigene Körpersignale deuten
Sie können Ihren Körper freilich nicht nur nach außen als Ausdrucksmedium einsetzen. Er kann Ihnen auch als Messinstrument dienen.
Lehnen Sie sich einen Augenblick zurück. Denken Sie an eine Situation in den letzten Tagen, in denen
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