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Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Titel: Mann meiner Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Last
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hinterlassen, dass sie nicht vom Regen wieder fort gewaschen würden. Und du willst doch auch nicht, dass jemand den Weg zu unserer Mine findet.”
    Nachdenklich kaute Hope auf ihrer Unterlippe. “Wäre es denn so schlimm, wenn jemand den Weg wüsste, Großvater? Ich meine, du sagst doch immer, dass in der Mine genug Gold ist für fünf Huren und dann noch für einen Pfaffen.”
    Granger schnaubte. “Da ist sogar noch viel mehr drin als das, aber du sollst solche Worte nicht sagen, mein Kind. So was gehört sich nicht für ein kleines Mädchen.”
    “Aber du sagst so was doch auch”, protestierte Hope, verstummte aber, als ihr Großvater sie finster anblickte. “Das ist was anders”, brummte er, wie jedes Mal, wenn er eine Diskussion für beendet erklärte.
    “Die Menschen sind ein komisches Völkchen, Hope”, sagte er nach einer Weile des Schweigens, “das musst du dir merken.” Er sah sie an.
    “Es gibt Menschen, die wollen immer noch mehr, ganz egal, wie viel sie schon haben. Und wenn sie etwas nicht einfach so bekommen können, dann nehmen sie es sich eben mit Gewalt. Was meinst denn du, warum ich immer nur soviel Gold mit in die Stadt nehme, wie wir für die Lebensmittel brauchen?”
    “Warum?”
    “Damit niemand erfährt, wie viel wir gefunden haben. Wenn ich das Gold zur Bank bringen würde, dann würde es schon bald die ganze Stadt wissen. Dann würden wir uns vor anderen Schürfern und vor Glücksrittern gar nicht mehr retten können. Und früher oder später würde dann jemand auftauchen, der alles für sich allein will. Der würde dann mit uns kurzen Prozess machen. Willst du das?”
    Hope schüttelte den Kopf. “Nein, Großvater.”
    “Die Stadt wimmelt nur so von Halsabschneidern. Besonders Cummings ist ein ganz übler Bursche. Deshalb bezahle ich ihn auch immer sofort und bleibe ihm nie etwas schuldig. Halte es genauso, mein Kind. Wenn du immer bezahlst, hat niemand das Recht, dir irgend etwas wegzunehmen. Anderen Schürfern hat er ihre Claims abgenommen, weil sie ihre Rechnungen nicht beglichen haben.” Er machte eine Pause.
    “Also sei immer vorsichtig, mein Kind. Erzähl niemandem, dass wir Gold gefunden haben, und erzähl auch niemandem, wo die Mine versteckt ist. In der Stadt denken alle, ich wäre ein wunderlicher alter Kauz, und vielleicht bin ich das sogar, aber ich habe meine fünf Sinne noch beieinander und solange das so bleibt, erfährt von mir keiner auch nur ein Sterbenswörtchen.”
    “Von mir erfährt auch keiner was, Großvater”, versprach Hope und legte ihre kleine Hand auf seine große, raue Pranke.
    Sie waren noch häufig in die Stadt gefahren, aber niemals zweimal direkt hintereinander auf demselben Weg. Hope prägte sich die Lage der Mine und alle Wege dorthin ein, damit sie den Weg auch allein finden konnte, nicht dass ihr Großvater sie allein hätte fahren lassen.
    Die Zeit mit ihrem Großvater war hart gewesen, aber schön – und leider viel zu kurz. Drei Jahre hatte sie in seiner Gesellschaft verbracht. Drei Jahre, in denen sie sich um seine Hütte gekümmert und auch an der Mine geholfen hatte. Eines Tages in der Stadt, als sie gerade die Lebensmittel auf dem Wagen verstaut hatten, hatte ihr Großvater sich plötzlich an die Brust gegriffen. Er war blass geworden und auf seiner Stirn perlte kalter Schweiß. Seine Lippen waren blau angelaufen, und Hope hatte ihn nicht festhalten können, als er einfach vornüber kippte. Sie hatte ihren Großvater geschüttelt und um Hilfe gerufen, aber es war zu spät gewesen.
    Ihr Großvater war tot.
    Und Nigel Cummings hatte keine Zeit verschwendet. Er hatte behauptet, Lukas Granger hätte seit Jahren bei ihm anschreiben lassen und wäre ihm diese Beträge nun schuldig geblieben. Niemand hörte auf Hopes Proteste, dass ihr Großvater seine Rechnungen immer sofort beglichen hatte. Cummings beschlagnahmte das Muli und den Wagen und durchwühlte Grangers Taschen auf der Suche nach einer Karte oder sonst irgendeinem Hinweis, wo seine Mine versteckt sei. Noch immer erinnerte sich Hope an das kalte Glitzern seiner Augen, als er sich ihr zugewandt hatte.
    “Du”, hatte er gekeucht, “du weißt, wo die Mine ist, nicht wahr, du Balg? Na los, sag schon, wo die Mine des alten Mannes ist!” Mit wutverzerrtem Gesicht war er näher gekommen, und Hope war kopfschüttelnd Schritt für Schritt zurückgewichen.
    “Nein, Sir”, hatte sie gekrächzt. “Ich weiß es nicht.” Ihr Blick war über die Menschen geglitten, hatte sie stumm

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