Mann meiner Sehnsucht (German Edition)
als wäre sie ein Wasserwesen aus einer anderen Welt, und Gabriel hasste es, ihren Spaß zu stören, aber er hatte keine Wahl.
“Hope?”
Sie zuckte herum, ihre Arme schützend vor der Brust, aber als sie ihn erkannte, ließ sie ihre Arme wieder sinken. Milchig weiß reckten sich ihm ihre leicht wippenden Brüste entgegen, und Gabriel schluckte schwer, als die Versuchung drohte, stärker zu werden, als die Vernunft.
“Hallo Gabriel”, erwiderte sie und schritt ohne Scheu auf ihn zu zum Rand der Quelle. “Ich bin einem Hirsch gefolgt, und er führte mich hierher. Das Wasser ist herrlich.”
“Ich weiß”, antwortete Gabriel erstickt. “Aber wir haben keine Zeit. Wir müssen los. Sofort.” Er wusste nicht wie, aber irgend etwas in seiner gepresst klingenden Stimme musste Hope den Ernst der Lage vermittelt haben.
“Was ist passiert?”, fragte sie. Hastig trocknete sie sich bereits ab und schlüpfte in ihre Kleidung.
“Ich fürchte Cummings hat Verdacht geschöpft.”
Entsetzt starrte Hope ihn an. “Was? Aber wie konnte das passieren?”
“Ich weiß nicht, wie. Aber er fragte mich nach meinen Sohn und tat, als wäre wir die besten Freunde. Deshalb werde ich das Gefühl nicht los, dass er uns die Geschichte damals nicht abgekauft hat. Zumindest scheint er misstrauisch geworden zu sein, nachdem du nicht wieder aufgetaucht bist.” Sie hasteten gemeinsam durch den Wald. “Er vermutet, jemand hätte dir geholfen, und warum sollte er das nach all der Zeit ausgerechnet mir erzählen, wenn er mich nicht verdächtigt?”
Gabriel hielt Hope zurück, als sie auf den Wagen zulaufen wollte. Vorsichtig sah er sich um. Als er nichts Ungewöhnliches entdecken konnte, nickte er ihr zu und sie rannten gemeinsam zum Wagen.
“Am liebsten würde ich den Wagen stehen lassen. Er hält uns nur auf, aber wir brauchen die Vorräte.” Wortlos setzte Hope sich neben ihn, aber Gabriel sah, dass sie am ganzen Körper bebte wie Espenlaub. Verdammt! Und sie hatte allen Grund, Angst zu haben. Hätte er sie nur nicht mitgenommen.
“Biege dort vorne nach links ab.”
Überrascht sah Gabriel sie an. “Aber wir sind nicht von dort gekommen.”
“Ich weiß.” Hopes Lippen verzogen sich zu einem traurigen Lächeln, als sie Gabriel ansah. “Mein Großvater hat immer darauf geachtet, niemals zweimal hintereinander den gleichen Weg zur Mine zu nehmen. Je weniger die einzelnen Strecken befahren wurden, desto weniger Spuren konnten wir hinterlassen.”
Gabriel nickte anerkennend. “Nicht dumm. Und was machen wir, wenn dieser Weg blockiert ist.”
“Keine Sorge, dieser Weg kann eigentlich nicht blockiert sein.”
“Ach, und warum haben wir ihn nicht genommen, als wir das erste Mal zur Mine gefahren sind?” Er sah Hope an, die seinen Blick schweigend erwiderte. “Oh, ich verstehe. Du hast mir damals nicht getraut.”
“Ich kannte dich nicht. Alles, was ich wollte, war raus zu kommen aus der Stadt. Wenn sich unterwegs gezeigt hätte, dass du nicht vertrauenswürdig bist, hätte ich dich nicht zur Mine geführt.”
“Soll das also heißen, jetzt bin ich vertrauenswürdig?”
Hope grinste. “Nun, ich habe dich doch auch letztes Mal dorthin geführt, oder etwa nicht?”
Gabriel schüttelte den Kopf. Da sollte nun einer schlau werden aus ihr.
“Was ist los, Häuptling?”, höhnte Cummings, als der Indianer zum wiederholten Male seine Finger über einen Abdruck im Boden gleiten ließ. “Jetzt sag bloß, du versoffene Rothaut bist noch nicht einmal dazu zu gebrauchen, eine deutlich sichtbare Spur zu verfolgen.
“Cummings!” Die Stimme des Sheriffs klang scharf.
“Wieso? Ist doch wahr. Was dieser Wichtigtuer bislang an Spuren gefunden hat, hätte sogar ein Blinder mit dem Krückstock entdeckt. Dazu brauchen wir ihn nicht.”
“Ab hier zwei Personen sitzen auf Wagen”, hörte er die heisere Stimme des Indianers. Gleichgültig sah er Cummings an, aber Chester Danefield, seines Zeichens Sheriff von Silver Springs, las den mühsam unterdrückten Zorn in seinen Augen. Tja, Gleichgültigkeit und mühsam unterdrückter Zorn, mehr war den Indianern von ihrem einstigen Stolz nicht geblieben.
Verdammt, er war auch kein großer Freund der Rothäute, nie gewesen, aber was die Armee und einige selbsternannte Indianerkämpfer da abzogen, war schon eine gottverdammte Schweinerei.
Er würde sicher niemals eine dieser Kreaturen zu einem seiner Hilfssheriffs ernennen, aber als Fährtenleser waren die roten Brüder
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