Mann meiner Sehnsucht (German Edition)
unschlagbar. Das hatte sogar Cummings einsehen müssen, als sie eine Posse zusammengestellt hatten.
Danefield seufzte. Noch immer verspürte er nicht übel Lust, Cummings zum Teufel zu jagen. Er mochte den Kerl einfach nicht. Auch wenn Cummings sich konkret nie etwas hatte zuschulden kommen lassen, so waren Chester Danefield in seinen zwei Jahren als Sheriff von Silver Springs so einige Sachen zu Ohren gekommen, die ihm Nigel Cummings auch nicht eben sympathischer werden ließen.
Verdammter Mist!
Er hatte die Kleine, um die es ging, hin und wieder gesehen. Unscheinbare, graue Maus, die es unter Cummings’ Knute sicher nicht leicht gehabt hatte. Irgendwie konnte er ihr noch nicht einmal einen Vorwurf machen, dass sie ausgerückt war. Wenn es nach ihm gegangen wäre, dann hätte er die Sache auf sich beruhen lassen, aber wenn sie tatsächlich in die Kasse gegriffen hatte … Wahrscheinlich hatte sie sich über die Jahre sogar jeden Penny verdient, den sie mitgenommen hatte, aber Cummings hatte ja unbedingt Anzeige erstatten müssen.
Verdammter Mist! fluchte Danefield noch einmal still, aber voller Inbrunst.
Solange nicht geklärt war, ob sie ihre Schuld inzwischen abgegolten hatte, gehörte das Mädchen nach dem Gesetz noch immer Cummings. Und wenn sie tatsächlich geklaut hatte, verbesserte das ihre Lage auch nicht gerade.
Danefield seufzte. Also musste er der Sache eben nachgehen, ganz egal, ob er wollte, oder nicht.
Scheiße.
“Wohin ist der Wagen gefahren?”, fragte er den Indianer. Er wusste noch nicht einmal seinen Namen, stellte er fest. Meistens riefen sie ihn “Hey, du”, oder “Hey, Rothaut”. Wenn er ehrlich war, wollte er den Namen auch gar nicht wissen. Das hätte dem Roten irgendwie eine Persönlichkeit verliehen. Ihn zu einem Menschen gemacht. Nein, es war wohl besser, wenn er bei “Hey, du” blieb.
“Da entlang.” Er deutete auf einen Weg, der in scharfem Winkel nach links abknickte.
“Ja, sag mal, spinnst du?”, brauste Cummings auf. “Dahin geht es nirgendwo. Wieso sollten sie also dahin unterwegs sein?”
Der Sheriff kratzte sich nachdenklich am Kinn. “Nun, wenn der Weg nirgendwo hin führt, wieso ist er dann da?”
“Da hatten mal so ein paar wirre Goldgräber ihre Claims...” Cummings verstummte. Das konnte doch gar nicht sein. Hopes Großvater war Goldsucher gewesen. Er hatte immer mit Gold bezahlt. Nichts Reines und keine aufregenden Brocken, aber immerhin. Granger hatte seinen Claim irgendwo in diesen Bergen, und Cummings hätte plötzlich alles, was er besaß, darauf verwettet, dass die kleine Hure ihn damals angelogen hatte, als sie behauptete, nicht zu wissen, wo die Mine ihres Alten war. Sie wusste es damals, und sie wusste es heute, und sie war jetzt auf dem Weg dorthin. Vor Aufregung schlug er seinem Pferd so heftig die Sporen in die Seite, dass es protestierend aufschrie.
Er wollte verdammt sein. Der Gedanke an Gold brachte ihn in Hochstimmung. Er fühlte, wie sein Schwanz vor Erregung hart wurde, und seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. Schon bald würde Hopp wieder ihm gehören, und dann würde er endlich das mit ihr tun, was er schon vor Monaten hätte tun sollen. Und falls dieser verlogene Bastard, mit dem sie unterwegs war, sie inzwischen flachgelegt hatte, na auch egal. So monatelang allein in der Wildnis, wer konnte es ihm da schon verdenken, dass er nicht immer selbst kratzen wollte, wenn seine Latte ihn juckte? Hier draußen konnte ein Mann schließlich nicht wählerisch sein und nahm sogar mit so einem hässlichen Vogel wie Hopp vorlieb. Vielleicht hatte er ihr ja ein paar Tricks beigebracht, die seinen Ritt auf dem unansehnlichen Klappergestell ein wenig interessanter gestalten würden.
Cummings trieb sein Pferd auf den steilen Bergpfad, ohne abzuwarten, ob die anderen ihm folgten. Er konnte es kaum erwarten, Hopps Gesicht zu sehen, wenn der Sheriff sie ihm offiziell übergab. Das war so ziemlich der einzige Grund, warum er überhaupt den Sheriff bemüht hatte. Ohne diesen Versager wäre er viel schneller unterwegs gewesen, aber er wollte, dass diesmal alles seine Richtigkeit hatte. Er hatte gehört, dass es in der Stadt so einige gab, die Hopps Flucht hinter seinem Rücken guthießen. Er sei zu hart zu ihr gewesen, hatten sie gesagt, er hätte sie ausgebeutet und gequält, und es hatte sogar Zweifel gegeben, an der Rechtmäßigkeit seines Anspruchs. Was wussten die denn schon? Hopp hatte es nie so richtig schlecht bei ihm gehabt. Er
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