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Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Titel: Mann meiner Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Last
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ich dir jetzt erzähle”, keuchte Vern, als er völlig außer Atem in den Verkaufsraum von Cummings’ Merchantile stürmte. Nigel Cummings sah von den Büchern auf und blickte ihm leicht genervt entgegen.
    Vern.
    Was für Neuigkeiten konnte er schon haben? Für gewöhnlich lockten die Dinge, die Vern begeisterten, niemanden sonst hinter dem Ofen hervor, warum sollte es heute also anders sein?
    “Was? Sind im Hurenhaus neue Mädchen angekommen?” Er wusste genau, dass Mae keine neue Lieferung erwartete, aber irgend etwas musste er ja schließlich sagen.
    “Hope und ihr Begleiter haben sich gestellt!”
    Cummings starrte ihn an, dann, als ihm die Bedeutung der Worte bewusst wurde, sprang er auf.
    “Du machst Witze!”
    “Nein, es ist wahr. Hope und dieser finster dreinblickende Fremde kamen ganz von allein in die Stadt geritten und sind ins Büro des Sheriffs marschiert. Hugh Carmichael wusste gar nicht wie ihm geschah. Er soll vor Schreck rückwärts mit seinem Stuhl umgefallen sein, als er erkannte, wen er da vor sich hatte.”
    Cummings schnaubte verächtlich. Das wiederum konnte er glauben. Carmichael war ein Versager, ein Schwächling, den Danefield nur in der Stadt zurückgelassen hatte, weil er eine Gefahr für den Suchtrupp gewesen wäre, nicht etwa, weil er es Carmichael zugetraut hätte, in der Stadt für Recht und Ordnung zu sorgen. Jedenfalls war Carmichael jetzt der einzige Vertreter des Gesetzes in der Stadt, zumindest bis jemand aus Green River eintraf. Und das konnte dauern, immerhin hatten sie das Telegramm erst vor zwei Tagen abgeschickt.
    “Sind sie noch im Sheriffbüro?”
    “Na klar. Carmichael soll mit zitternden Fingern seine Pistole gezogen und sie ins Gefängnis gesteckt haben. Und da sind sie noch.”
    Cummings erhob sich und zog seine Jacke an. Sorgsam strich er das Revers glatt, dann vergewisserte er sich, dass sein Revolver geladen war und machte sich auf zum Büro des Sheriffs.
     
    “Hugh?” Niemand war zu sehen, als Cummings das Büro des Sheriffs betrat. Sollte Carmichael die Gefangen doch woanders hingebracht haben? Aber dann hörte er Schritte aus dem hinteren Teil des Gebäudes, dort, wo die Zellen untergebracht waren. Einen Augenblick später erschien Hugh Carmichael. Seine schütteren Haare waren mit Pomade glatt an seinen ovalen Schädel gekämmt, was seine magere Gestalt nur noch unterstrich.
    “Gott sei Dank”, meinte Cummings mit gespielter Erleichterung. “Ich dachte schon, dir sei etwas zugestoßen.”
    “Was soll mir denn zugestoßen sein?”, fragte Carmichael, misstrauisch.
    “Aber na hör mal. Du bist hier mit den beiden Verbrechern allein, die den Sheriff und seine Männer umgelegt und einen meiner Leute verletzt haben. Du solltest dir Verstärkung kommen lassen.”
    “Ich komm schon klar.”
    In Gedanken seufzte Cummings, aber nach Außen versuchte er es nicht zu zeigen. “Ich will ja auch nicht andeuten, dass du nicht klar kommst, aber einer der beiden ist ein eiskalter Killer. Du solltest...”
    “Das ist nicht, was die beiden sagen.”
    Cummings verengte seine Augen zu Schlitzen. “Ach nein? Was sagen sie denn?”
    “Sie...”, Carmichael schluckte, und er sah sich nervös um, als ihm bewusst wurde, dass er mit Cummings allein war. “Nun, sie sagen, du hättest den Sheriff erledigt.”
    Cummings lachte ungläubig auf. “Wer? Ich?” Voll gespielter Unschuld wies er mit den Händen auf seine Brust. “Ich soll den Sheriff ermordet haben? Aber warum sollte ich denn so etwas tun?”
    Wieder schluckte Carmichael, und sein hervorstehender Adamsapfel zuckte sichtlich. “Sie sagen, der Sheriff war auf ihrer Seite. Sie sagen, sie konnten dem Sheriff beweisen, dass du gar kein Recht hattest, Hopp zu versklaven.”
    “Hast du Beweise dafür gesehen?”, fragte Cummings lauernd.
    “Nein, aber...”
    “Aber, aber. Herrje, Hugh, denk doch mal nach. Die beiden haben buchstäblich kalte Füße bekommen. Es wird Winter, und sie hatten keine Lust, in den Bergen draufzugehen. Ihre Hütte ist abgebrannt. Natürlich kommen sie hierher, erzählen irgendein rührseliges Märchen von verbrannten Beweisen, und hoffen, dass sie damit durchkommen. Willst du ihnen das etwa abkaufen?”
    Carmichael wirkte ratlos. “Na, ich weiß nicht. Es klingt ziemlich logisch, was sie da erzählen.”
    “Nennst du mich etwa einen Lügner? Und Roland auch?” Cummings wusste, dass Carmichael und Roland Murchard Saufkumpanen waren. “Nennst du etwa auch Roland einen Lügner? Du

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