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Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Titel: Mann meiner Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Last
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er sie aufbewahrte, und entzündete ihn.
    “Noch dazu so herrlich ahnungslos”, sprach er dann weiter, nachdem er genüsslich einen tiefen Zug genommen hatte. “Auf den dummen Gesichtausdruck bin ich echt schon gespannt.”
    Hope schüttelte den Kopf. Anscheinend hatte Nigel Cummings sich für den Abend schon wieder ein Opfer ausgesucht, das er ausnehmen wollte. Es war Samstag, und samstags kamen die Cowboys der umliegenden Ranches in die Stadt, um ihren sauer verdienten Lohn zu verjubeln. Allerdings kannten die meisten von ihnen Nigel Cummings und die, die ihn noch nicht kannte, wurden eigentlich von ihren Kollegen gewarnt. Blieb also abzuwarten, welches bedauernswerte Opfer er sich diesmal auserkoren hatte. Wer immer es auch war, Hope empfand aufrichtiges Mitleid mit dem Unbekannten.
    Überrascht richtete sie sich kerzengerade auf, als ihr ein Gedanke durch den Kopf schoss. Ob Cummings ihren Retter meinte? Nein, beruhigte sie sich sofort. Er hatte ja selbst gesagt, dass er nicht viel von Cummings hielt. Wieso also sollte er sich auf ein Spiel mit ihm einlassen?
    “Ich weiß nicht, Boss, ich find’s nicht richtig”, hörte sie Verns vorsichtigen Einwand irgendwo aus den Tiefen der Regale. Der gute Vern. Egal was man ihm alles vorwerfen mochte, auch er war kein Freund von Cummings’ üblen Betrügereien.
    “Ach nein?” Hope sah wie Cummings sich vom Tresen abstieß und einige Schritte vortrat. Wieder zog er an seinem Zigarillo. “Und was hast du dagegen einzuwenden?”
    “Nichts, Boss”, versicherte Vern hastig. Hope hörte etwas poltern, wie er es ins Regal packte. “Ich find’s halt nur nicht richtig.”
    Cummings kicherte. “So, so, du findest es also nicht richtig. Interessant.” Achtlos schnippte er Asche von seinem Zigarillo auf den Boden. Er hatte ja Hope, die später saubermachen konnte. “Und wieso findest du es nicht richtig, Vern?”
    Keine Antwort, nur Schnaufen und Rascheln.
    “Hast du etwa selbst ein Auge auf die Kleine geworfen?”, fragte Cummings, lauernd.
    “Ich, Boss? Nein!”
    Die Kleine? Überrascht beugte sich Hope ein wenig weiter vor. Handelte es sich etwa um eine Frau?
    “Warum also solltest du etwas dagegen haben, dass ich heute Abend einen heißen Ritt zwischen ihren zarten Schenkeln hinlegen will?”
    Wieder Schweigen.
    “Ich warte, Vern.”
    Auch Hope erwartete gespannt seine Antwort. Sollte Vern sich etwa verliebt haben?
    Sie wusste, dass Cummings mit einigen Huren aus den Saloons ins Bett stieg. Vern ebenso, aber noch nie hatte einer der beiden eine besondere Vorliebe für eine der Damen erkennen lassen. Wer also mochte es sein? Etwa die kleine Rothaarige, die Vern den ganzen gestrigen Abend, als sie ihre Runden gemacht hatte, so verliebt angesehen hatte? Oder doch eher die Blonde?
    “Ich finde, sie is’ noch zu jung, das is’ alles”, nuschelte Vern.
    Cummings lachte heiser auf. “Zu jung? Verdammt Vern, die Kleine ist bestimmt schon siebzehn, wenn nicht älter. Es ist höchste Zeit, dass ich sie zureite. Schlimm genug, dass ich nicht schon früher darauf gekommen bin.” Er kicherte. “Und sie kann von Glück sagen, dass ich es bin, der sie sich heute vornimmt, ehe es irgend jemand anders tut. Ich werd schon drauf achten, dass ich es ihr ordentlich besorgen.” Er nahm einen letzten Zug und warf den Zigarillo auf den Boden, wo er ihn mit der Stiefelspitze austrat. “Und tue bloß nicht so, als hättest du nicht auch bemerkt, dass unsere kleine Hopp so richtig stramme, spitze Titten gekriegt hat. Ich hab doch gesehen, wie du sie angeglotzt hast, vorhin hier im Laden.”
    Eine Hand vor den Mund geschlagen presste sich Hope mit dem Rücken an die Wand. Übelkeit stieg in ihr auf und drohte ihr die Kehle abzuschnüren.
    Sie sprachen über sie!
    Hope kniff die Augen zu, aber die Worte hallten in ihren Innern wieder. Du hast doch auch bemerkt, dass unsere kleine Hopp so richtig stramme, spitze Titten gekriegt hat. Ihre Hände verkrampften sich in die Aufschläge des Morgenmantels, als könnte sie sie so noch fester zusammenziehen. Wie hatte sie nur glauben können, Cummings hätte den Vorfall vergessen? Wie hatte sie nur annehmen können, er wäre aus uneigennützigen Motiven plötzlich so freundlich zu ihr?
    Das Zimmer über dem Laden – heute Abend – das Bad – zwischen ihren zarten Schenkeln – herrje, wie hatte sie nur so dumm sein können? Wieso hatte sie die Vorzeichen nicht bemerkt? Sie waren doch so offensichtlich gewesen. Cummings hatte vor, ihr

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