Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Titel: Mann meiner Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Last
Vom Netzwerk:
hier das letzte Mal gegraben wurde, und der Stollen steht immer noch. Wenn er wirklich Einsturz gefährdet gewesen wäre, wäre die Decke doch schon längst zusammengesackt.”
    Zweifelnd betrachtete Hope den Geröllhaufen.
    “Also ich weiß ja nicht, wie Sie das nennen, aber für mich sieht das ziemlich zusammengesackt aus.”
    Gabriel grinste. “Ja. Aber nicht natürlich zusammengesackt.”
    “Nicht natürlich? Na klar, Sie können das an der Form des Geröllhaufens erkennen. Sicher, wieso bin ich denn nicht gleich darauf gekommen.”
    Gabriel ignorierte ihren Spott. “Glauben Sie mir, Hope, ich kann einen natürlichen von einem künstlichen Erdrutsch unterscheiden. Und dieser Einsturz hat keine natürliche Ursache, da bin ich mir ziemlich sicher. Es sieht vielmehr so aus, als hätte Ihr Großvater diesen Gang bewusst zum Einsturz gebracht. Sagten Sie nicht, er hätte die Ader, die er zuletzt gefunden hatte, getarnt.”
    “Also suchen wir hier?”, fragte Hope und sah sich fröstelnd um. Die Luft war schal und überraschend warm, trotzdem rann ihr ein weiterer Schauer über den Rücken. Der Gedanke, so weit vom Sonnenlicht entfernt zu graben, bereitete ihr Unbehagen, aber sie würde es um nichts in der Welt zeigen. Es war ihre Mine, und sie würde ebenso ihren Beitrag leisten wie ihr Partner.
    “Ja, aber nicht mehr heute. Lassen Sie uns nach oben zurückgehen. Morgen werden wir den Rest der Mine in Augenschein nehmen und wenn wir keine Stelle finden, die viel versprechender aussieht, werden wir genau hier anfangen zu suchen.”

KAPITEL ZWÖLF
    “Ich hab ihn!”, rief Hope und gab dem Muli einen Klaps, um es anzutreiben, damit es den hölzernen Förderwagen aus dem Eingang der Mine zog. Dann fasste sie selbst nach dem Strick und zerrte den Wagen den Rest des Weges ins Freie.
    Gabriel und sie hatten sich darauf geeinigt, dass zunächst er den Abbau des Gesteins in den Tiefen der Grube übernehmen würde, während sie das Geröll entgegennahm und wusch. Trotz ihres anfänglichen Protestes war Hope für diese Verteilung der Aufgaben dankbar, besonders wenn sie sah, wie erschöpft selbst Gabriel McKinlay am Ende eines jeden Tages war. So ungern sie es auch zugab, sie wäre der schweren, körperlichen Anstrengung unter Tage nicht lange gewachsen gewesen.
    Die weitere Erkundung der Mine hatte ergeben, dass es anscheinend keine andere Stelle gab, an der Granger erst kurz vor seinem Tode gegraben hatte. Somit war die noch unbefestigte Einsturzstelle tatsächlich die beste Chance, die Goldader, die Hope zufolge irgendwo dort unten existieren musste, zu finden. Zusätzlich zu der eigentlichen Mine gab es noch eine Vielzahl anderer Schächte teils natürlichen Ursprungs, teils von Menschenhand im Laufe der Jahre von der Außenseite des Berghangs in den Fels getrieben hatte. Aber entweder waren es Blindstollen oder aber sie waren so eng, dass ein normaler Mensch sie unmöglich zum Abbau von Gold verwenden konnte. Selbst Hope hätte sich kaum hineinzwängen können, wäre Gabriel geneigt gewesen, dieses zuzulassen. Daher meinte Gabriel, sie dienten möglicherweise zur Belüftung. Eine weitere Vorsichtsmaßnahme, für die er Hopes Großvater dankbar war.
    Seit fünf Tagen waren sie nun bereits dabei, den Geröllhaufen, der den schmalen, niedrigen Tunnel versperrte, abzutragen, was in der Enge des Ganges äußerst mühselig war und bislang auch nur mäßig erfolgreich. Gabriel musste zugeben, dass die Gesteinsmassen sehr viel größer waren, als er zunächst angenommen hatte. Wenn Lukas Granger seinen letzten Fund tatsächlich durch den künstlichen Einsturz hatte schützen wollen, dann hatte er jedenfalls ganze Arbeit geleistet. Egal wie viele Eimer Gestein er beiseite räumte, es schien nicht weniger zu werden. Fast schien es, als wäre der Gang über mehrere hundert Meter eingestürzt, was Gabriel wiederum seltsam erschien, denn auch Granger hätte doch wieder zu seiner Ader vorstoßen müssen.
    Wollte er dafür das Dynamit einsetzen?
    Er selbst hatte auch Dynamit gekauft, allerdings war Gabriel nicht bereit, es zu benutzen, solange er die eigentliche Ader nicht gefunden hatte.
    Wie ein Wesen aus dem Innern der Erde tauchte Gabriel aus dem Schacht auf. Er hatte sich in der Tiefe seines Hemdes entledigt und trug nur seine Hose und Stiefel, dazu um den Hals den kleinen Lederbeutel, den er immer bei sich zu haben schien. Hope konnte nicht umhin, seinen kräftigen Oberkörper zu bewundern, dessen Muskeln und Sehnen durch

Weitere Kostenlose Bücher