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Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Titel: Mann meiner Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Last
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schützen. Erst zurück an der Mine würde er ihn dann häuten und zerlegen.

KAPITEL ACHTZEHN
    “Hey, kleine Motte!”, begrüßte Hope ihre Katze, die freudig maunzend auf sie zu gerannt kam, kaum dass sie von ihrem Pony geglitten war. Sie nahm das Tier vom Boden hoch und presste es an ihre Brust. Das laute Schnurren ließ die ganze kleine Katze förmlich vibrieren, und Hope lachte, als Motte ihr die kleinen Pfoten gegen die Brust stemmte, in den hoffnungslosen Versuch, aus ihrem Arm einen Schlafplatz zu machen.
    “Und, hast du viele Mäuse gefangen, während wir weg waren?”
    Erwartungsgemäß enthielt sich Motte einer Antwort und presste statt dessen ihren Kopf unter Hopes Kinn, um ihre längst überfälligen Streicheleinheiten einzufordern. Selbst als Hope sie einige Minuten später wieder absetzte, strich ihr Motte noch immer um die Beine und hätte sie beinahe zu Fall gebracht.
    “Wenn Sie ein wenig mehr Verstand bewiesen hätten”, hörte sie hinter sich Gabriels Stimme, “dann hätten Sie statt der Katze einen Hund mitgebracht.”
    “Oh Sie! Was haben Sie eigentlich gegen meine Katze?”
    Gabriel grinste. “Nichts.” Sein Grinsen wurde breiter. “Aber Hunde schmecken ganz einfach besser, wenn man sie im Winter in den Kochtopf kriegt.” Belustigt beobachtete er, wie Hope entsetzt nach Luft schnappte. “Ist auch mehr dran!”, rief er über die Schulter zurück, als er davon schritt und die Pferde in den Verschlag neben der Hütte führte.
     
    “Haben Sie das eigentlich ernst gemeint?”, wollte Hope abends wissen, während sie Motte, die sich in ihrem Schoß zusammengerollt hatte, hingebungsvoll streichelte.
    Gabriel blickte von dem Ast auf, den er geschält hatte und nun in die für einen Bogen passende Form schnitzte. “Was soll ich ernst gemeint haben?”
    “Dass Sie Hunde essen.”
    Gabriel blies einige Späne fort, dann setzte er sein Messer wieder an, um eine weitere Kerbe in das Holz zu schneiden.
    “Wäre das so schlimm?”
    “Das ist ekelhaft”, stieß Hope im Brustton der Überzeugung hervor. Gabriel sah sie an.
    “Es gibt Stämme, die im Winter, wenn die Vorräte erschöpft sind und sie nicht jagen können, tatsächlich ihre Hunde essen. Man sagt, daran kann man erkennen, wie gut es einem Stamm im Winter geht. An der Anzahl der Hunde.”
    “Und Sie? Haben Sie schon Hunde gegessen?”
    Gabriel legte den Bogen zur Seite. “Und wenn es so wäre? Würden Sie mich dann der Hütte verweisen?”
    “Natürlich nicht. Es ist nur… Der Gedanke, dass es Menschen gibt, die ihre Haustiere essen…” Ihre Finger gruben sich fester in Mottes weiches Fell, die daraufhin begann, vor lauter Wonne noch geräuschvoller zu schnurren.
    “Und nur damit Sie es wissen: Motte bekommen Sie nicht, egal wie wenige Vorräte wir haben werden!”
    Nachdenklich sah Gabriel Hope an. Er hatte sie nur ein wenig ärgern wollen, weil sie so entsetzt darauf reagiert hatte, dass er die rohe Leber gegessen hatte, aber nun war er überrascht, als er erkannte, dass Hope das Leben ihrer Katze notfalls mit ihrem eigenen schützen würde. Er wusste nicht genau, woher er diese Erkenntnis nahm, aber auf einmal hatte er daran nicht den geringsten Zweifel. Hope würde lieber verhungern, als ihre Motte zu opfern.
    “Da können Sie ganz beruhigt sein. Ich habe nicht vor, mich an Ihrer Katze zu vergreifen. Außerdem werde ich im Winter wahrscheinlich gar nicht mehr hier sein. Denken Sie an unsere Abmachung.”
    Hope zuckte innerlich zusammen. Natürlich. Wie hatte sie das nur vergessen können? Selbst in der wenigen Zeit, die sie bisher mit Gabriel McKinlay verbracht hatte, schien er ein so fester, ein so gewohnter Bestandteil ihres Lebens geworden zu sein, dass sie die Möglichkeit, er könnte sie schon in wenigen Monaten verlassen, völlig außer Acht gelassen hatte. Und das obwohl er sie immer wieder bis zur Weißglut reizte.
    “Natürlich”, sagte sie deshalb leichthin, um ihn nicht merken zu lassen, dass der Gedanke, er könnte gehen, sie mehr getroffen hatte, als sie zugeben wollte, “das meinte ich auch nur rein hypothetisch.”
    Gabriel grinste sie an. “Wow, was für ein schwieriges Wort. Können Sie das auch buchstabieren?”
     
    Er hatte etwas Falsches gesagt. Gabriel wusste es in demselben Moment, als die Worte seinen Mund verlassen hatten. Sein Versuch, Hope ein wenig aufzumuntern, war gründlich fehl geschlagen, auch wenn er beim besten Willen nicht zu sagen vermochte, warum.
    Der Ausdruck in ihren

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