Mann meiner Sehnsucht (German Edition)
sich ganz langsam wieder rosig. Ehe Hope protestieren konnte, hatte Gabriel ihr das Hemdchen über den Kopf gestreift und sie in eine Decke gehüllt. Dann hob er sie aus der Wanne.
Gabriel füllte das inzwischen kochende Wasser in die Wanne, goss kaltes hinzu, bis er sicher war, dass Hope die Temperatur ertragen konnte, dann hob er sie wieder ins Bad. Ihre Finger verkrampften sich einen Moment um die Decke, als er sie ihr wieder abnahm, aber dann folgte sie dem sanften doch unnachgiebigen Druck seiner Hände und ließ sich ins Wasser sinken, das ihr bis zu den Brüsten reichte. Scharf sog sie die Luft ein, als ihr geschundener Körper protestierte, aber sie ließ es ohne Widerspruch geschehen, als Gabriel begann, sie zu waschen. Schlammiges Wasser rann in dünnen Bahnen ihren Körper hinab, und Hope erschauderte, als Gabriel zärtlich auch die Schürfwunden mit sauberem Wasser reinigte.
“Jetzt ist mir richtig kalt”. Ihre Zähne hatten hörbar begonnen zu klappern und ihre Worte waren vor Zittern kaum zu verstehen. Sie fühlte sich, als würde ihr nie wieder warm werden.
“Okay, dann raus mit dir aus der Wanne”, sagte Gabriel und zog sie hoch. Mit schnellen, zügigen Bewegungen trocknete er sie ab, dann hob er sie nackt wie sie war auf seine Arme.
“Gabriel?”, fragte Hope mit dünnem Stimmchen, als er sie an ihrem Bett vorbei in sein Schlafzimmer trug.
“Mein Bett ist größer. Dort wirst du es bequemer haben”, war seine Antwort, und Hope bettete ihren Kopf an seine Schulter. Ihre Augenlider waren schwer wie Blei. Alles, was sie wollte, war schlafen, und es war ihr ganz egal, wo. Sie spürte, wie Gabriel sie auf die Matratze bettete und die Decke über sie breitete. Sie fror noch immer und sagte es auch.
“Gleich wird dir wärmer, versprochen”, hörte sie Gabriels Stimme wie aus weiter Ferne. “Ich bin gleich wieder da.” Sie wollte ihn festhalten, aber ihre Hand fiel zurück auf die Matratze. Sie war zu müde, um erneut nach seiner davoneilenden Gestalt zu greifen.
Hope schlug die Augen auf, als ein kalter Hauch ihre Beine streifte. Sie erkannte Gabriel neben dem Bett, dann wurde es warm an ihren Füßen, als er die Decke wieder um sie wickelte und eine weitere über sie legte. Gleich darauf senkte sich die Matratze unter seinem Gewicht, und Wärme breitete sich auch in ihrem Rücken aus. Wohlig seufzend kuschelte Hope sich tiefer in die Decken und das Kissen, dem Gabriels vertrauter Geruch anhaftete, und versank im Reich der Träume.
KAPITEL ACHTUNDZWANZIG
Nur das Feuer im Kamin spendete einen zuckenden Schein, als Hope ihre Augen wieder öffnete. Erstaunt stellte sie fest, dass sie nicht in ihrem eigenen Bett lag, sondern in Gabriels. Da der Raum kein Fenster hatte, war es unmöglich zu sagen, wie spät es war, aber Hope hatte das Gefühl, mehrere Tagen geschlafen zu haben. Sie streckte sich und zuckte zusammen, als sie von ihren protestierenden Muskeln schmerzhaft an die Prellungen und Abschürfungen erinnert wurde, die sie erlitten hatte. Dennoch, bis auf diese Blessuren fühlte sie sich gut. Hope räkelte sich. Die Decke glitt über ihren Körper, und Hope stellte errötend fest, dass sie darunter nackt war.
Natürlich. Gabriel hatte sie wie ein Kind gebadet und dann ins Bett – sein Bett – gebracht. Undeutlich erinnerte sich Hope daran, dass er sich zu ihr gelegt hatte und an die wohltuende Wärme seines Körpers in ihrem Rücken. Er hatte sie im Arm gehalten, sie an sich gezogen…
Wo war Gabriel?
Hope hatte den Gedanken noch nicht beendet, als sie seine Anwesenheit neben sich spürte. Vorsichtig drehte sie den Kopf zur Seite und blickte in sein Gesicht. Er lag auf der Seite, seine Augen waren geschlossen, und sein Atem ging ruhig und gleichmäßig. Bewundernd betrachtete Hope seine schön geschwungenen Lippen, die sie schon einmal auf den ihren gespürt hatte und seine hohen Wangenknochen. Er hatte gesagt, er hätte Indianerblut in den Adern, und es mochte stimmen. Allerdings war seine Nase gerade, anders als sie es bei den Indianern in der Stadt gesehen hatte, sodass es auf den ersten Blick nicht offensichtlich war. Im Schlaf wirkten seine Züge entspannt, und Hopes Finger zuckten vor Verlangen, ihn zu berühren.
Warum nicht? Er schlief und würde es nie erfahren. Zögernd streckte Hope die Hand aus und strich mit den Fingerkuppen über seine Lippen. Erschrocken schrie sie auf, als seine Finger sich wie Stahlklammern um ihr Handgelenk schlossen. Bernsteinfarbene Augen
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