Mann meiner Sehnsucht (German Edition)
ziemlich albern g aussehen, nicht wahr? Ziehen Sie sich an.”
Drei Tage waren vergangen, seit sie das erste Mal nach ihrem Unfall wieder draußen gewesen war. Die Beule an ihrer Stirn war merklich abgeschwollen, und auch die Übelkeit und das Schwindelgefühl hatten nachgelassen. Inzwischen konnte sie ohne Gabriels Begleitung bis zur Toilette gehen und hatte entschieden, dass es nun an der Zeit war, endgültig aufzustehen, anstatt die Tage müßig auf der Bank vor dem Haus zu verbringen.
Es war Anfang August, und sie hatten noch immer kein Gold gefunden. Noch ein Monat, vielleicht zwei, allerhöchstens zweieinhalb, wenn sie Glück hatten, dann würde der erste Schnee fallen. Und auch wenn sie im Winter weitersuchen konnte – Gabriel würde dann nicht mehr bei ihr sein.
Sie versuchte den Gedanken daran zu verdrängen, aber er suchte sie immer häufiger heim, und jedes Mal schnitt ihr ein flammender Schmerz wie eine sengende Klinge ins Herz. Sie waren Partner, sonst nichts, versuchte sie sich immer wieder einzureden, aber der Gedanke, Gabriel zu verlieren, war beinahe mehr, als sie ertragen konnte. Er hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass sie kein ausreichender Grund für ihn war, zu bleiben, aber vielleicht würde er es sich anders überlegen, wenn sie nur endlich Gold fanden.
Nach dem Männerhemd, das sie solange getragen hatte, fühlte sich die Baumwolle des Unterhemdes an wie Seide auf ihrer Haut. Das war es also gewesen, was Gabriel noch erstanden hatte, nachdem sie den Laden bereits verlassen hatte. Wieso hatte er Kleidung für sie gekauft? Nun, aus welchen Gründen auch immer er es getan hatte – Hope war ihm dankbar. Zwar würde sie ihre eigenen Sachen noch einmal flicken können, dessen war sie sich sicher, aber bis es soweit war, hatte sie zumindest etwas zum Anziehen. Sie fühlte sich unbeschreiblich weiblich, als sie die kleinen Perlmuttknöpfe des Hemdchens schloss und das Seidenbändchen am Hals zu einer Schleife band. Die Bluse passte, als wäre sie für sie gemacht, und Hope strich liebevoll über die kleinen Rüschen an den Bündchen. Von so etwas hatte sie immer geträumt. Aber woher hatte Gabriel das wohl gewusst? Er musste die Sachen doch schon gekauft haben, noch ehe sie ihm davon erzählt hatte.
Da sie auch früher nie Unterröcke getragen hatte, war es nicht ungewohnt, den Rock an ihren nackten Beinen zu spüren, dafür aber das Gefühl der Strümpfe und Strumpfbänder, besonders nachdem sie solange mit einer Hose bekleidet gewesen war.
Ein wenig unsicher betrat sie den Hauptraum der Hütte. Was würde Gabriel wohl sagen? Ob ihm gefiel, was er sah? Oder würde er ihre veränderte Erscheinung überhaupt nicht beachten? Mit gesenktem Kopf blieb sie stehen, plötzlich ängstlich, ihm ins Gesicht zu sehen.
Gabriel erwartete sie bereits, gespannt, wie Hope in den weiblichen Kleidungsstücken wohl aussehen würde. Sie hatte ja selbst gesagt, dass sie es nicht gewohnt war, passende Frauenkleider zu tragen, und er hatte sie auch noch nie in solchen gesehen, aber der Anblick, den sie selbst in diesen einfachen Sachen bot, traf ihn wie ein Schlag in die Magengrube. Messerscharf flammte sein Verlangen nach ihr in ihm auf. Eigentlich hatte er gehofft, es besser zügeln zu können, wenn sie ihre langen, schlanken Beine und ihre wohl gerundete Kehrseite endlich nicht mehr in Hosen zur Schau stellte, aber das genaue Gegenteil war der Fall. Sie wirkte zierlich, fast zerbrechlich und dabei so unbeschreiblich weiblich, dass Gabriel sich unwillkürlich fragte, ob es überhaupt irgend eine Kleidung gab, die sie tragen konnte, die er ihr nicht am liebsten vom Körper gerissen hätte. Hope hielt den Kopf gesenkt, sah ihn nicht einmal an, aber das Heben und Senken ihrer Brüste unter der züchtigen weißen Bluse, die sanfte Andeutung ihrer Hüften unter dem weich fließenden Rock, das Wissen um ihre langen, wohlgeformten Schenkel – das allein reichte schon, um seine Fantasie mit ihm durchgehen zu lassen.
“Sie sehen hübsch aus”, stellte er mit rauer Stimme fest, als die Stille zwischen ihnen andauerte und ihm bewusst wurde, dass sie auf irgendeine Antwort von ihm wartete. Es war ein sehr lahmes Kompliment, aber etwas anderes wollte ihm einfach nicht einfallen. Zumindest nichts, was er in ihrer Gegenwart hätte aussprechen können.
“Wirklich?” Hopes Augen strahlten. Noch ehe Gabriel es sich versah, hatte Hope die Distanz zwischen ihnen überwunden und schlang in überschwänglicher Freude ihre
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