Mann meiner Sehnsucht (German Edition)
Winters enden, sofern er es wünschte. Angesichts der Tatsache, wie sein Körper jeden Tag heftiger auf ihren Anblick, ihr Lächeln, ja sogar ihre Stimme reagierte, wäre es Wahnsinn, länger bei ihr zu bleiben. Auch wenn er sich nach dem Tod seiner Familie dafür hatte bestrafen wollen, dass er sie nicht beschützt hatte und sich für Hope verantwortlich fühlte – die Tortur, Tag für Tag in Hopes Nähe zu sein, ohne sie berühren zu dürfen, würde er nicht überstehen.
Natürlich blieb es ihr freigestellt, sich einen neuen Partner zu suchen. vielleicht war es sogar das beste, denn allein konnte sie es unmöglich schaffen. Vielleicht würde sie sogar heiraten…
Wütend über sich selbst, dass er entgegen aller guter Vorsätze damit begann, sich um Hopes Zukunft Sorgen zu machen, wischte er sich mit den Handgelenk den Schweiß von der Stirn. Die Kleine würde es schon schaffen. Sie war bislang sehr gut ohne ihn ausgekommen, und das würde sie ganz sicher auch weiterhin. Es war nicht sein Problem, wenn sie sich in Gefahr begab, egal ob mit oder ohne Partner. Aber dennoch: Ein neuer Partner würde unweigerlich eine Gefahr für sie bedeuten. Immerhin war Hope eine junge, begehrenswerte Frau, und nicht jeder der Männer, der auf ihr Angebot einer rein geschäftlichen Partnerschaft einging, mochte ein Ehrenmann sein.
Gabriel vertrieb die finsteren Gedanken und wischte sich noch einmal den Schweiß von der Stirn. Der Sand und Steinstaub auf seiner Haut scheuerte unangenehm, als er darüber wischte, und sein Schweiß, der noch immer aus jeder Pore zu perlen schien, brannte in den unzähligen winzigen Schnitten und Abschürfungen, die er sich zugezogen hatte. Vielleicht wäre es besser, während der Arbeit sein Hemd anzubehalten, überlegte Gabriel, aber andererseits war es dafür im Stollen einfach zu eng und zu heiß. Er ergriff den Lappen, der neben dem Eingang auf einem Holzbalken hing, tauchte ihn kurz in den Eimer mit inzwischen lauwarmen Wasser und wischte sich übers Gesicht.
Gabriel grinste. Wenn der Schmutz, der in dem Lappen hängen geblieben war, irgendein Hinweis war, dann sah er zum Fürchten aus.
Verdammt, er würde kurz sehen, wie weit Hope mit ihrer Arbeit war und sich dann erst einmal waschen gehen.
Er fand Hope an der Wasserrinne. Sie war eben dabei, zwei Schaufeln voll Geröll, das er der Erde entrungen hatten, in die Rinne zu werfen, dann beugte sie sich vor, und begann, den Aushub zu waschen. Ihre enge Hose, die sie der Bequemlichkeit halber bei der Arbeit weiterhin trug, spannte über ihren runden Hinterbacken, und Gabriel fragte sich, ob er sich an den Anblick jemals gewöhnen würde. Wahrscheinlich nicht. Allein schon, dass ihre langen, schlanken Beine in jeder Einzelheit zu sehen waren, bereitete ihm Unbehagen. Er hatte sich eigentlich nie für prüde gehalten, aber inzwischen war ihm klar geworden, warum die Sittenwächter behaupteten, es gehört sich für eine Frau einfach nicht, Hosen zu tragen. Die Versuchung für den männlichen Teil der Bevölkerung war ganz entschieden zu groß.
Er beobachtete, wie Hope die größeren Steine beiseite warf. Das leichtere Geröll und den Sand schwemmte das Wasser mit sich, während sich das schwerere Gold in den kleinen Vertiefungen der Absätze am Boden der Rinne sammeln würde. Es war noch immer nicht viel, was sie gefunden hatten. Einige Nuggets, die Hopes Großvater anscheinend übersehen hatte. Alles in allem jedenfalls weit weniger, als Hope gehofft hatte, daran gab es keinen Zweifel.
Auch hier stand die Hitze. Die Segeltuchplane, die sie zum Schutz vor der Sonne gespannt hatten, diente mehr für kurze Pausen, denn ihr Schatten reichte nicht bis zum Platz, an dem Hope jetzt arbeitete. Als Zugeständnis an die Temperaturen hatte Hope ihr Haar aufgesteckt und sich ihres festen Baumwollhemdes, das sie geflickt hatte und normalerweise zur Arbeit trug, entledigt. Gabriel erinnerte sich, dass er das dünne Unterhemd, das sie jetzt anhatte, zusammen mit einigen anderen recht ähnlichen im Laden für sie erstanden hatte. Nur hatte er damals nicht damit gerechnet, es eines Tages durchgeschwitzt und an ihrem Körper klebend zu sehen zu bekommen. Das Bändchen, das den Ausschnitt sittsam geschlossen halten sollte, hing offen herunter, und zudem hatte Hope die beiden obersten Knöpfe geöffnet, sodass die Stoffhälften auseinander klafften. Wie von selbst wanderte Gabriels Augenmerk von Hopes Kehrseite zu ihren festen und bei jeder ihrer Bewegungen
Weitere Kostenlose Bücher