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Mann mit Grill sucht Frau mit Kohle

Mann mit Grill sucht Frau mit Kohle

Titel: Mann mit Grill sucht Frau mit Kohle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milosz Alexandra; Matuschek Kilian
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ich. Tom antwortet: »Dann nehmen wir das jetzt selbst in die Hand. Muss unbedingt noch mehr von dir erfahren.« Und: »Was machst du denn beruflich, Charming Ale?« Charming Ale? Okay, das ist kein schöner Ausdruck – aber dass er sich für mein Leben interessiert und schnell verstanden hat, dass mein Spitzname nicht Alex, sondern Ale ist, das ist doch nett. Manche brauchen da Jahre für.
    Wir schreiben ein wenig hin und her, so richtig kann ich das immer noch nicht glauben. »Bin gerade auf ’nem Dreh, lass mich total von dir ablenken, hab den Text grad schon deinetwegen vergessen«, schreibt Tom. Hm. Komplimente sind schön, Lügen weniger.
    Â»Was machst du denn heute Abend noch, magst mir nicht den Abend mit einer süßen Mail versüßen?«, fragt er. Wie eine Mail wohl süß sein kann, frage ich mich. Was er denn heute Abend noch machen würde, frage ich ihn. Er gehe mit Kumpels los, schreibt er. Und dass er lieber mit mir feiern würde. Ist klar. Tom hat quasi aus meinem Facebook-Profil schließen können, wie viel Spaß es nicht machen muss, mit mir loszuziehen. Merkwürdig. Ein Fake-Profil? Egal. »Bist du eigentlich live genauso charmant? Dass du umwerfend hübsch bist, steht jedenfalls schon mal fest«, legt Tom nach. Ich bedanke mich für seine Worte. Und schreibe: »Aber bisher warst du ja eindeutig der Charmantere von uns beiden.« »Na ja, ich finde dich halt ziemlich toll, du bist eine ziemlich explosive Mischung«, schreibt Tom. »Na, du kannst aber viel aus Fotos interpretieren!«, muss ich ihm jetzt doch mal ehrlich sagen. Der kennt mich doch gar nicht! »Sag mal, die Sprüche hast du schon irgendwo stehen, oder?«, frage ich ihn. »Schlimm, dass ich dich wahnsinnig sexy finde? Wenn ja, musst du es mir sagen«, schreibt Tom. Da sage ich doch einfach mal nichts.
    Einen Tag später, Mail von Tom: »Hey – hab dich heute schon vermisst, war ich etwa gestern schon zu forsch?« »Nee, alles gut, ich kann schon was ab«, schreibe ich. Und wechsle das Thema.
    Das scheint Tom nicht gefallen zu haben. Er schreibt nicht mehr. Hm. Erst neugierig machen – und dann am ausgestreckten Arm verhungern lassen. »Kann es sein, dass du gerade viel Stress hast?«, schreibe ich ihm nun. »Hab nur gemerkt, dass es dir lieber ist, wenn ich nicht so forsch bin, sondern eher facebook-like«, schreibt Tom. Okay. Mir sind die Sprüche tatsächlich zu doof. Aber ob er es nun wirklich ist, das macht mich ja schon neugierig. »Ich weiß nur nicht, wie ich die netten Worte einordnen soll«, schreibe ich ihm. »Ich hab mich doch schon gebessert«, schreibt Tom.
    Eigentlich find ich das ja schon spannend. Dumm nur, dass ich parallel mal ein wenig über Tom recherchiere. »Rechnet euch keine Chancen aus, Mädels – er ist glücklich mit Kind und Partnerin«, schreibt ein Boulevardblatt. Drei Wochen ist das her. Krass. Also entweder ist das ein Fake-Profil – oder er ist abartig und betrügt seine Freundin. »Ich will halt nur nicht von jemandem so angesprochen werden, der Freundin und Kind hat. Oder schreibt die Zeitung da was Falsches?«
    Einen kurzen Moment hoffe ich, dass er nicht einer von vielen ist.
    Â»Nein. Da hat die Zeitung recht«, schreibt Tom.
    Ach.
Ein bisschen viel Komplize
    Komplizin gesucht  … Du bist herzlich und couragiert, gebildet, vielseitig (insbesondere) kulturell inte­ressiert? Ja? Dann schreibe mir doch einfach  … :-) Großer, kurzhaariger, blonder Mann ( 37 , 195 , 95 , Rau­cher) sucht die ausgeglichene, aufgeschlossene, gerne sportliche Frau fürs Leben. k omplize 77 @xxx.de
    Fürs Leben, hach, wie schön. Und wie fröhlich und aufgeweckt seine Anzeige klingt! Das mit dem Bild des Komplizen nehme ich auch allzu gern an – wir gegen den Rest der Welt, versteht sich. »Lieber potenzieller Komplize«, schreibe ich, »ich bin eben auf deine Anzeige gestoßen … Und da mich deine Suche nach einer sport­lichen und kulturell interessierten Frau und deine Größe angesprochen haben – dachte ich, ich melde mich einfach mal.« Vielleicht etwas zu forsch? Der große Blonde antwortet jedenfalls nicht.
    Na ja, nicht gleich. Zwei Tage später erst. »Hallo Alexandra«, schreibt er. »Vielen Dank für deine nette Mail. Das, was du über dein Leben in den letzten Jahren

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