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Mann mit Grill sucht Frau mit Kohle

Mann mit Grill sucht Frau mit Kohle

Titel: Mann mit Grill sucht Frau mit Kohle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milosz Alexandra; Matuschek Kilian
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den ich ab sofort unter »Ludwig Maximilian« – so sein Zweitname – abspeichere, Georg dem Zweiten und Georg Ludwig Friedrich. Was ich übrigens auch den gesamten Rest des Abends tue – denn Friedrich kommt selten bis gar nicht wieder. Ab und zu schaut er vorbei, dann wimmelt er sich wieder durch die Menge.
    Als er sich wieder einmal kurz zu uns stellt, sein Pegel scheint gefährlich gestiegen zu sein, sagt er erst mal gar nichts, hört mit halbem Ohr unserem Gespräch zu und wankt ein wenig. Und plötzlich schreit Friedrich Ludwig Maximilian entgegen: »Ey, ich hab die mal gegoogelt (dabei winkt er heftig mit seinem iPhone in der Hand) – und die schreibt über Penisse!« Das Bier in der anderen Hand wackelt gefährlich. »Nä!? Echt?!« Georg der Zweite japst nach Luft und starrt mich an. »Ist nicht wahr, krass, bist du bei der Bild? Erzähl! Triffst du da auch diese geilen Weiber von vorn? Ey, wenn du Hilfe brauchst – so bei den Fotos und so, da bin ich in fünf Minuten bei euch im Verlag! Klar, Alter, cool! Gib ma deine Nummer!« Er stößt mit Friedrich auf seine ultragewiefte Idee an und mustert mich fassungslos. Vielleicht hätte ich mehr von dem Wodka trinken sollen. Dass der Springer Verlag tatsächlich mehr Titel als die Bild unter seinem Dach vereint und dass diese doch tatsächlich reichlich mehr als das Seite-1-mittlerweile-im-Innenteil-Girl bietet, scheint der gute Georg noch nicht erkannt zu haben. Ob auf Salem wirklich nur FAZ und NZZ konsumiert werden? »Klar, die Hälfte der Mädels arbeitet doch bei uns, kommst einfach mal rum«, sage ich. Leider lacht keiner der Georgs oder Friedrichs. Nur Ludwig, also mein Ludwig Maximilian, grinst mich an. »Hey, mach dir nichts draus – die haben schon zu viel getrunken«, sagt er. »Nein, nein, alles gut«, sage ich. »Aber ich mach mich trotzdem mal auf.«
    Eine Stunde später kommt eine SMS von Friedrich. »Hey, warum bist so spießig früh los, war doch ’n supernetter Abend?!?!?!« Äh, ja – das verstehe ich jetzt zwar nicht, aber egal. Muss ich ja auch nicht.
Herr Wundervoll, Teil 2
    Obwohl ich Marc ziemlich gern wiedergesehen hätte, bin ich nicht zurück zur Eröffnungsfeier gegangen. Weil ich Vollhorst mich nicht getraut habe. Gut, ich war zwar verabredet danach. Und so ein Abendessen unterbricht man ja auch nicht einfach. Obwohl der Mann, dem ich nun statt Marc gegenübersaß, es wahrscheinlich verdient hätte. Also, dass ich ehrlich zu ihm bin.
    Â»Max, 28, mitten im Leben stehend, 1,85 m« stellte sich beim Treffen Unter den Linden als »Fahdi, 32, mitten im Nachtleben stehend« heraus. Und das dürften höchstens 1,70 Meter gewesen sein, die mir da auf dem Bebelplatz die Hand entgegenstreckten. Sein Grinsen mit perfekt polierter Zahnreihe zur dunklen Samthaut, der wache Blick und das offene »Hey, ich weiß, das ist nicht das, was du erwartet hast« ließen mich allerdings trotzdem mit ihm mitmarschieren und beim »Dudu« in der Torstraße landen. Ein Vietnamese in Mitte, dessen Sushi und Suppen zwar schmecken, der aber hauptsächlich durch lautes, Moscow-Mule-volles Szenepublikum auffällt.
    Zu dem Fahdi offenbar auch gehört. Mit Handschlag vom Inhaber begrüßt, hatten wir sofort einen Platz und Fahdi Gelegenheit, sich zu erklären. »Ja, also mit ’nem Börsenmakler-Max trifft man sich wohl eher als mit DJ Fahdi«, vorverurteilt Fahdi meine Vorurteile. Dann beschreibt er ausführlich, wie »geil« sein Leben sei, was für »irre Leute« er als DJ so kennenlerne und dass er schon ab Samstag »off to Ibiza« sei und wir demnach gleich schnell mal in die Odessa Bar, dann King Size, dann Cookies sollten. »Obwohl ich dich da eigentlich gar nicht haben will«, sagt Fahdi dann noch. »Ach«, sage ich, während ich nach wie vor ver­suche herauszufinden, wie man mit diesen Stäbchen möglichst elegant die Nudeln aus so einer Pho fischt, ohne dabei alle im Restaurant an der Suppe teilhaben zu lassen. »Na, du bist ja echt keine Geile«, sagt Fahdi da.
    Patsch. Mit einem ordentlichen Spritzer fällt die Nudel zurück ins Nass. Wieder nicht geschafft. Ich sage: »Danke, du wirst ja immer netter« und denke: Stille Suppen sind tief. Nur dumm, dass meine heute schon mehr Geräusche von sich gegeben hat als ich. »Na ja, also ich

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