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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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auf den Projektor. Jarvis stellt sich sofort daneben, damit keine Missverständnisse auftreten. Diese Folie ist ziemlich aussagekräftig. Viele Namen von Mitarbeitern stehen darauf. Zu ihren ursprünglichen Aufgaben wurden andere Verantwortungbereiche geschrieben. Wie es scheint, sollen einige Leute von
Yoga For Life
wichtige Aufgaben bei
Bicycle Boy
übernehmen.
    „Wir haben einfach ein paar kreative Köpfe in Aufgabenbereiche gesteckt, die unserer Meinung nach ideal für sie sind. Einige von Ihnen haben eine Zeit lang in einer kreativen Sackgasse gesteckt. Wir hoffen, dass unsere Ideen frischen Wind in Ihre Jobs bringen. Wir haben geplant, in den nächsten Wochen mehrfach Besprechungen abzuhalten, um die Abläufe festzuzurren. Haben Sie Fragen?“
    Damit verbringen wir den Rest des Nachmittags. Die Stimmung ist ziemlich aufgeladen. Hier handelt es sich um kein Meeting, bei dem ich einfach an etwas anderes denken kann. Die Mitarbeiter sind sehr verärgert. Alle beschweren sich über die Mehrarbeit, und es ist offensichtlich, dass die Mitarbeiter von
Bicycle Boy
keine Lust haben, mit den Leuten von
Yoga For Life
zusammenzuarbeiten. Selbst Lorraine wird laut. Jarvis und Rob sind offenbar nicht überrascht von dieser Reaktion. Mabel blüht bei dem Theater geradezu auf. Sie nickt bei jedem einzelnen Kommentar und schreibt alles auf eine Tafel, damit wir unsere Gefühle „in den Griff“ bekommen können.
    Obwohl Lacey froh sein sollte, dass sie gut weggekommen ist, feuert sie ununterbrochen Fragen los. Ich habe das Gefühl, dass sie sich als Anwältin der Mitarbeiter sieht. Jim macht die ganze Zeit nur dumme Kommentare, es überrascht mich allerdings, dass er sich nicht über das Essen beschwert. Gary, der künftig unter Lacey und einigen anderen Autoren von
Yoga For Life
arbeiten soll, stellt seine Fragen mit hoher Stimme, die jeden Moment abzubrechen droht. Ich warte darauf, dass Herb einen dummen Witz macht, über den dann jeder lacht, aber er sagt nichts.
    Wir sitzen dort bis etwa halb fünf. Das müssen Sie sich mal vorstellen (Rob ist um drei gegangen.). Kuchen und Plätzchen machen es auch nicht besser. Mabel steht an der Tür, um von jedem den Namen zu erfahren. Sie möchte, dass wir uns für Management-Workshops bei ihr anmelden. „Nett, Sie kennen zu lernen, Eve.“ Sie drückt meine Hand und schaut mir direkt in die Augen. „Wann würden Sie gerne mit mir sprechen?“
    „Oh, keine Umstände, es scheint nicht so, dass mein Job von all dem sonderlich berührt wird“, sage ich, und versuche, an ihr vorbeizukommen. Mabel ist keine kleine Frau, und sie stellt sich vor die Tür, damit ich nicht durchgehen kann. Sie hört allerdings nicht auf zu lächeln.
    „Eve, meistens ist es klüger, sich direkt mit Problemen auseinander zu setzen. Nun, mir ist klar, dass Sie etwas überfordert sein müssen, das geht jedem so, aber es ist wichtig, dass Sie Ihre Bedenken offen äußern.“ Hinter mir bildet sich eine Schlage. Ich will kein großes Theater machen.
    „Wie wäre es, wenn ich Sie später anrufe, wenn ich etwas Zeit habe, und wir schauen mal, ob wir einen Termin finden?“
    „Eve, wie wäre es, wenn Sie einfach einen Zeitpunkt sagen, und für den Fall, dass sie dann wirklich nicht können, streichen wir den Termin wieder?“ Sie legt doch tatsächlich ihren Arm um meine Schulter, als ob es ihr wirklich Leid täte, dass ich so überarbeitet bin. Ich bekomme Gewissensbisse. Also beuge ich mich über den Tisch und trage mich auf der Liste für ein Gespräch in zwei Wochen ein, einer der letzten möglichen Tage. Mit etwas Glück ist das Gebäude bis dahin schon abgebrannt oder ich habe einen neuen Job gefunden. Rob hat mir nicht dabei helfen können, einen neuen Job zu finden, aber vielleicht kann er seinen Einfluss geltend machen, damit ich nicht zu diesem Gespräch gehen muss. Für den Fall, dass er jemals wieder mit mir sprechen sollte.
    „Okay, ich werde Sie auf jeden Fall ein paar Tage vorher anrufen um herauszufinden, ob Sie dann auch Zeit haben.“ Das wird sie tun, denn Mabel gehört zu den Menschen, die niemals auf die Idee kommen, dass das was sie tun, andere Leute nerven könnte.
    „Großartig“, antworte ich und kann mich endlich an ihr vorbei drücken. „Danke.“
    An meinem Platz warten schon Milliarden Nachrichten von Tabitha, die herausfinden will, wie viele von uns gefeuert worden sind. Dass ich nicht darunter bin, weiß sie, weil „Assistentinnen in diesem Unternehmen unabdingbar sind, weil

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