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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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Augen zu blicken.
    „Ich will nicht mit dir streiten, Monica, okay? Aber du musst auch keine Diplomarbeit über uns schreiben. Wir reden einfach, wenn du kommst.“
    „Okay, Eve, das hoffe ich wirklich, weil du mir nämlich viel wert bist und ich dich respektiere.“ Oh dieses Drama! „Du sollst wissen, dass ich dich liebe, Honey.“
    „Ja, ich dich auch, Honey.“ Hilfe! Endlich kann ich auflegen.
    Nach dem Abendessen kommt meine Mutter mit der großen Geburtstagstorte rein. Sie und mein Dad singen „Happy Birthday“, es klingt ziemlich schief. Irgendwie finde ich das süß. Wir müssen lachen. Ich sage es nur ungern und hätte auch nie geglaubt, dass ich es einmal tun würde, aber wenn ich meine Eltern so total verliebt sehe, wünsche ich mir fast, ich hätte auch einen Mann. Ich hasse es, wenn ich mich einsam fühle, vor allem an meinem Geburtstag. Es ist nicht so, dass ich jetzt gerne Rob anrufen würde oder so. Ich schätze, ich hätte mich einfach nur gefreut, wenn er an meinen Geburtstag gedacht hätte, aber um ehrlich zu sein, vermisse ich ihn nicht halb so sehr wie ich befürchtet habe. Es wäre einfach nur schön, wenn jemand mit mir an meinem Geburtstag ins Bett schlüpfen und ein paar unanständige Dinge tun würde.
    Stattdessen sitze ich hier vor einem viel zu lauten Fernseher, damit ich nicht hören muss, was für Geräusche möglicherweise aus dem Schlafzimmer meiner Eltern kommen.
    Tabitha und Roseanne haben mich gebeten, fürs Wochenende noch keine Pläne zu machen. Sie behaupten, sie hätten etwas „ganz Tolles“ vorbereitet. Ich kann es kaum erwarten.
    Im Büro habe ich keinen Geburtstagskuchen bekommen. Das waren noch Zeiten, als es an jedem Geburtstag einen Kuchen gab. Jetzt haben wir schon Glück, wenn wir auch nur eine E-Mail zum Geburtstag bekommen. Ich habe kurz nach meinem letzten Geburtstag hier angefangen und somit den Kuchen knapp verpasst. Ich bin immer nur Brautjungfer, niemals Braut, wie man so schön sagt.
    Das erste Ereignis an meinem „ganz tollen“ Wochenende ist ein Besuch in einem Wellness-Center. Jede von uns wird in einen anderen Raum geführt. Eine große osteuropäische Frau gibt mir eine entspannende Gesichtsbehandlung. Sie legt warme Tücher auf mein Gesicht, und ich bin kurz davor, in einen tiefen Schlaf zu fallen.
    Doch dann nimmt sie die herrlich warmen Tücher ab und beginnt, mich schrecklich zu quälen. Das dauert eine Ewigkeit. Ob Tabitha und Roseanne gerade das Gleiche widerfährt? Als es endlich vorbei ist, klatscht mir die Frau Creme ins Gesicht und verschwindet für sehr lange Zeit. Soll das ein Witz sein? Vielleicht sollte ich einfach gehen. Doch als ich gerade aufstehen will, kommt eine andere Frau ins Zimmer. Sie ist Asiatin. Sie lächelt milde, aber trotzdem bekomme ich es mit der Angst zu tun. Ich schaue sie hilflos an.
    „Wachs, Heißwachs“, sagt sie. Oh mein Gott. Sie will mir mit Wachs die Haare entfernen? Das hat mir niemand gesagt! Warum soll ich so gefoltert werden? Hat ihnen denn niemand verraten, dass ich meinen Geburtstag feiere?
    Die Frau zieht mir mit einem Ruck die Decke weg. Die Musik im Hintergrund, die vorher noch beruhigend war, wird jetzt von Sambaklängen ersetzt. Warum nur ist mein Leben so schrecklich?
    „Ausziehen, ausziehen“, drängt sie. Wie haben mir meine sogenannten Freundinnen das nur antun können? Ich ziehe meine Unterwäsche aus. Sie starrt auf meinen Schoß. Es ist demütigend.
    „Oh.“ Sie nickt. „Was ist Ihr Vater?“
    „Italiener?“ Was es das, was sie wissen wollte?
    Offenbar, denn sie nickt wieder. „Ja, ja, italienische Vater machen viel Haar.“ Hallo! Es handelt sich hier verdammt noch mal um mein Geburtstagsgeschenk! Muss ich mich da so beleidigen lassen? Mit einem Mal fühle ich mich schrecklich hässlich.
    Dann beginnt sie an meiner empfindlichsten Stelle das Haar herauszureißen, grund- und vor allem völlig rücksichtslos. Inzwischen fühle ich mich persönlich beleidigt. Und dann kommt auch noch ihre Freundin dazu. Sie unterhalten sich furchtbar schnell in einer fremden Sprache, während meine sogenannte Kosmetikerin mir das Haar an der Schenkelinnenseite ausreißt. Hey, Ladys! Ratet mal, wer hier gerade keine Unterwäsche anhat? Könntet ihr diese Unterhaltung vielleicht
nach
der Arbeit bei einem Drink führen oder so? Das Schlimmste aber ist, dass sie sich vermutlich gerade darüber unterhalten, wie behaart ich bin. Vielleicht bin ich ja paranoid, aber diese Tatsache will ich eigentlich

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