Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
Vom Netzwerk:
merkwürdiges Jahr liegt hinter mir. Was rede ich da? Ich bin einfach froh, dass ich euch habe. Das war’s, glaube ich. Oh, und bitte nicht wieder klatschen. Sonst werden wir noch aus diesem Restaurant geworfen.“
    „Gütige Mutter Gottes!“ Natürlich muss Tabitha diesen Augenblick ruinieren. „Lasst uns zahlen und an die Bar gehen.“
    „Oh, lasst mich mal machen“, sage ich.
    „Schaut mal, wie schüchtern sie tut“, sagt Adrian zu Tabitha.
    „Goldig, wie sie anbietet, die Rechnung zu zahlen“, ruft Roseanne und springt auf.
    „Ja,
anbietet
.“ Todd malt mit den Fingern Anführungszeichen in die Luft.
    „Leute, das ist mein Geburtstag, hört auf, euch über mich lustig zu machen.“
    Wir warten auf den L-Train, um quer durch die Stadt zurückzufahren, ein Typ spielt Panflöte. Tabitha wirft ihm etwas Kleingeld zu und bittet ihn, „Happy Birthday“ zu spielen. Dann stimmen alle betrunken in das Lied ein. Todd lächelt mich an. Ich rufe mir immer wieder ins Gedächtnis, dass er nur ein Freund ist und ich bloß keine Dummheiten machen soll.
    Danach spielt der Typ seine Panflötenversion des Carpen-ter-Titels „We’ve Only Just Begun.“ Todd lächelt mich wieder an. Als der Zug kommt beobachte ich, wie der Wind sein Haar zerzaust. Er lächelt, als ob sein Leben eben erst beginnen würde.
    Aber was weiß ich schon.
    Wir gehen im East Village tanzen. Die Stadt ist noch unglaublich lebendig, aber das wird nicht mehr sehr lange so sein. Bald kommt der Sommer, und dann flüchten die Leute aus der Stadt – in ihre Sommerhäuser, in den Urlaub oder in besser klimatisierte Räume. Doch jetzt ist das Nachtleben auf seinem Höhepunkt. Ich klammere mich an Roseanne fest, damit ich mich nicht an Todd festhalten muss. Sie muss sich ebenso dringend an jemandem festhalten, aber ihre Wahl wäre vermutlich eher auf Pete gefallen.
    Ich bin genau im richtigen Zustand, um zu tanzen. Ich balanciere den großen blauen Drink in meiner Hand und beginne, mich in den Hüften zu wiegen. Roseanne und Tabitha drängen mich auf die Tanzfläche. Jetzt verschütte ich ein wenig von dem Getränk, aber nicht allzu viel.
    Dann berührt jemand meine Schulter. Ich drehe mich um, weil ich vermute, dass es sich um irgendeinen blöden Kerl handelt, aber da steht meine Schwester Monica mit Chuck. Ich fasse es nicht! Ich umarme sie lange. „Oh mein Gott! Was macht ihr denn hier?“
    „Nun, ich habe mit Roseanne gesprochen und dachte, es wäre eine nette Überraschung.“
    „Das ist toll, ich kann’s nicht glauben.“ Ich bin sogar glücklich, Chuck zu sehen. Die beiden sind eindeutig bekifft. Ich möchte mich am liebsten in die Couch kuscheln und ausruhen, also gehe ich zu Todd rüber und sehe, dass er raucht. „Hey, was machst du da? Du rauchst doch gar nicht?“
    „Komm schon, ich bin in New York.“ Die Musik ändert sich, jetzt kommt Reggae, und auf der Tanzfläche bilden sich Pärchen. Todd und ich schauen einander an, nicht sicher, was wir jetzt tun sollen. Er hebt eine Augenbraue und sagt: „Besser ich als irgendeiner von diesen Versagern, Ms. Vitali.“
    Als wir tanzen, lasse ich meinen Drink fallen. Er drückt mich an sich und lacht. Ich schaue zu Roseanne rüber, die zwar so aussieht, als wollte sie gleich hier auf der Tanzfläche mit Pete schlafen, aber doch mal ganz kurz hochschaut und laut brüllt: „Bist du jetzt nicht froh, dass sie das mit dem Wachs gemacht haben?“
    Das ist mir so lange peinlich, bis ich feststelle, dass Todd keine Ahnung hat, worüber wir sprechen. Also tanzen wir weiter, und dann küsst er meinen Hals. „Todd! Hey!“
    „Oh, tut mir Leid.“
    „Ist nicht schlimm, ich war nur überrascht.“ Ich will kein Theater deswegen machen.
    „Ich auch.“ Wir tanzen eine Weile schweigend. Die Menschenmenge auf der Bühne wird immer größer, die Luft heißer, doch wir halten einfach unsere neuen eiskalten Getränke an unsere Gesichter und tanzen weiter.
    Und dann leert sich die Tanzfläche wieder, und die Luft wird kühler. Monica und Chuck beschließen zu gehen, ich gebe ihnen meinen Schlüssel und dränge sie, mein Bett zu nehmen. Ich kann nicht anders, ich muss einfach jeden anlächeln, auch Tabitha. Ich weiß, wie froh sie ist, dass ich mich so amüsiere.
    Und dann plötzlich gehen alle Lichter an, der Laden wird geschlossen. Ich kann es nicht fassen, dass bereits vier Uhr morgens ist.
    „Mir wird schlecht“, sagt Roseanne. Pete streichelt ihren Bauch, und sie gibt ihm einen Kuss. Wow, aus ihnen

Weitere Kostenlose Bücher