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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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nicht mit dem Rest der Welt teilen.
    „Viel Haar, viel Haar, fast fertig.“ Ich könnte im Erdboden versinken. Als Nächstes kommt mein anderes Bein dran. Das tut nicht ganz so weh. Die ganze Zeit über habe ich das Gefühl, dass sie insgeheim über meinen italienischen Vater lacht. Ich hasse sie. Schließlich klatscht sie mir Puder und Creme drauf.
    „Fertig, fertig“, sagt sie. Toll, vielen Dank. Vielleicht liegt das an meinem Karma, ich werde für irgendwas bestraft. Vielleicht hätte ich netter zu Zeke sein sollen. Endlich darf ich wieder den Bademantel anziehen. Als ich zur Tür rausgehe, treffe ich Tabitha. Wir schauen einander an und berühren unsere Gesichter. Dann gehen wir ins Foyer, wo Roseanne bereits in ihrem Bademantel und mit einem Glas Wein in der Hand sitzt. Sie lächelt wie ein Superstar, ihr Gesicht glüht. Manchmal vergesse ich, wie hübsch sie eigentlich ist.
    „War das nicht toll?“ Wir setzten uns zu ihr aufs Sofa und schenken uns etwas Wein ein. Wir berühren beide ihre Haut. Sie fühlt sich sogar noch zarter an als unsere.
    „Ja, toll, abgesehen vom schmerzhaften Teil“, sagt Tabitha.
    Roseanne schaut uns verständnislos an. „Schmerzhafter Teil? Zu mir hat sie gesagt, dass ich wirklich tolle Haut hätte.“ Ich glaube, Tabitha ist kurz davor, ihr eine runterzuhauen. Wir sitzen herum und leeren eine Flasche Wein. Als wir dann in die Umkleidekabine zurückgehen, ziehen Tabitha und Roseanne kurze schwarze Kleider an. Mir reichen sie ebenfalls eines. Sie müssen es aus meinem Kleiderschrank genommen haben. Ich versuche, einen Blick auf ihre Bikinizone zu erhaschen. Sind sie auch enthaart worden? Haben Sie sich auch gefühlt wie ein exotisches Tier im Zoo?
    „Wohin fahren wir?“ frage ich, als wir im Taxi sitzen, aber sie ignorieren mich. Ich weiß nur, das wir ziemlich weit in den Westen fahren. Das ist ganz schön aufregend. Als das Taxi endlich hält, befinden wir uns in einem dunklen, heruntergekommenen Teil der Stadt. Es riecht ziemlich streng.
    Noch kommt es mir so vor, als ob wir uns am Ende der Welt befänden, doch sie laufen eine Treppe hinunter, und mit einem Mal stehen wir mitten in einem witzigen Restaurant mit einer langen Theke. Und dort sitzen meine Lieblingsfreunde. Adrian, Anthony, Todd und Pete.
    Völlig grundlos beginne ich zu kichern, was mir total peinlich ist. Jeder küsst mich und wünscht mir alles Gute zum Geburtstag, während Tabitha uns starken Whiskey bestellt.
    „Alles Gute, Mädchen“, sagt Tabitha. „Ich glaube, wir haben, was die Jungs angeht, einiges aufzuholen.“ Ich werfe Todd einen Blick zu. Er legt mir einen Arm um die Schulter.
    „Tja, ich bin um acht hier angekommen und habe seit zwei Tagen nicht mehr geschlafen. Ich lebe noch immer nach der australischen Zeit, aber das ist schon in Ordnung.“ Ich umarme ihn, ich weiß auch nicht warum. Es ist so schön, ihn zu sehen. Dann betrachte ich Pete und Roseanne, die schon wie ein echtes Pärchen aussehen.
    Man bringt uns an einen großen Tisch im hinteren Teil. Ich sitze in der Mitte. Todd neben mir. An seinen Augen und seinem Lächeln kann ich sehen, dass er bereits betrunken ist. Und schon stehen ein paar Flaschen Wein und Vorspeisen auf dem Tisch. Dann kommt das Essen. Es gelingt mir nicht, mich auf das Gespräch zu konzentrieren. Stattdessen lächle ich Todd immerzu an, ohne zu verstehen, was er mir erzählt.
    Er füttert mich mit knoblauchgefüllten Kartoffeln. Mein Gesicht ist ganz heiß. Irgendwie geschieht alles viel zu schnell. Ich stehe auf, um pinkeln zu gehen.
    „Sehr schön, Eve“, sagt Adrian. „Wenn du weg bist, können wir dein Dessert bestellen.“ Jeder außer Roseanne lacht. Sie folgt mir auf die Toilette.
    „Eve, das ist dein Geburtstag – du bist der Star. Kein Mensch erwartet irgendwas von dir. Genieß es doch einfach! Und mach dir keine Sorgen um was auch immer.“
    „Ich amüsiere mich wirklich. Vielen Dank dafür.“
    Wir umarmen uns.
    „Tabitha solltest du auch danken, weißt du. Sie wäre ziemlich sauer, wenn du das nicht tust.“
    Als wir zurückkommen, stehen noch mehr Weinflaschen als vorher auf dem Tisch. Mein Glas ist natürlich wieder randvoll. Sobald ich sitze, kommt die Bedienung mit einem Teller Tiramisu, in das Kerzen gesteckt sind. Alle am Tisch singen „Happy Birthday“.
    „Eine Rede, eine Rede“, kreischt Todd. Ich würde ihm am liebsten gegen das Schienbein treten.
    „Ich möchte mich nur bei euch bedanken, dass ihr heute hier seid. Ein ziemlich

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