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Mannerfreie Zone

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Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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alle wegen Gary, doch von offizieller Seite heißt es nur, dass wir mehr erfahren werden, sobald der Fall geklärt ist. Herb liest sogar einen Artikel von Gary vor, was ich ein wenig merkwürdig finde.
    Später rufe ich Tabitha an, die ihrerseits ein paar Neuigkeiten zu vermelden hat. Die will sie mir aber persönlich mitteilen, und im Augenblick steht
Big C
hinter ihr. Wir beschließen, uns ums halb zwei im
The Nook
zu treffen. Das bedeutet, dass mir zwei Stunden bleiben, um mich diesen Leserbriefen zu widmen, die noch mein Untergang sein werden.
    Ich kann Tabitha gar nichts von Gary sagen, weil sie ohne Unterbrechung von Elliot erzählt, dem Typen, den sie an diesem Wochenende kennen gelernt hat. Ich kann den ganzen Käse in ihrem Mund sehen, während sie kaut und zugleich redet. Ich hasse es, wenn sie so drauf ist. Aber vermutlich ist es das wert, denn die Neuigkeit ist überraschend und schockierend: Elliot arbeitet bei (Tabitha holt tief Luft, bevor sie es ausspricht)
Krispy Kreme
.
    „Aber Tabitha, ich dachte du wolltest nie wieder was mit Typen aus dem Service zu tun haben?“
    „Eve, das ist doch schon Ewigkeiten her.“
    „Nun, aber Elliot ist Amerikaner. Wenn er Amerikaner ist und bei
Krispy Kreme
arbeitet, hat er vermutlich nicht sonderlich viel Geld. Der Sommer kommt, hat er wenigstens eine Klimaanlage in der Wohnung?“
    „Das ist es ja Eve, ich brauche sein Geld nicht. Ich habe selbst genug Geld, und du und ich werden bald noch viel mehr verdienen, wenn wir erst einmal diese Zeitschrift haben. Mach nicht so ein Gesicht, du musst dich bis Ende des Monats entschieden haben, und wenn du nicht mitmachst, versuche ich es eben alleine. Egal, jedenfalls habe ich wohl die ganze Zeit nach etwas Falschem gesucht. Was es auch war, jetzt habe ich Elliot jedenfalls gefunden.“ Sie redet ganz aufgeregt. Jeden Moment wird das Essen wieder aus ihrem Mund fallen. Aber es wird sogar noch schlimmer. „Ich glaube, er hat alles, was ich brauche.“
    „Warum? Weil er dir umsonst und in rauen Mengen
Krispy Kreme
besorgen kann?“
    „Sei nicht albern, Eve. Das spielt zwar bestimmt auch eine Rolle, aber da ist noch viel mehr. Seit diesem Wochenende fühle ich mich endlich vollständig. Wusstest du, dass er in einer Band spielt?“
    „Nein, Tabitha, denn ich habe ihn vor meinem Geburtstag noch nie gesehen. Bist du dir sicher, dass es nicht nur darum geht?“ Ich mache eine eindeutige Handbewegung.
    „Eve, machst du Witze? Das war natürlich auch fabelhaft, aber es geht um was anderes. Nicht mehr nur darum. Weißt du, ich werde auch erwachsen.“
    „Großartig. Hast du ihm von deinem kleinen Nebenjob erzählt?“
    „Ja. Ich sage doch, ich will künftig ehrlich sein.“
    „Willst du etwa behaupten, er findet es in Ordnung, dass du deine Höschen verkaufst?“
    „Natürlich war er zunächst etwas schockiert, aber dann hat er wohl erkannt, dass das ein Zeichen von Unabhängigkeit ist.“
    „Wie fortschrittlich gedacht.“
    „Komm schon, Eve. Freu dich doch für mich. Sei nicht so misstrauisch. Wenn ich seinen sozialen Status akzeptieren kann, muss dir das doch auch gelingen. Er jobbt nur bei
Krispy Kreme
, damit er keine richtige Arbeit anfangen muss, die ihn von seiner Musik abhält. Die Tatsache, dass ich so auf
Krispy Kreme
stehe, ist nur das Sahnehäubchen obendrauf.“
    „Nun, so gesehen …“
    „Komm schon, Eve.“ Ich schätze, sie hat Recht. Sie wirkt superglücklich (das ist fast schon nervtötend). Ich sollte sie unterstützen, ganz egal, was gerade in meinem eigenen Liebesleben los ist. Ich bin noch immer viel zu verwirrt, um mit ihr oder Roseanne darüber zu sprechen. Als Roseanne mich am Sonntag gefragt hat, wie es mit Todd weitergegangen ist, habe ich nur gesagt, dass alles okay wäre. Und jetzt sitzt Tabitha vor mir, schwärmt von einem Typen, ist plötzlich kein Snob mehr und auch nicht nur von seinem hübschen Hintern angetan – vielleicht wird sie von uns allen wirklich am schnellsten erwachsen.
    Ich beschließe, von ihrem Glück abzulenken und ihr die große Neuigkeit zu erzählen. „Du wirst nicht glauben, was heute morgen passiert ist.“
    „Gary wurde verhaftet.“
    „Woher weißt du das?“
    „Das weiß doch jeder.“
    „Das hat Lacey auch gesagt. Sie behauptet, es geht um Doping.“
    „Stimmt. Er hat das Zeugs nicht nur verkauft, sondern es auch noch mit den Kurierdienst der Firma in der ganzen Stadt ausliefern lassen.“
    „Das kann ich nicht glauben. Jetzt sieht es doch irgendwie

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