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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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bin zu müde, um heute Nacht noch auszugehen, verspreche aber morgen, am Freitag, richtig loszulegen, schließlich könnte es das letzte warme Wochenende des Jahres werden.
    Sie nervt mich schon wieder mit der Frage, was ich bei den
Fashion Awards
am Donnerstag anziehen werde. Und wieder sage ich, dass ich den schwarzen Bebe-Pulli und einen Rock tragen werde, den ich wirklich günstig in Soho erstanden habe. Davon ist Tabitha nicht besonders begeistert. Dabei sind wir doch sowieso nur dazu da, Sitzplätze zu füllen. Im Grunde ist das ja unter ihrer Würde. Statt von einem Stuhl zum nächsten zu rutschen, sobald einer frei wird, würden ihr ihrer Meinung nach echte Eintrittskarten zustehen. Sie würde auch dafür sterben, eine Einladung für die Party danach zu ergattern, aber die hat nur
Big C
bekommen.
    „Mit dir ist heute echt nichts los, Eve.“
    „Ich mache mir nur Gedanken wegen der Wohnung.“
    „Würde ich an deiner Stelle auch, vor allem, weil nur Roseanne sie gesehen hat. Damit lädst du ihr ganz schön viel Verantwortung auf. Findest du nicht?“
    „Ich vertraue ihr, Tabitha.“
    „Was wirst du tun, wenn sie keinen Job findet?“
    „Sie sucht seit drei Wochen. Erst seit drei Wochen. Sie wird schon einen finden.“
    „Als was? Als Aerobic-Trainerin?“ Ganze zwanzig Sekunden lang sage ich kein Wort. Ich zähle das an der Sekundenanzeige in meinem Display ab.
    „Hör mal, Tabitha, ruf mich einfach morgen an, wenn du weißt, was du am Wochenende unternehmen willst.“
    „Vielleicht sollten wir noch ein paar Pseudo-Promis ausfindig machen. Das wird Roseanne gefallen. Ich habe gehört, dass es eine Bar gibt, wo man die ehemaligen Schauspieler von
Real World
sehen kann.“
    „Was auch immer.“ Ich lege einfach auf. Das mache ich bei Tabitha normalerweise nie, weil ich das darauf folgende Drama normalerweise nicht ertragen kann.
    Meine Eltern sind begeistert, als sie von der Wohnung hören. Nun, ich habe natürlich ein wenig übertrieben. Meine Mutter tupft sich die Augen und gratuliert uns mit der ihr eigenen Märtyrer-Stimme, während mein Dad irgendeinen Kommentar über Chinesen abgibt. Ich erkläre ihm zwar, dass Mrs. Yakimoto sehr wahrscheinlich Japanerin ist, aber das scheint er nicht wahrzunehmen. Gott sei Dank ist meine Schwester Monica nicht da, sie würde sonst eine Diskussion über
Political Correctness
führen.
    Roseanne beschreibt mir die Wohnung ausführlich. Sie schwärmt die ganze Zeit von dem Parkettboden und dem vielen Platz. Es ist unglaublich, dass die Miete so günstig ist. In dem ganzen Gebäude gibt es nur zwei weitere Wohnungen, eine über uns, eine unter uns, also haben wir ein ganzes Stockwerk für uns alleine. Das klingt zu gut, um wahr zu sein.
    Und wir müssen auf jeden Fall aus Jersey raus.
    Am nächsten Morgen rufe ich gleich als Erstes Mrs. Yakimoto an. Diesmal nimmt ein anderer Junge das Telefon ab, dieser ist schätzungsweise etwa neun Jahre alt. Ich sage ihm, dass ich mit Mrs. Yakimoto sprechen möchte, und er beginnt zu kreischen. „Es ist diese Frau, diese Spielzeug-Frau!“
    „Eve?“ Sie klingt müde.
    „Hi, Mrs. Yakimoto.“
    „Danke für das Spielzeug. Die Kinder sind ganz begeistert. Sie haben gesagt, ich soll der Spielzeug-Frau die Wohnung geben.“
    „Das sollten Sie wirklich“, sage ich erfreut.
    „Nun, Eve, um ganz ehrlich zu sein, mein Mann findet es nicht so gut, die Wohnung an zwei Mädchen zu vermieten. Was, wenn etwas kaputt geht? Wir sind einfach nicht sicher, ob wir Mädchen wollen.“ Wir sind Frauen, vielen Dank. Ich werde diese Wohnung irgendwie bekommen, und wenn ich sie wegen sexueller Diskriminierung verklagen muss.
    „Mrs. Yakimoto, wir sind ziemlich selbstständige Frauen. Mein Vater hat übrigens ein Installationsgeschäft. Also, ehrlich, wir werden Sie niemals wegen irgendwas behelligen.“
    „Aber Sie sind so jung, woher sollen wir wissen, dass Sie die Miete zahlen können? So viele andere Leute sind interessiert.“
    „Ich weiß, aber wir haben uns in die Wohnung verliebt. Es ist unsere Traumwohnung. Wir werden die besten Mieter sein, die Sie je gehabt haben. Wirklich.“ Mrs. Yakimoto lacht. „Und wir sind auf jeden Fall in der Lage, die Miete zu bezahlen.“
    „Aber was ist mit Roseanne, sie hat doch keinen Job?“ Verdammt!
    „Aber natürlich.“ Mist.
    „Wirklich?“ Verflucht.
    „Ja, sie hat hier bei uns einen Job bekommen, bei …“ Hilfe! Hilfe! „Bei einer anderen Zeitschrift. Das hat sie erst gestern Abend

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