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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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ist?“
    „Nein“, antwortet er meinen Brüsten. „Ich habe doch gesagt, dass ich noch nie hier war. Warum sollte ich dich anlügen?“
    „Keine Ahnung“, antworte ich und füge hinzu: „Moose.“ Daraufhin starrt er einfach völlig unverhohlen auf meine Brüste. Ich sehe mich nach Tab um, aber sie schmust gerade mit Jaques. Sie ist daran schuld, dass ich keinen BH trage. Aber warte mal! Egal wie, ich verdiene das nicht. Warum sollte ich angeglotzt oder wie ein Kind angesprochen werden, nur weil es Moose so beliebt? Ich habe genug.
    „Also, Moose …“ Ich ducke mich auf Höhe seines Schritts und spreche zu seinem Hosenladen, „hast du Spaß?“ Ich bin mir nicht sicher, dass Moose es kapiert. Wahrscheinlich glaubt er eher, dass ich kurz davor bin, ihm einen Blow-Job zu geben. Tabitha muss das Gleiche denken, denn sie und Jaques eilen auf mich zu und bestehen darauf, dass mich Jaques Chauffeur nach Hause fährt. Sie hingegen wollen auf die Party eine Designers gehen, wo auf jeden Fall mehr Stars erwartet werden als hier. Ich protestiere, sage, dass ich auch mitgehen will, aber Tabitha hört gar nicht hin. Also winke ich dem Vollidioten Moose zum Abschied, der immer noch versucht, die Adresse meiner Brüste herauszubekommen. Ich kann nur hoffen, dass Kevin nicht gesehen hat, wie ich mich benommen habe.
    Am nächsten Tag bei der Arbeit ruft mich Tabitha erst mittags an (als sie endlich mal erscheint. Ich frage sie über den Rest der Nacht aus. Abgesehen von ein paar „tollen Promis“ ist sie eigentlich am meisten von Kevin und seine netten Komplimenten begeistert. Natürlich muss sie es sich als Verdienst anrechnen.
    „War ich es nicht, die dir gesagt hat, dass du sie besser in Form zupfen solltest?“
    „Ja, Tabitha, ich habe das alles nur dir zu verdanken.“
    „Nein, in Wirklichkeit Kevin. Ich meine, ich hatte die Idee ja aus seinem Buch. Aber weißt du, ich bin ein bisschen eifersüchtig. Erst triffst du Prescott und jetzt auch noch das. Du hast es geschafft, zwei meiner persönlichen Helden zu bezaubern.“
    „Ich habe Prescott nicht wirklich getroffen, und bezaubert habe ich überhaupt niemanden. Ich weiß ja nur deinetwegen, wer die beiden eigentlich sind.“
    „Nun, ich denke, du hast Recht.“ Jede von uns fühlt sich jetzt viel besser.
    Ich war letzte Nacht so derart überhaupt nicht betrunken, dass ich noch ein langes Gespräch mit Roseanne geführt habe, als ich nach Hause kam. Sie hatte nach ihrem sehr kurzen, desaströsen Date auf mich gewartet. Offenbar hatten ihre Brüste ebenfalls im Mittelpunkt des Interesses gestanden. Sie hatte sich gerade an den Tisch gesetzt, um mit Brad ein nettes Abendessen zu genießen (okay, ein erster Hinweis war eigentlich schon, dass er ein Touristenrestaurant in Midtown gewählt hatte), als sie, weil ihr heiß war, den Blazer auszog.
    „Wow!“ Er schnappte nach Luft. „Was für hübsche Möpse.“ Überflüssig zu erwähnen, dass Roseanne sofort darüber nachdachte, sich das Essen einpacken zu lassen, aber sie ertrug doch noch Brads Anzüglichkeiten und langweiligen Erzählungen über seine Arbeit, in diesem Fall die Anzeigenkampagne für eine Zahnstein vermindernde Zahnpasta.
    „Igitt“, sage ich.
    „Noch schlimmer. Als ich zurückkam, wollte ich noch eine Rund joggen, aber deine Mutter hat mir ein Gespräch über Portobello Pilze aufgedrängt hat.“
    „Wie bizarr. Du Arme.“
    Kurz bevor wir einschlafen wird uns klar, dass wir bereits in vier Tagen umziehen und echte New Yorker sein werden.
    Ich muss den Scheck einbezahlen, den Roseanne mir gegeben hat. Sie war etwas nervös, als sie ihn mir gab, offenbar ist sie jetzt bei ihren letzten dreihundert Dollar angekommen. Wir müssen unsere erste Monatsmiete und die Kaution überweisen. Irgendwann während unseres Kampfes um die Wohnung hat Mrs. Yakimoto die Miete auf fünfzehnhundert angehoben, und in all der Aufregung habe ich zugestimmt. Ich werde Roseanne erst davon erzählen, wenn sie einen Job gefunden hat. Ich finde das nicht sonderlich witzig.
    Ich hetze während der Mittagspause zur Bank und überreiche der Frau am Schalter die Überweisung. Sie ist eine wirklich attraktive Engländerin. Ich frage mich, warum sie in einer Bank arbeitet.
    „Eve Vitali?“ Sie schaut mich fragend an.
    „Ja, was ist?“
    „Das ist Ihr Name.“ Ich nicke. Sie lächelt mich an, ein perfektes Zahnstein vermindertes Lächeln.
    „Nun, das ist ein toller Name. Ein Fernsehname. Ich finde ihn bezaubernd. Absolut.“

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