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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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Wow! Ich liebe Engländer.
    Ich gehe zurück in Büro. Draußen ist es kühl, perfektes Wetter, und ich habe einfach das Gefühl, dass alles gut wird. Kennen Sie diese Tage, wo man sich einfach toll fühlt, unverwundbar, nichts kann einen verletzten, weil alles einfach von einem abprallt? Man spürt, das alles endlich gut wird. Die Wohnung, der Job, alles. Ich wollte diese Wohnung und habe sie bekommen. Und hat Kevin nicht gesagt, dass ich hübsche Augenbrauen habe? Ich fühle mich, als könnte ich schweben. Ein Fernsehname? Stellen Sie sich das mal vor. Danke Mom und Dad, ihr habt mich für Großartiges bestimmt, nur indem ihr den richtigen Namen ausgewählt habt.
    Als ich ins Büro zurückkomme, schaut Lorraine mich merkwürdig an. Ich bin wirklich fröhlich, und zwar überhaupt nicht aufgesetzt. Ich bin eine starke Frau, ich kann alles erreichen.
    „Äh.“ Sie schaut mich unbehaglich an. „Lacey Matthews hat den Job bekommen.“
    „Wie wunderbar“, sage ich. Ich sage nicht schön, nein wunderbar, und ich meine es so. Zusammen gehen wir zu meinem Schreibtisch. Schön für Lacey Matthews. Hübscher Name, nicht gerade ein Fernsehname, aber ich wünsche ihr allen Erfolg dieser Welt.
    Lorraine wirkt noch immer so merkwürdig, sie sollte einfach mal entspannen. Sie hält einen Stapel Servietten in der Hand. „Herb ist mit ihr Mittagessen gegangen.“ Lorraine packt meinen Arm, bevor ich meinen Schreibtisch erreiche. „Sie hat Max mitgebracht. Du weißt schon, den Hund.“ Sie schaut nach unten, und ich folge ihrem Blick.
    Den Rest des Nachmittags verbringe ich mit meinen perfekt gezupften Augenbrauen und meinem Fernsehnamen auf den Knien, wo ich den Boden putze und versuche den Gestank nach Desinfektionsmittel und Hundepisse zu ignorieren.

November
    S amstagmorgen. Ich habe unseren Schlüssel bekommen und renne sofort die Treppe hinauf. Roseanne folgt mir (eigentlich kann sie schneller als ich laufen, doch sie überlässt mir jetzt die Führung.) Und dann holen wir beide einmal tief Luft, bevor ich die Tür öffne.
    Ich habe einen Palast erwartet, doch was ich sehe ist nur ein wirklich nettes Durchschnitts-Apartment. Überall anders auf der Welt würde es weniger als die Hälfte kosten. Hier in New York aber ist das eine Wohnung, die sich jeder wünscht. Der Boden ist wunderschön. Roseanne macht mich auf weitere Vorteile aufmerksam. Ich laufe hinter ihr her, betracht die Fenster, die Badewanne und den brandneuen Herd.
    „Und?“ fragt sie.
    „Wow!“ Ich packe sie am Arm. „Gut gemacht.“
    „Staubig“, sagt meine Mutter, bevor sie zu niesen beginnt.
    „Wo soll das hin?“ fragt Phil, ein Freund meines Vaters, und hält eine Kiste mit meinen Klamotten hoch. Mein Dad sagt gar nichts.
    Mein Zimmer ist recht groß. Es ist in einem verwaschenen Weiß gestrichen, was ich irgendwann einmal ändern werde. Die Schränke sind riesig. Rosies Kammer, wie wir sie ab sofort nennen, ist ein kleiner Alkoven neben der Küche mit einem Hochbett. In der Kammer hat sie Platz für einen Tisch und vielleicht ein paar Regale. Eigentlich ist es ganz hübsch.
    Ich bin wirklich dankbar, dass Dads Freund Phil uns hilft, obwohl wir seinen Pospalt viel zu häufig zu sehen bekommen. Mein Dad läuft immer noch auf Hochtouren, er rennt die Treppen rauf und runter, aber dank Phil muss er viel weniger tragen. Meine Mutter ist die ganze Zeit am Putzen. Sie hat ihren Hochleistungs-Staubsager mitgebracht und beschwört uns, uns auch einen zuzulegen, damit wir alles immer „auf Vordermann“ bringen können. Leider umarmt mich meine Mom auch ununterbrochen und sagt Dinge wie „mein kleines Mädchen“, als ob ich heiraten würde oder so was. Mein Vater steht auf der Feuertreppe, die wir künftig entweder als Balkon oder Veranda bezeichnen werden, und raucht eine Zigarette.
    Das Ganze dauert ungefähr zweieinhalb Stunden. Phil besorgt uns Sandwiches und ein paar Flaschen Bier. Danach sitzen wir alle auf dem Holzfußboden und essen. Ich sehe meinen Dad an, um sicherzustellen, dass er nicht kurz davor steht, einen Herzinfarkt zu bekommen, doch er kaut genüsslich an seinem Sandwich mit Pastrami und Majo.
    „Wie ist es“, fragt meine Mutter, als sie geht, „kommst du an Thanksgiving zum Essen nach Hause?“
    „Mom! Ich lebe doch nicht in Alaska! Natürlich komme ich, es dauert doch nur eine Stunde mit dem Zug.“
    „Gut, Liebling. Und vergiss nicht, du bist immer willkommen.“
    „Okay, Ma, okay.“ Nachdem mein Vater sie hinausgeführt

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