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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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erwähnt sie meine Mutter nicht mehr. Ich sage mehrfach, wie glücklich wir uns schätzen können, überhaupt eine Wohnung zu haben.
    „Ich werde mein Leben nicht mit Ratten teilen.“ Sie starrt mich über den Rand ihres Latte-Macchiato-Bechers an.
    Also gehen wir in einen
K mart
und kaufen einige Schwämme, eine Badematte und so viel Rattengift, dass der Kassierer mich fragt, ob ich vorhätte, jemanden zu ermorden.
    „Siehst du“, sage ich zu Roseanne, und dann deute ich auf sie und nicke dem Kassierer zu. Vielleicht nimmt er das ja sogar ernst.
    „Das ist nicht sehr nett von dir, Eve. Ich will dich nur beschützen.“
    Roseanne schlägt vor, dass wir unsere Nachbarn kennen lernen sollten. In Wirklichkeit will sie natürlich nur herausfinden, ob die ein Problem mit Nagetieren haben, aber ich lasse sie in dem Glauben, dass sie nur höflich sein will. Zuerst klingeln wir bei der Frau unter uns. Ihr Name ist Marie. Sie scheint ein wenig verrückt zu sein. Sie arbeitet für eine Public-Relations-Agentur. Sie erklärt uns, dass wir auf jeden Fall einen Mülleimer mit Deckel benutzen sollten, auch wenn sie bisher keine Ratten hier gesehen hätte.
    „Seid ihr beide Studentinnen?“ Das ist eine bedeutungsschwere Frage. Marie versucht in Erfahrung zu bringen, wie viel Ärger wir machen werden. Die meisten Leute wollen keine Studenten als Nachbarn.
    „Nein“, antwortet Roseanne. „Wir sind seit zwei Jahren fertig. Ich arbeite in der Wirtschaft und Eve im Verlagswesen.“
    „Oh.“ Jetzt versucht Marie abzuschätzen, ob wir beide ein Pärchen sind.
    „Wenn Sie jemals das Gefühl haben, dass wir zu laut sind, lassen Sie es uns wissen.“
    Wir steigen ins oberste Stockwerk.
    „Vielleicht hätte ich irgendwas backen sollen.“
    „Zum Beispiel? Einen Apfelkuchen? Vergiss es, Ros.“ Wir klopfen ein paar Mal, aber niemand öffnet. Offenbar werden wir noch etwas warten müssen, um das Ratten-Rätsel vollständig zu lösen. Bis jetzt jedenfalls sieht es so aus, als ob wir die Nagetiere nicht fürchten müssten.
    „Dann werden wir jetzt das Nötige einleiten, okay?“
    Nachdem wir die Ränder des Küchenbodens mit Gift bedeckt haben, bereitet Roseanne ein leckeres Hähnchen mit Ananas zu. Ich werde schätzungsweise fünf Kilo zunehmen, nur weil ich mit ihr zusammenlebe.
    „Ich werde viel ruhiger schlafen, jetzt wo ich weiß, dass wir diese Pelztiere bekämpfen.“ Toll.
    „Ich habe keine Lust, morgen zu arbeiten.“ Es tut mir gleich Leid, das gesagt zu haben, weil ich weiß, wie sehr sich Roseanne nach einem Job sehnt, auf den sie keine Lust hat.
    „Schade, dass David Letterman heute nicht im Fernsehen ist,“ lenke ich sofort ab. Okay, hier ist etwas, das ich bisher vergessen habe, zu erwähnen: Roseanne hat diese merkwürdige Obsession, was David Letterman betrifft. Egal, wo sie hingeht, sie kauft immer diese T-Shirts mit Top-10-Gründen (Top-10-Gründe, New York zu lieben, Top-10-Gründe, warum Fischen besser ist als Heiraten, University of Michigan Top 10, Top-10-Gründe für was auch immer). Zum Glück hat Tabitha sie noch nicht zu sehen bekommen! Im College hat Roseanne immer am Tag nach der Show die aktuelle Top 10 zitiert.
    Als wir einmal besonders betrunken waren, erklärte sie mir ihre Faszination für David Letterman. Als Roseannes Eltern sich scheiden ließen, hatte sie offenbar große Schlafprobleme. Deswegen schlich sie sich immer in den Keller und schaute sich seine Sendung an. Sie musste ganz nah vor dem Fernseher sitzen, weil sie ihn nicht zu laut stellen wollte. Sie sagte, dass sie sich dann immer gleich besser gefühlt habe, und nicht selten wachte sie am nächsten Morgen auf dem Kellerboden auf. Süße Geschichte, nicht wahr? Ganz bestimmt, aber jetzt wird sie etwas merkwürdig.
    Sie erzählte mir das, als wir auf einer Party waren. Wir waren superbetrunken (es war ein Samstagabend, und der Samstag war Roseannes Ausgehtag, weil da David einen Tag Pause hatte) und mussten auf die Toilette. Wie immer hatte sich davor eine riesige Schlange gebildet. Also gingen wir nach draußen in den Wald. Es war eiskalt, aber Rosie hatte es nicht eilig. Sie fragte mich, ob ich David attraktiv finden würde. Zuerst dachte ich, sie macht einen Scherz, aber dann erzählte sie mir, wie sie sich danach sehnte, ihre Zunge in seine Zahnlücke zu stecken. Eigentlich wollte ich ja nur wieder reingehen, aber nun musste ich da kauern und mir Daves Zahnlücke vorstellen. „Hast du nicht ein paar von seinen Sendungen

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