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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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Süßer!
    „Was war denn das?“
    Ich will nicht darüber reden, deshalb zucke ich nur mit den Schultern. „Hey, ich habe eben so meine Beziehungen.“
    Seit Mittwoch gibt die Redaktionskonferenz dem Ausdruck „Zeitverschwendung“ eine ganz neue Dimension. In der ersten Stunde diskutieren wir über den Schaden, den ein Kind nehmen kann, wenn man Jungs und Mädchen zusammen baden lässt, und über das Wetter im November in San Francisco. Das also soll so ein Top-Secret-Meeting sein? Vielleicht hatte ich ja vorher nicht daran teilnehmen dürfen, damit ich niemandem verrate, was für eine Zeitverschwendung das Ganze ist.
    Endlich geht es auch um Inhalte. Lassen Sie es mich so sagen: Nie zuvor, nicht einmal in den blöden Uni-Schreib-Workshops, habe ich empfindlichere Leute erlebt.
    Als Gary, einer der älteren Autoren, seinen Artikel über eine Radtour in Montana vorgelesen hat, will Lacey über einige Ausdrücke diskutieren. Sie hat sie alle auf ein Stück Papier geschrieben.
    „Lacey, du bist nicht dort gewesen. Ich habe im letzten Jahr Monate dort verbracht. Dabei habe ich Eindrücke gewonnen, die, wie ich hoffe, jeder echte Radfahrer aus meinen Worten herauslesen kann.“ Oh, ein versteckter Hinweis darauf, dass Lacey weder Rad fährt noch ein Mann ist. Ich liebe einen handfesten Streit und vor allem, dass Lacey dabei höchstwahrscheinlich eine Abreibung bekommt.
    „Nun, ich bin vielleicht keine erfahrene Radfahrerin, aber ich bin eine erfahrene Autorin, und besagte Sätze funktionieren einfach nicht.“ Wow! „Lesen Sie noch einmal den Anfang vor.“
    Während Gary liest, schreibt mir Lorraine kleine Bemerkungen auf ihren Block. Ich habe versucht, Abstand von ihr zu halten und bei den Redakteuren zu sitzen, aber als ich den Raum betrat, haben die mich so finster angeblickt. Ich bin ein Eindringling. Ich habe nur halbherzigen Applaus bekommen, als Herb erklärte, dass ich jetzt gelegentlich bei diesen Treffen dabei sein würde. „Gelegentlich“ hat er besonders betont. Lacey grinste. Egal. Lorraine ist der Meinung, dass diese Konferenz absolut lächerlich ist, aber sie muss daran teilnehmen. Normalerweise erledigt sie in dieser Zeit immer irgendwelche Arbeiten und hört nur halb hin.
    Herb mischt sich in den Streit zwischen Lacey und Gary ein, und alle nicken zustimmend, während er spricht. Er lächelt sie an wie ein Vater, wie ein weiser Vater. Er reißt einen blödsinnigen Witz über Garys zwei Monate in Montana und was er da in Wirklichkeit getan hat. Alle lachen. Ich frage mich, wie ich es fände, wenn alle über meinen auch noch so dümmsten Witz lachen würden. Die Diskussion ist damit beendet, und die Gruppe beglückwünscht Gary zu seinem Artikel.
    Ich sollte wahrscheinlich auch meinen Kommentar abgeben, aber ich glaube nicht, dass irgendjemandem gefallen würde, was ich zu sagen hätte. Ich fahre nicht Fahrrad, ich schreibe nicht und bin schon gar kein Mann. Nach einer Weile komme ich mir wie in einer langweiligen Vorlesung an der Uni vor. Ich lasse meine Gedanken laufen und klatsche einfach an der richtigen Stelle. Nach zweieinhalb endlosen Stunden ist die Konferenz beendet.
    Ich nehme mir vor, einen neuen Job zu suchen.
    „Ich kann nicht glauben, dass ich mir jemals gewünscht habe, bei dieser Konferenz dabei sein zu dürfen. Kurz gesagt, es ist völliger Schwachsinn. Wie groß sollen die sein?“ Ich schneide Kartoffeln für Roseanne, die frische Gnocchi machen will.
    „So ist es gut, wir müssen ja nicht das Rad neu erfinden.“ Ich nehme eine Tasse aus dem Kühlschrank und halte sie ihr unter die Nase. „Ich habe keinen Dollar. Ich schwöre, ich werde ihn heute Abend reinlegen.“
    Wir haben verabredet, dass sie jedes Mal, wenn sie einen dummen Spruch sagt, den sie bei der Arbeit gehört hat, einen Dollar in die Tasse werfen muss. Von dem Moment an, als sie anfing zu arbeiten, hat sie plötzlich Ausdrücke wie „das ist bereits in warmen Tüchern“ oder „wir werden ein Paket schnüren“ benutzt. Sie will das gar nicht, sie behauptet, ihr Job sei schrecklich. Sie beginnt um acht und geht um sieben. Sie bekommt Frühstück und Mittagessen in der Firma, damit sie auch wirklich produktiv arbeiten kann. Wenn Roseanne einmal Kinder hat, wird sie eine Supermutter sein, denn sie kocht jeden Abend ein herrliches Essen. Dann wartet sie eine Stunde und geht zum Training. Ich hoffe, dass ihr Eifer irgendwann nachlässt. Denn mit meinem schlechten Gewissen, nie ins Fitness-Studio zu gehen, kann

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