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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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Nacht rumsitzen in der Hoffnung, dass alle Getränke aufs Haus gehen, weil wir sonst etwa achtzig Millionen Dollar bezahlen müssen.“
    „Na gut, dann tanzen wir halt. Ich kann’s gar nicht abwarten.“ Sie steht auf und eilt auf die Tanzfläche, wo sie ganz nah neben einem Typ zu tanzen beginnt, dessen Freundin umgehend dazwischengeht. Es fehlt nur noch, dass sie um ihn herum pinkelt, um ihr Revier zu markieren.
    Roseanne packt mich am Arm, bevor wir auf die Tanzfläche gehen. „Eve, ich kann mit ihr einfach nicht umgehen. Warum ist sie so eine Zicke?“ Ich bin übrigens selbst nicht annähernd betrunken genug, um zu tanzen.
    „Ach komm schon, sie ist einfach sauer. Aber so langsam wird sie doch warm mit dir. Wirklich. Hat sie nicht versucht, dir bei der Jobsuche zu helfen?“
    „Was für eine Ehre.“ Ich schiebe Roseanne auf die Tanzfläche. Wir tanzen neben Tabitha, die uns völlig ignoriert. Im Grunde bewegen wir uns alle ziemlich uninspiriert. Die Tanzfläche ist ziemlich leer, weshalb unsere plumpen Bewegungen mir noch lächerlicher vorkommen. Schließlich zucken Roseanne und ich mit den Schultern und gehen zurück an unserem Tisch. Tabitha kommt total sauer hinter uns her. Leider haben zwei amazonenhafte Frauen unsere Couch eingenommen. Sie haben sich komplett ausgebreitet, sitzen sogar auf Tabithas Jacke. Tabitha ist außer sich vor Wut.
    „Na ja, irgendwann müssen sie auch mal aufstehen und sich was zu trinken holen“, sage ich und versuche, weiterhin positiv zu bleiben. Doch die beiden trinken ganz langsam und ignorieren uns. Als ihre Gläser endlich leer sind, setzten wir schon zum Sprung an. Doch dann geschieht das Unfassbare: Die eine zieht ein Handy aus der Tasche und ruft an der Bar an (die nur ein paar Meter entfernt ist), um Getränke zu bestellen. Das kann doch wohl nur ein Scherz sein!
    „Ich glaube es nicht“, sagt Tabitha so laut, dass die beiden sie hören können. „Ich lasse mich doch nicht von ein paar Katalogmodels ignorieren. Schau dir nur diese schrecklichen Absätze an.“ Meiner Meinung nach sehen die Absätze gar nicht so schlimm aus, aber es ist unübersehbar, dass die Models ein wenig verlegen wirken. Tabitha hat da offenbar einen Nerv getroffen. Mist! Ich habe keine Lust auf Streit.
    „Schlampe!“ schreit das eine Model Tabitha an.
    „Runter von meiner Jacke!“ brüllt Tabitha zurück.
    „Du kannst mich mal“, kreischt das andere Model und rührt sich nicht von der Stelle.
    „Hast du diese Schuhe bei
Sears
gekauft?“ Oh mein Gott. Das blondere Model kneift die Augen zusammen.
    „Und warum versuchst du nicht lieber, ein paar Kilo abzunehmen?“ Verflucht! Vermutlich sollte ich jetzt an Tabithas Seite stehen, aber ich bewege mich ein wenig langsam. (Okay, dann bin ich halt feige.)
    Roseanne blickt sie direkt an und sagt: „Hey, Nutte, warum lässt du’s dir nicht mal richtig besorgen?“
    Und dann fliegen Gläser, Worte werden gebrüllt bis schließlich der Türsteher die beiden Frauen rausschmeißt und sich bei uns für den Ärger entschuldigt.
    Wir setzen uns wieder aufs Sofa und bemitleiden Tabitha, deren Jacke angeblich beschädigt wurde. Der Barkeeper bringt die beiden Getränke, die die Models per Handy bestellt haben. Er sagt, dass sie aufs Haus gehen. Ich schiebe sie Tabitha und Roseanne hin.
    Die beiden verdienen sie wirklich. Schließlich muss ich gestehen, dass ich mich bei dem vorausgegangenen Gefecht völlig zurückgehalten habe. (Ich will Liebe, keinen Krieg!) Hoffentlich wird dieser Kampf die Freundschaft zwischen Tabitha und Roseanne festigen.
    Ich stehe auf, um mir was zu trinken zu holen. Dabei muss ich an den beiden schrecklichen Frauen vorbeigehen, die sich noch immer beim Türsteher und dem Manager darüber beschweren, dass sie rausgeworfen wurden. Sie sehen schrecklich zerzaust aus. Bei einer der Frauen ist der Absatz abgebrochen, was Tabitha runtergehen würde wie Öl. Der Manager schüttelt den Kopf und hört sich nicht eines ihrer Argumente an.
    Ich kann gar nicht beschreiben, wie herrlich es sich anfühlt, als er sagt: „Tut mir Leid, aber sie kommen von MTV.“

Dezember
    A m ersten Arbeitstag im Dezember steht ein riesiger Tannenbaum in der Empfangshalle von Prescott Nelson. Es gibt eine Menge, worauf man sich freuen kann – Leute gehen in Urlaub (Herb nimmt sich sogar zwei Wochen!), es gibt leckeres Weihnachtsgebäck und vor allem die berüchtigte Prescott-Nelson-Weihnachtsfeier.
    Das Theater um die Weihnachtsfeier beginnt bereits

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