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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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verpflichtet zu trainieren, sogar am heiligsten Abend der Woche. Natürlich bedeutet ihr der Freitag im Moment überhaupt nichts, aber ich gebe ihr eine Woche in ihrem neuen Job, und sie wird ihren Eifer aufgeben.
    „Roseanne, es ist Freitagabend. Kannst du nicht jetzt trainieren gehen, damit du es hinter dir hast?“
    „Eve, bis ich wieder Geld verdiene, will ich nicht so viel ausgeben.“
    „Abgesehen von dem kleinen Vermögen, das wir für das Fitness-Studio bezahlen. Ich lade dich ein.“
    „Ich weiß das echt zu schätzen, Eve, aber lieber nicht.“
    „Komm schon, Roseanne, es sind auch zwei Jungs dabei. Brauchst du nicht auch etwas Liebe?“
    „Diesmal nicht, danke. Aber wo wir schon von Liebe sprechen, ich habe heute Pete Twists Telefonnummer ausfindig gemacht.“
    „Echt? Und was ist aus ihm geworden?“ Pete hat früher im Studentenheim auf dem gleichen Stockwerk gewohnt wie wir. Roseanne war total verliebt in ihn. Er war ein ziemlich ruhiger Typ. Eigentlich waren wir eher mit seinen Mitbewohner Todd befreundet, von dem ich vermute, dass er in mich verliebt war.
    „Du weißt, dass er in New York lebt, oder?“
    „Nein, woher weißt du das?“
    „Todd hat es mir erzählt. Pete ist Barkeeper und will Schauspieler werden.“ Ich kann nicht glauben, dass Todd sie und nicht mich angerufen hat. „Er wohnt in der Lower East Side.“
    „Cool. Werden wir ihn treffen?“
    „Ich habe mich mit ihm heute nach dem Fitness-Studio verabredet.“ Jetzt verstehe ich. Und ich verstehe sofort, dass sie mich nicht dabei haben will.
    „Was macht Todd denn so?“
    „Ihm geht’s gut. Er arbeitet noch für dieselbe Kleiderfirma in Atlanta. Er reist viel herum – meistens nach Indien, manchmal auch nach Hong Kong. Er überprüft da immer die Fabriken.“
    „Wann hast du denn mit ihm gesprochen?“
    „Na ja, ich hatte schließlich viel Zeit.“
    „Du hast mir gar nichts davon erzählt. Hat er nach mir gefragt?“
    „Hintenherum schon. Ich habe ihm gesagt, er soll dich ein für alle Mal vergessen.“
    „Echt? Komm schon!“
    „Nein, beruhige dich, ich bin mir sicher, dass er nach wie vor in dich verliebt ist.“
    Ich weiß, es ist nicht richtig, aber irgendwie finde ich es nett zu wissen, dass jemand da draußen einen mag, vor allem, wenn man selbst gar nichts von demjenigen will. Denn das bedeutet, dass man auf jeden Fall im Vorteil ist.
    Eigentlich wollte ich mit Adam und Joe nur einen einzigen Drink nehmen, weil ich es nicht okay finde, sich mit Kollegen zu betrinken. Natürlich halte ich mich nicht daran und sitze auf der Rückbank eines Taxis zwischen den beiden, um noch zur Abschiedsparty eines Freundes der beiden zu gehen. Ich drücke mich ein wenig zu fest an Joe, einen sexy Latino, den ich superattraktiv finde, während Adam versucht, meine Hand zu nehmen.
    „Es ist cool, einer von euch Jungs zu sein.“
    „Eve, du bist viel zu hübsch, um einer der Jungs zu sein!“ ruft Joe und legt den Arm um mich. Ich werde mich nicht mit ihm einlassen. Wir arbeiten zusammen. Das werde ich nicht tun. Ich leihe mir sein Handy, um Tabitha anzurufen.
    Sie kommt tatsächlich zu der Party. Ihr Date war eine Pleite, und sie ist fast genauso betrunken wie ich. Wir haben keinen Plan, für wen die Party eigentlich stattfindet, und verbringen den Abend damit, allen Leuten
bon voyage
zu wünschen. Die Jungs lachen darüber und tanzen mit uns, und an einem bestimmten Punkt hätte ich Joe fast geküsst, aber irgendwie verschwimmt alles im Nebel.
    Schließlich verkündet der DJ, dass nun das letzte Lied läuft. Tabitha und ich wünschen den Jungs gute Nacht. Wir alle küssen uns. Ich beginne zu lachen und sage immer wieder „der New-York-Kuss“. Alle schauen mich mit diesem Blick an, der besagt: armes, betrunkenes Mädchen, worüber ich noch mehr lachen muss. Und ich muss mal pinkeln – es war wirklich keine gute Idee, so viel zu trinken. Tabitha besteht darauf, noch bei
Krispy Kreme
vorbeizugehen. Es hat heute Nacht lange geöffnet.
    „Mist“, sage ich im Taxi zu Tabitha. „Weißt du, eigentlich wollte ich diese Woche über meine Fahrradgeschichte sprechen, aber dann habe ich mich wieder nicht getraut. Wir sollten eine eigene Zeitschrift rausbringen. Das wäre cool, obwohl wir eine Weile brauchen würden. Und bis dahin sollte ich das Beste aus der Situation machen. Ich glaube, ich werde nächste Woche mit ihnen sprechen. Wie immer, ich schiebe es vor mich her. Aber im Ernst, Tabitha, vielleicht sollten wir uns wirklich

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