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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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gerührt.
    „Ich hab mir gedacht, dass ich Crêpes immer bei ‚Gay Paree‘ esse, weil mir keiner welche macht. Im Grunde ist das Geschenk ziemlich egoistisch.“ Außerdem schenkt Tabitha Roseanne Make-up von MAC. Darüber ist Roseanne etwas überrascht, aber die Farben scheinen ihr zu gefallen. Vielleicht ist das ja der Anfang einer neuen Roseanne. Roseanne hingegen schenkt Tabitha (das müssen Sie sich mal vorstellen) eine selbst gemachte Porzellan-Christbaumkugel mit ihrem Namen drauf. Wirklich kunstvoll.
    „Oooooh, ich hoffe, Jaques hat einen Weihnachtsbaum.“ Dazu gibt es noch ein Kissen für die Flugreise und einen schnulzigen Roman. Sie umarmen sich noch mal. Langsam ist das fast ein wenig zu viel für mich. Tabitha schenkt mir ein sehr erotisches, und doch stilvolles Seidennachthemd mit einem passenden Morgenrock und ein Fläschchen von meinem Lieblingsparfüm. Und sie ist ganz begeistert von dem Anhänger von Tiffany’s. Roseanne schenkt mir einen Wollschal, den sie selbst gestrickt hat, und ein paar hübsche Silberohrringe, die ich mir bei Tiffany’s angesehen hatte (jetzt habe ich meinen eigenen blauen Beutel). Sie liebt ihr Kochbuch und erklärt ihr neues T-Shirt als Neujahrs-“Eve“-Shirt. Danach erzählen wir uns, was wir an Silvester machen werden, aber wir kommen schnell vom Thema ab, weil Tabitha nicht mit uns feiern wird. Wir kommen uns vor wie die Drei Musketiere.
    Nachdem Tabitha gegangen ist, wasche ich ab. Dabei überlegen Roseanne und ich, ob wir eine Silvesterparty machen sollen. Später, im Bett, denke ich über Weihnachten nach. Früher habe ich gleich nach Thanksgiving angefangen, die Tage zu zählen. Jetzt ist mir das nicht mehr so wichtig, aber ich stehe noch immer auf das ganze kitschige Theater. Vor allem auf die Geschenke. Und ich finde, man kann gar nicht oft genug „Fröhliche Weihnachten“ sagen.
    „Jemand hat einen heimlichen Verehrer“, sagt Lorraine. Ich schaue von meinem Computer auf und sehe, dass einer unserer Boten, Ben, einen großen Blumenstrauß in der Hand hält. Ich kann gar nicht glauben, dass er für mich ist. Lorraine schleicht um meinen Tisch herum. „Wollen Sie denn nicht die Karte lesen?“
    „Nein, das ist gar nicht so spannend, wahrscheinlich sind sie von meiner Mutter.“
    „Da hat ihre Mutter aber einen furchtbar teuren Blumenstrauß geschickt. Aber gut, Sie dürfen Ihren Verehrer geheim halten.“ Sie geht, aber natürlich will Brian alles wissen.
    „Was sind das für Blumen?“ fragt er.
    „Giftige Kräuter, die mich gegen unerwünschte und blöde Fragen schützen.“ Er schlurft zu seinem Tisch. Ich öffne die Karte.
    Ich werde dich vermissen. Ich wünsche dir tolle Weihnachten
.
    R
.
    Die Blumen sind wunderschön, aber es wäre noch schöner gewesen, wenn Rob mich angerufen hätte. Es wird ziemlich umständlich werden, den Strauß im Zug mit nach Hause zu nehmen, und ich kann mir lebhaft vorstellen, was Mom sagen wird. Wahrscheinlich blamiert sie mich beim Weihnachtsessen vor der gesamten Familie, woraufhin meine Schwester irgendeinen Kommentar darüber abgibt, dass so ein Strauß reine Geldverschwendung ist.
    Ich versuche, Rob zu erreichen, um mich zu bedanken (schließlich tut man das). Sherman geht ran und will erst meinen Namen wissen, bevor er mir sagt, dass Rob nicht mehr im Büro ist. Er sagt mir nicht, dass er in L.A. ist.
    Herb fragt mich, ob ich die Firmen-Weihnachtskarten rausgeschickt habe. Und er erkundigt sich sogar nach meinen Weihnachtsplänen. Vielleicht hat er irgendwie herausgefunden, dass ich mit Rob Essen war und tut deshalb so, als ob es ihn interessiert. Er zieht eine kleine verpackte Schachtel aus der Tasche und reicht sie mir.
    „Nur ein kleines Dankeschön für alles, was Sie tun.“ Wow! Ich öffne es. Darin liegt eine Christbaumkugel, die aussieht wie aus den fünfziger Jahren.
    „Wow! Danke schön. Vielen Dank.“
    Das Schöne an Feiertagen ist, dass jeder gut gelaunt ist. Egal wie stressig die Zeit auch ist, die meisten Leute umarmen sich, bevor sie das Büro verlassen. Ich besuche Joe und Adam und esse ein paar Plätzchen aus ihrem Konferenzzimmer. Ich sage ihnen, dass wir nach Weihnachten beschließen werden, ob wir eine Silvesterparty feiern oder nicht.
    Was für eine Erleichterung, endlich im Zug nach Jersey zu sitzen, obwohl ich eine Menge böse Blicke abbekomme, als ich mich mit meinen Blumen durch die Leute quetsche. Dabei ist jeder hier mit Paketen beladen, ich weiß nicht, warum alle ausgerechnet

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