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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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wie erregt er ist, genauso wie ich.
    „Du kannst mit rauf kommen, wenn du möchtest.“
    „Das würde ich gerne, Eve, aber …“ Ich weiß nicht, was dieses „aber“ bedeutet, aber ich habe auf jeden Falls selbst einige „Abers“. Ich beschließe, ihm einfach einen Kuss zu geben.
    „Schön, gute Nacht.“ Ich küsse ihn noch etwas länger, dann gehe ich nach oben. Tabitha und Roseanne sitzen auf der Couch, bereit für das Verhör.
    „Warum ist er gegangen?“
    „Wirst du jetzt befördert?“
    Ich kann es nicht fassen.
    „Habt ihr mir nachspioniert?“ Sie werfen sich einen Blick zu und zucken mit den Schultern. Ich will ihnen alles über mein Date erzählen, aber vorher sollen sie ruhig noch etwas zappeln. Es ist meine Entscheidung, wann ich was erzähle. Also lass ich mir Zeit bei meinen nächtlichen Ritualen im Badezimmer. Im Spiegel starre ich meine Augenbrauen an und untersuche meine Zähne.
    Als ich aus dem Badezimmer zurückkomme und bereit bin zu erzählen, sind alle Lichter gelöscht, Roseanne liegt in ihrem Hochbett, und Tabitha ist auf meinem Bett eingeschlafen. So viel zum Thema Neugier. Scheint so, als ob ich mit meinen Gedanken allein fertig werden müsste. Und zwar auf der Couch.
    Rob ruft am Donnerstag nicht an. Den Großteil des Tages verbringe ich damit, Termine einzutragen, weil unser Büro über die Feiertage geschlossen sein wird. Tabitha kann es nicht länger aushalten und bittet mich, mit ihr auf der Fifth Avenue für ihren Paris-Trip einkaufen zu gehen. Sie gibt wie immer viel zu viel Geld für ihre Reisegarderobe aus und zieht mir dabei sämtliche Details aus der Nase. Allerdings ist sie von unseren leidenschaftlichen Küssen weniger beeindruckt als von den Gründen, warum Rob für Prescott Nelson arbeitet.
    „Wow! Es werden also Köpfe rollen.“
    „Unsere vermutlich nicht, wir sind zu unwichtig.“
    „Schon, aber zumindest wird alles völlig durcheinander geraten. Weißt du was, du könntest so was wie ein Spion für die Leute werden, die Angst um ihren Job haben.“
    „Tabitha, ich will einfach nur, dass er mich wieder anruft.“
    „Das wird er schon, vielleicht, wenn er zurück ist.“
    „Ich finde es schrecklich, dass wir alle drei für solche Karriere-Typen schwärmen. Unser Leben ist doch auch ohne sie aufregend genug, ich habe es nicht nötig, neben dem Telefon zu warten.“
    „Ja, Roseanne ist ganz schön verknallt in diesen Texaner.“
    „Er ist auch ein Hübscher. Er hat gesagt, er wohnt etwas außerhalb von Houston – nicht weit von deiner Heimatstadt entfernt.“
    „Ja, wir könnten also unseren texanischen Stolz miteinander teilen.“
    „Er hat einen ziemlich starken Akzent. Du hast überhaupt keinen.“
    „Gott sei Dank.“
    „Ist deine Familie nicht sauer, dass du Weihnachten nicht zu Hause verbringst?“
    „Ich glaube kaum, dass es ihnen auffallen wird.“ Tabitha spricht nie über ihre Familie. Ich stelle mir immer vor, dass das sehr kalte, reiche Leute sind, die nichts mit ihrer verrückten supercoolen Tochter in New York anfangen können.
    „Möchtest du heute Abend zu uns kommen? Wir könnten unsere Geschenke austauschen, ich meine, ich könnte dir mein Geschenk geben.“
    „Keine Sorge, Eve, ich habe was für dich.“
    Als wir vom Einkaufen zurückkommen, ist eine Nachricht auf meiner Mailbox. Es ist Lacey, die möchte, dass etwas aus ihrem Büro zu ihr nach Hause gebracht wird. Ihr geht es heute nicht gut, sie kommt nicht ins Büro (könnte man sagen, sie macht ein sechstägiges Wochenende?). Ich erledige ihren Auftrag, dann starre ich eine Weile das Telefon an und beschließe, für heute Schluss zu machen. Ich freue mich darauf, morgen nach Jersey zu fahren. Trotz meiner Schwester wird es schön sein, mal wieder zu Hause aufzuwachen.
    Ich kaufe etwas Cidre und Rum. Roseanne ist heute früher nach Hause gegangen und hat bereits eine Lammkeule in den Ofen geschoben, dazu gibt es wilden Reis mit Preiselbeeren. Mit jedem Tag gleicht unsere Wohnung ein wenig mehr dem Titelbild einer Gourmet-Zeitschrift. Ich erzähle Roseanne, dass Tabitha und ich uns unsere Geschenke geben wollen. Zu meiner Überraschung sagt sie, dass sie auch etwas für Tabitha hat.
    Wir verbringen einen sehr lustigen Abend. Nach dem Dinner essen wir von dem Schokoladenkuchen, den Tabitha gebacken hat. Er schmeckt schrecklich, was ich irgendwie tröstlich finde. Tabitha gibt zuerst Roseanne ihr Geschenk. Es ist eine Crêpe-Pfanne, noch dazu eine ziemlich teure. Roseanne ist ganz

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