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Mansfield Park

Mansfield Park

Titel: Mansfield Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Austen
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Einwilligung eintraf, doch da niemand an seiner aufrichtigen Freude über diese Verbindung zweifelte, verkehrten die Familien weiterhin zwanglos miteinander, und es wurde weiter kein Versuch gemacht, die Sache geheimzuhalten, als daß Mrs. Norris überall davon sprach, daß vorläufig nicht davon gesprochen werden sollte.
    Edmund war der einzige der Familie, der nicht restlos begeistert war, und alle Vorstellungen seiner Tante konnten ihn nicht dazu bringen, in Mr. Rushworth einen erstrebenswerten Gefährten zu sehen. Er gab zu, seine Schwester müsse selbst am besten wissen, wo ihr Glück lag, doch daß dieses Glück hauptsächlich in einem großen Einkommen bestehen sollte, war nicht in seinem Sinn. Und wenn er mit Mr. Rushworth zusammen war, schoß ihm immer wieder der Gedanke durch den Kopf: Was der Junge doch für ein Dummkopf wäre, wenn er nicht zwölftausend Pfund im Jahr hätte!
    Sir Thomas jedoch freute sich ehrlich über die Aussicht auf eine so unzweifelhaft vorteilhafte Verbindung, von der er nichts als Gutes und Angenehmes zu hören bekam. Seine Tochter hatte ganz in seinem Sinn gewählt: einen Mann aus der gleichen Grafschaft und der gleichen Gesellschaftsschicht. Er übermittelte, so rasch es nur möglich war, sein allerherzlichstes Einverständnis und stellte nur die Bedingung, daß die Hochzeit erst nach seiner Heimkehr stattfinden sollte, die er jetzt wieder lebhaft in Aussicht nahm. Er schrieb im April und hatte begründete Hoffnung, daß er noch vor Ende des Sommers seine Geschäfte zu seiner vollsten Zufriedenheit ordnen und die Heimreise antreten könnte.
    So standen die Dinge im Juli – Fanny hatte gerade ihr achtzehntes Jahr erreicht – als die Gesellschaft von Mansfield durch zwei Geschwister von Mrs. Grant, die Kinder ihrer Mutter aus zweiter Ehe, bereichert wurde. Mr. und Miss Crawford waren begüterte junge Leute. Der Bruder hatte eine schöne Besitzung in Norfolk, die Schwester besaß ein Vermögen von zwanzigtausend Pfund. Mrs. Grant hatte ihre kleinen Geschwister zärtlich geliebt; doch da bald nach ihrer eigenen Heirat ihre gemeinsame Mutter starb und die Kinder von einem Onkel väterlicherseits aufgenommen wurden, den Mrs. Grant nicht kannte, hatte sie die beiden seither kaum gesehen. Im Hause ihres Onkels hatten sie ein liebevolles Heim gefunden. Admiral Crawford und seine Frau, die sich sonst in keinem Punkt verstanden, waren sich in der Liebe für ihre Pflegekinder einig. Zumindest beschränkte sich hier ihre Gegnerschaft darauf, daß jedes seinen eigenen Liebling erwählt hatte, den es dem anderen vorzog. Der Admiral war in den Jungen vernarrt, Mrs. Crawford hatte das Mädchen ins Herz geschlossen. Es war der kürzlich erfolgte Tod ihrer Tante, der Miss Crawford bewog, sich ein anderes Heim zu suchen, nachdem sie noch ein paar Monate lang probiert hatte, es bei ihrem Onkel auszuhalten. Admiral Crawford war ein Mann von lasterhaften Sitten, der es vorzog, seine Mätresse unter sein Dach zu bringen, anstatt seine Nichte bei sich zu behalten. Diesem Umstand verdankte Mrs. Grant den Vorschlag ihrer Schwester, sie bei sich aufzunehmen, ein Vorschlag, der ihr höchst willkommen war. Mrs. Grant hatte zu diesem Zeitpunkt so ziemlich alle Hilfsmittel erschöpft, mit denen sich eine kinderlose Dame auf dem Lande die Zeit zu vertreiben sucht; nachdem sie ihr Lieblingswohnzimmer mehr als ausreichend mit hübschen Möbeln gefüllt und für Garten und Hof die erlesensten Pflanzen und Geflügelsorten ausgewählt hatte, empfand sie ein starkes Bedürfnis nach etwas häuslicher Abwechslung. Der Besuch ihrer Schwester, die sie stets geliebt hatte und nun mindestens bis zu ihrer Heirat bei sich zu behalten hoffte, war ihr höchst erwünscht, und sie fürchtete nur, daß das stille Leben in Mansfield eine junge Dame, die an das lebhafte Treiben von London gewöhnt war, nicht befriedigen würde.
    Miss Crawford war gleichfalls nicht ganz frei von Zweifeln, die sich aber vor allem auf den Lebensstil ihrer Schwester und den Ton der dortigen Gesellschaft bezogen. Erst nachdem sie vergeblich versucht hatte, ihren Bruder zu überreden, daß er sich mit ihr auf seinem eigenen Landsitz niederließe, entschloß sie sich zu dem Wagnis, es bei ihrer Schwester zu probieren. Henry Crawford empfand leider die stärkste Abneigung gegen alles, was einer Beschränkung seines Lebens auf einen bestimmten Ort oder einen bestimmten Gesellschaftskreis ähnlich sah. In diesem Punkt, der für ihn grundlegend war, konnte

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