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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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hypnotisch und düster glühend.
    »Wie konnte ich es nur für ungelenk gehalten haben?« flüsterte Aquilon. »Es ist wunderschön, wie ein Schmetterling. Nein, eher wie ein Manta, ein Rochen zu Hause auf der Erde. Nur daß es in der Luft schwimmt, so schnell.«
    Der Traktor sprang nach vorne, mit aufbrüllenden Motoren.
    »Dieses Mal«, sagte Veg mit grimmigem Enthusiasmus, »dieses Mal zeige ich ihm wirklich unsere Staubfahne!«
    Er drückte einen Knopf, und ein gepanzertes Schiebedach glitt über das Cockpit. Die Turbulenzen im Inneren hörten auf, aber schwere Vibrationen schüttelten die Insassen, als das Gefährt gradlinig über die Ebene jagte, die Nebel auseinandertreibend und die Pilze in seinem Weg zerschmetternd. Veg war stolz auf die Maschine, die für jedes Rad einen eigenen Antrieb und eine überwältigende Kraft besaß.
    Dichte Staubwolken stiegen auf und versperrten die Sicht nach hinten. Wieder verschwand der Verfolger aus dem Blickfeld. Aber einen Augenblick später erschien er abermals, seitlich und immer noch mit der Traktorgeschwindigkeit von fast hundertfünfzig Stundenkilometern mithaltend.
    »Hat es überhaupt eine Grenze?« Aquilon atmete schwer und blickte die Kreatur hingerissen an. »Eine derartige Vorstellung.«
    Als der Traktor weiter beschleunigte, verlor das flache Ding da draußen langsam an Boden und tauchte schließlich erneut im Nebel unter. Diesmal kehrte es nicht zurück.
    Veg ging langsam mit dem Tempo herunter, leicht benommen von der Geschwindigkeit. Er hatte selten einen Vorwand, den Traktor richtig zu jagen.
    Aquilon war die erste, die reagierte. Sie hob ihren flachsfarbenen Kopf wie ein wachsames Reh.
    »Es brennt«, sagte sie. »Irgend etwas brennt.«
    Veg lachte und kniff sie mit seinen behandschuhten Fingern ins nackte Knie. Dann roch er es ebenfalls. »Oh!«
    Der Traktor schleuderte alarmierend.
    »Ein Rad ist blockiert«, grunzte er. »Muß den Motor abstellen. Der verdammte Staub scheint.«
    Wieder ein Schleudern, das sie beide zur Seite warf. Veg fluchte und kämpfte mit den Kontrollen. Aquilon nahm ihren Busen von seiner Schulter und drückte sich in die entgegengesetzte Ecke. Der Staub stieg in wogenden Wolken empor und verbarg Himmel und Erde.
    Das stabile Gefährt stürzte nicht um. Sie saßen ruhig da, während sich der Sturm draußen legte, würgten dann gemeinsam, als der Gestank von durchgeschmorter Isolation nach innen drang. Veg öffnete das Schiebedach und schob es mit der Hand zurück. Der heranwirbelnde Staub vertrieb die beißende Luft und gab ihren Filtern etwas Handfestes zu tun.
    »Wir sind gestrandet«, sagte Veg dumpf. »Eigene Schuld. Diese Maschine wird sich in den nächsten Wochen nicht wieder bewegen.«
    Aquilon zog die Schlußfolgerung selbst. »In diesem Nebel und Staub gibt es keine Spuren, denen sie folgen könnten, wenn sie feststellen, daß wir verschollen sind. Und wir können sie nicht alarmieren. Eine großangelegte Suchaktion würde zu lange dauern.«
    Ein Stöhnen wurde laut. Ihre Augen weiteten sich. »Wir haben Cal ganz vergessen.«
    Veg stieß die Tür auf und sprang auf den Boden. Aquilon glitt hinüber und stieg etwas vorsichtiger aus. Gemeinsam bahnten sie sich durch die sich setzenden Staubpartikel einen Weg zur Rückseite des Traktors.
    Cals Brille war zerbrochen und hing über einem Ohr, aber es war kein Blut in seinem Gesicht. Veg löste seinen Gurt und hob ihn nach draußen.
    Aquilon schlang beide Arme um den bewußtlosen Mann und hielt ihn fest, während Veg seinen Körper auf Verletzungen untersuchte.
    »Er ist in Ordnung«, verkündete er. »Das Schleudern hat ihn in Ohnmacht fallen lassen.« Er hoffte, daß er recht hatte.
    Aquilon setzte Cal auf den Boden und legte seinen Kopf auf ihren Schoß. Es dauerte nicht lange, bis sich seine Augen öffneten.
    »Es scheint etwas aufgewühlt worden zu sein«, murmelte er.
    Veg entspannte sich. Erst jetzt gestand er sich selbst ein, wie besorgt er gewesen war. Der Schock hätte seinen Freund in ein Koma fallen lassen können, und wenn irgendeine innere Verletzung.»Aufgewühlt! Freund, wenn ich in einem Schoß wie diesem aufwachen würde, dann wäre ich tatsächlich aufgewühlt. Und ich wüßte, verdammt noch mal, ganz bestimmt etwas Besseres zu sagen als das.« Er überspielte seine Betroffenheit mit vorgetäuschter Grobheit.
    Cal lächelte, aber Aquilon tat es nicht. Veg wandte sich ab, wieder einmal verärgert über sein Talent, stets das Falsche zu sagen. Sie alle wußten,

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