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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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floß aus ihrem Pinsel, scheinbar aus eigenem Antrieb. Einmal schnippte sie ihn kurz in Richtung Vegs. Ein glänzender roter Tropfen löste sich und klatschte auf seine Wange. Befriedigt wandte sie sich wieder ihrem Bild zu, wo ihre magischen Pinselstriche schnell ein lebensnahes Abbild des Tieres dort drüben schufen.
    »Es. hat einen Schwanz«, sagte Veg und wischte sich ohne Ärger das Gesicht ab, »aber keinen Rachen. Anders als die Omnivoren. Wie kämpft es?«
    Sie gab keinen Kommentar ab, bemalte nur in schneller Reihenfolge weitere Leinwände.
    Alle Tiere, die sie auf Nacre beobachtet hatten - und davon gab es nicht allzu viele -, schienen nach einer ziemlich ähnlichen Zeichnung gefertigt worden zu sein, so als ob sie von einem gemeinsamen Vorfahren abstammten. So wie die Tiere der Erde vier Gliedmaßen und zwei Augen entwickelt hatten, beschränkten sich die auf Nacre auf einen Fuß und ein Auge. Und wie auf der Erde hatten sich diese Tiere in große und kleine, in mutige und scheue, in Räuber und Beute aufgespalten. Die wildesten von ihnen allen waren die Omnivoren.
    »Es könnte Waffen haben, die nicht zu sehen sind«, sagte Veg, der, während Aquilon zeichnete, nichts zu tun hatte. »Dieses Auge.«
    Selbst aus der Entfernung war das Auge ungemein eindrucksvoll. Die glänzende, konvexe Oberfläche war geformt wie eine Linse, tief und dunkel wie ein Brunnen. Im Inneren, vielleicht jenseits des sichtbaren Spektrums, schien etwas zu flimmern, fast wie Glut.
    ». ist etwas dran«, stimmte ihm Aquilon zu und zeichnete ein vergrößertes Bild des Organs.
    Veg zog sie schließlich weg, beide Hände auf ihren schlanken Schultern, während sie mit dem Malen fortfuhr.
    »Wir sollten besser nach Hause gehen und über diese Sache berichten. Könnte wichtig sein.«
    Widerstrebend gab sie nach. Sie wichen zurück, bis die Kreatur hinter der schützenden Flanke des Bergs aus ihrem Blickfeld entschwand. Dann hielt Veg Wache, während Aquilon zum Traktor hinübereilte, um Cal mit der Situation vertraut zu machen. Vegs Hand lag auf seiner Waffe, aber er hoffte, daß er sie nicht zu ziehen brauchte. Zum einen benutzte er nur ungern eine Waffe, obgleich er es tat, wenn er dazu gezwungen wurde. Und zum anderen hatte er keine Garantie dafür, daß der Abwehrnebel, den sie ausstieß, Wirkung erzielen würde, da diese Kreatur ziemlich anders war als alle, die sie bisher gesehen hatten.
    Nachdem er Aquilon einen gewissen Vorsprung gegeben hatte, legte er den Weg zum Traktor ebenfalls zurück. Es war unvorsichtig von ihm gewesen, Pilze zu sammeln, ohne das Gebiet vorher gründlich zu inspizieren. Dieses Ding hätte sich heimlich an sie heranmachen können.
    »Mehr habe ich nicht«, sagte er entschuldigend zu Cal, als er den einzigen Pilz deponierte und den Laderaum zuschloß.
    Der kleine Mann nickte nur, und Veg wußte, daß er sich wünschte, die neue Kreatur selbst gesehen zu haben. Ein einziger kurzer Blick hätte Cal mehr gesagt als eine zehnminütige Beobachtung durch Veg.
    »Ich fahre auf dem Rückweg daran vorbei. Du kannst es durch dein Periskop betrachten.«
    »Wenn auf diesem Planeten doch nur das Radio arbeiten würde.«, beklagte sich Aquilon, als er sich vorne zu ihr gesellte.
    Diese Klage war ein alter Hut.
    Erkundungstrupps waren nicht gerne ohne Kontakt mit der Basis, aber der Staub schien die meisten elektromagnetischen Wellen in der Atmosphäre zu blockieren. Später würde man alternative Kommunikationsmöglichkeiten entwickeln, aber augenscheinlich mußten sie eine phänomenale Entdeckung für sich behalten, weil sie keinen anderen von der Basis erreichen konnten.
    »Vielleicht sehen wir es niemals wieder.«
    Er startete die mächtigen Motoren und fuhr langsam an. Das Gefährt bog um die Schulter des Bergs und stieß in die Bucht hinein.
    Das Tier blieb an Ort und Stelle, blinzelte unergründlich. Veg fuhr vorsichtig daran vorbei, machte dann halt und wendete, wobei er hoffte, daß Cal einen zufriedenstellenden Ausblick hatte. Extraterrestrisches Leben aller Art faszinierte den Mann, was vor allen Dingen für die größeren Tiere galt. Dies war für ihn ein Höhepunkt.
    Der Traktor wendete und schlug den Weg ein, auf dem er gekommen war. Aquilon, immer noch neugierig, kletterte auf den Rücksitz und blickte während der Abfahrt über die Lehne.
    Veg warf einen kurzen Blick auf eine mehrere Quadratzentimeter große nackte Stelle ihres Oberschenkels, biß sich dann auf die Lippe und konzentrierte sich aufs

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